Die Macht der Kürze









Ein Sprichwort ist ein kurzer Satz,
der sich auf lange Erfahrung gründet.

Miguel de Cervantes, spanischer Schriftsteller, 1547-1616







Die
Macht
der
Kürze

Das 1x1 der Realität


Arndt-Michael
Meyer






























© Mai 2004 – Arndt-Michael Meyer
Umschlaggestaltung: Frauke Sandleben, Arndt-Michael Meyer
Alle Rechte liegen beim Autor
Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt
Printed in Germany
ISBN 3-8334-1179-1


Inhalt

1.  Einleitung  6
2.  Natur und Genetik  16
2.1.  Natur  16
2.2.  Genetik  23
3.  Gehirn und Emotion  26
3.1.  Gehirn  26
3.2.  Emotion  34
4.  Wahrheit  40
4.1.  Emotionale Gründe verzerren die Wahrheit  40
4.2.  Von allen auf eins schließen  50
4.3.  Wahrheit verhüllt durch Komplexität  53
4.4.  Nicht jeder hat den geistigen Marschallstab im Tornister  58
4.5.  Traditionelle Argumentation (Vor der GUToP)  62
5.  Philosophie  70
6.  Physik  75
7.  Religion  82
7.1.  Dummheit  83
7.2.  Die Auswirkung der Religion  85
7.3.  Emotionales Verlangen für Religion  87
7.4.  Moderne Religion  88
8.  Denken  90
8.1.  Wir nehmen Schaden am Gehirn  91
8.2.  Die Analyse der Denkfähigkeit  96
8.3.  Wie Denken funktioniert  100
8.4.  Falsche Wahrnehmung  106
8.5.  Denken in komplexen Systemen  109
8.6.  Wenn die Frage zu komplex ist  110
9.  Komplexe Systeme  113
9.1.  Systematische Vorgehensweise  114
9.2.  Ver- und Erkennen der Charakteristika komplexer Systeme  117
9.3.  Es wird Flexibilität benötigt  122
9.4.  Gut und Böse  126
9.5.  Pragmatismus  129
10.  Leben  132
11.  Kultur  140
12.  Moral  143
13.  Ethik  146
14.  Gesellschaft  153
14.1.  Regierungsform  153
14.2.  Eigendynamik der Gesellschaft  155
14.3.  Wirtschaft und Verwaltung  157
14.4.  Möglich oder Utopie  159
15.  Humor  162
16.  Zitate des Autors  164
17.  Verzeichnis der Autoren  166



1.  Einleitung
Das vorliegende Buch unternimmt den Versuch die GUToP (Great Unified Theory of Philosophy) zu vermitteln. Die GUToP wurde im April 2004 durch das Buch „The BraiTrix Trap“ vorgestellt. Die deutsche Übersetzung trägt den Titel „Die Gehirn Falle“. Die GUToP setzt einen Meilenstein in der Art und Weise wie unser Denken erfolgt. Dies gilt für philosophische Themen im speziellen und für das Interpretieren der Umwelt im Allgemeinen.
Eine Revolution wird in der Regel bemerkt. Die durch die GUToP vorgestellte Revolution wird allerdings in der Regel nicht bemerkt. Der Grund liegt in der Funktionsweise unseres Gehirns. Das Gehirn bemerkt in der Regel nicht in welcher Art und Weise es arbeitet. Erst wenn der Mensch versteht wie sein eigenes Gehirn funktioniert, hat er die Möglichkeit seine Denkweise zu analysieren und zu verbessern. Dies ist ein sehr langsamer Prozess, welcher den Menschen in der Regel nicht glücklicher macht. Diese Veränderung der Denkweise macht deshalb nur dann Sinn, wenn wir an der Wahrheit interessiert sind. Die Veränderung wird nur dann erfolgreich sein, wenn wir keine a priori Forderungen an diese Wahrheit stellen. Keine a priori Forderungen zu stellen ist für einen Menschen in der Regel unmöglich.
Das vorliegende Buch unternimmt dieses fast unmögliche Unterfangen indem es circa 300 Zitate von bekannten „Denkern“ interpretiert. Diese Vorgehensweise erlaubt dem Gehirn des Lesers innerhalb kürzester Zeit Hunderte von „Bildern“ im Gehirn zu verankern. Das Vorhandensein dieser „Bilder“ wird im Laufe der Zeit automatisch und unbemerkt bestehende „falsche “ Assoziationen verändern.

Durch viele Zitate vermehrt man seinen Anspruch auf Gelehrsamkeit,
vermindert den auf Originalität, und was ist Gelehrsamkeit gegen Originalität?
Man soll Zitate also nur gebrauchen, wo man fremder Autorität wirklich bedarf.
Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph, 1788-1860
Für die Umsetzung des Ziels dieses Buches bedürfen wir genau dieser fremder Autorität. Aber nicht weil diese fremde Autorität die Erkenntnisse der GUToP widerspiegeln. Die Gründe für die Benutzung dieser Zitate sind die folgenden:
•  Die Möglichkeit der Präsentation eines Sachverhalts innerhalb weniger Zeilen 
•  Der durch das Zitat beschriebene Sachverhalt basiert in der Regel auf einer Erfahrung aus vielen Jahrhunderten. Deshalb ist der Sachverhalt meist zutreffend.
Die Auswahl der Zitate war unabhängig davon, ob diese die GUToP bestätigen oder nicht. Die Zitate wurden ausgewählt um anhand des Sachverhalts die GUToP klar und prägnant erklären zu können. Natürlich spielte die Witzigkeit des Zitats auch eine Rolle, wenngleich eine geringe.
Beim Lesen dieses Buches wird der Leser sicher viele Male denken: „Warum muss der Autor dieses doch so schöne Zitat auseinander nehmen und damit den Zauber dieser Worte zerstören?“ Das hat der Autor beim Schreiben dieses Buches auch sehr oft gedacht.
Aber genau diese „menschliche Denkweise“ hat für Jahrhunderte verhindert, dass die Welt in einer realistischen Weise interpretiert wird.
Jeder einzelne Mensch kann für sich selbst entscheiden wie weit er „Realist“ und wie weit er „Mensch“ sein möchte. Eine leichte Schizophrenie hilft hier oft Wunder, da sie die Partizipation an beiden Welten ermöglicht.
Der „perfekte Philosoph“ hat allerdings keine Wahl. Bei der korrekten Ausübung seines Berufs darf er niemals „Mensch“ sein . Genauso wenig wie der Ingenieur aus emotionaler Abneigung gegen den Werkstoff Metall ein Getriebe aus Holz bauen sollte, genauso wenig darf der Philosoph bei seinen Überlegungen von emotionalen Gründen zu einer bestimmten Aussage getrieben werden. Des Philosophen „Werkstoff“ muss einzig die Wahrheit sein.
Der Leser der durch die Lektüre dieses Buch menschliche Wärme oder psychologische Hilfe erwartet, wicht höchstwahrscheinlich von der Lektüre enttäuscht sein. Die einzige Absicht des Buches ist die Erklärung der GUToP. Die GUToP ist die Theorie welche die Welt erklärt in welcher wird leben. Alle Dinge in der GUToP sind so wie sie sind. Dies kann manchmal brutal und kalt erscheinen . Die GUToP will nicht ein bestimmtes Weltbild erklären. Die GUToP ist nichts anderes als eine Analyse unserer „Welt“.
Ein Zitat beschreibt und interpretiert in der Regel einen beobachteten Sachverhalt. Allerdings geben nicht alle Zitate den Sachverhalt korrekt wieder.
Es gibt verschiedene Fehler welche in einem Zitat auftreten können. Es können aber auch mehrere Fehler kombiniert in einem Zitat auftreten.
Unter anderem werden die folgenden großen Fehler gemacht:
•  Das Zitat ist in einer anderen Epoche gemacht worden und deshalb nur beschränkt oder überhaupt nicht in unsere Zeit übertragbar.
•  Eine Beobachtung ist nicht repräsentativ und deshalb nicht allgemein aussagekräftig.
•  Das Modell der Welt welches der Autor des Zitats in seinem Kopf benutzt, entspricht nicht der Wirklichkeit. Dies führt zu einer falschen Aussage.
•  Die Komplexität des Systems welches durch das Zitat beschrieben wird ist zu hoch um in der Kürze des Zitats klar beschrieben werden zu können.
Im vorliegenden Buch werden bei jeder Analyse eines Zitats sein Wahrheitsgehalt in Prozent sowie die Art des Fehlers angegeben. Der Wahrheitsgehalt liegt wegen der Ungenauigkeit der Sprache sowie der Komplexität der Realität selten über 95 %.
Obwohl „Verstand“ und „Gedächtnis“ stark voneinander abhängen , enthält das folgende Zitat viel Wahrheit.

Wer sich in der Diskussion auf eine Autorität beruft, gebraucht nicht den Verstand, sondern sein Gedächtnis.
Leonardo da Vinci, italienisches Universalgenie, 1452-1519
Genau deshalb hat der Autor die in diesem Buch vorliegende Form der Vermittlung der GUToP gewählt. Ein Zitat einer Autorität wird vorgebracht, interpretiert, kommentiert und wenn nötig korrigiert. Die Effizienz bei dieser Vorgehensweise ist beeindruckend.
Das Zitat schafft in wenigen Sekunden ein Bild im Kopf des Lesers. Dieses Bild wird für verschiedene Leser in der Regel nicht gleich aber doch ähnlich sein. Wichtig ist, dass dieses Bild dem Gehirn schon bekannt ist und deshalb sehr viele Assoziationen hervorruft. Daraufhin wird innerhalb von wenigen Zeilen dieses Bild kommentiert. Schneller und besser geht Informationsvermittlung kaum. Wichtig ist zu wissen, dass es nicht auf Präzision ankommt. Es kommt auf Quantität mit ausreichend hoher Qualität an. Zusätzlich muss dem Gehirn bekannt sein wie gut die Qualität der Information ist. Dies dient dem Gehirn bei seinem intuitiven Denken zur Gewichtung der verschiedenen Informationen.
Der Leser möge berücksichtigen, dass die GUToP ein kompletter Bruch mit der klassischen Argumentation, dem klassischen Denken, sowie der klassischen Art des Lernens, ist.
Worin besteht dieser Bruch?
Wir wissen, dass wenn wir leichte und völlig definierte Systeme verlassen und komplexe Systeme betrachten wir keine, und wirklich keine, Möglichkeit haben irgendetwas zu beweisen. Was wir machen können, und oft intuitiv auch tun, ist die Zusammenhänge verschiedener Einflussfaktoren zu beschreiben. Dies erlaubt oft eine recht gute Vorhersage über das zukünftige Verhalten des Systems.
Die GUToP wird Herr dieses Problems indem sie pragmatisch ein Model der „Welt“ aufbaut. Es werden die wichtigsten Einflussfaktoren und ihre Wechselwirkungen definiert. Wenn dieses Model gut ist, so wirft es keine Widersprüche auf und dient zur flexiblen Erzeugung einer Antwort auf jede denkbare Frage . Unflexibles Standardverhalten führt in einem komplexen System meist zu schlechten Ergebnissen.

Von den meisten Büchern bleiben bloß Zitate übrig. Warum nicht gleich Zitate schreiben?
Stanislaw Jerzy Lec, polnischer Satiriker, 1909-1966
Völlig richtig! Somit kann es beginnen.

Wer die Wahrheit hören will, den sollte man vorher fragen, ob er sie ertragen kann.
Ernst R. Hauschka, deutscher Aphoristiker, 1926
Wahrheitsgehalt:  60 %
Fehler:  Mangelnde Kenntnis der Funktionsweise des Gehirns.
Es scheint, dass unser Gehirn einer tödlichen Wahrheit ohne Verteidigung ausgesetzt sei. Weil Herr Hauschka ein netter Mensch ist, empfiehlt er dem „Lehrer“ oder „Erzähler“ den Besitzer des Gehirns vorher zu fragen ob er diese Wahrheit hören will.
Dies ist nett, aber nicht unbedingt nötig. Das Gehirn ist so „clever“, dass es normalerweise Informationen die es nicht verkraften könnte einfach nicht akzeptiert. Das Gehirn macht dies, da es die Information nicht versteht und in seinem aktuellen Zustand auch bei bestem Willen nicht verstehen kann.
Diese oft nützliche Funktionalität des Gehirns ist allerdings nicht an einer bestimmten Stelle, zum Beispiel als Filter vor dem Gehirn, implementiert. Diese Funktionalität resultiert implizit aus der Weise wie ein Gehirn funktioniert.
Das Gehirn speichert sein Wissen nicht in bestimmten Gehirnzellen, sondern durch Assoziationen mit anderen Assoziationen. Assoziationen sind auch direkt oder indirekt an Emotionen gebunden. Assoziationen sind auch an Sinne (Augen, Ohren, Geruch, etc.) und an ausführende Organe (Muskeln, Organe, etc.) gebunden.
Das Gehirn ist also ständig im Fluss. Alle Dinge die wir wissen stützen sich auf anderen Dingen die wir wissen ab. Wissen ist hierbei nichts Statisches. Wir reagieren auf einen Zugriff auf Wissen in unserem Gehirn immer „situationsbedingt“.
Auch wenn wir nichts tun, wird unser Gehirn automatisch bestehende Assoziationen verändern.
•  Wenn wir zum Beispiel in einer Bibliothek sitzen und etwas lesen, so kann dies verstärkte Gehirnaktivitäten hervorrufen. Wir sagen aber nichts, oder wir sprechen leise, da man in einer Bibliothek leise sein soll.
•  Wenn wir diese selbe Information während einer Diskussion mit Freunden hören würden, dann würden wir vielleicht unsere Gedanken laut sagen, oder aufstehen oder wild gestikulieren.
•  Wenn wir diese selbe Information in einem Streit hören wird unsere Reaktion eine ganz andere sein.
•  Wenn wir träumen und auf diese selbe Information zugreifen, dann wird unser Gehirn auch etwas mit dieser Information machen. Es wird versuchen aus den „angrenzenden“ Assoziationen ein konsistentes Bild zu machen. Natürlich müssen hierzu viele, wenn nicht alle Assoziationen verändert werden.
Wir wissen also nicht das Ding (die Information) selbst, sondern wir tun was wir in einer bestimmten Situation bei Ankunft dieses „Dings“ (Information) von unserem Gehirn gezwungen werden zu tun.
Das wichtigste was ein Gehirn machen möchte ist glücklich zu sein. Das Glück kommt von der „Erfüllung“ oder „Aktivierung“ von Basis-Emotionen . Diese Basis-Emotionen „ziehen“ oder „drücken“ 24 Stunden pro Tag die Assoziationen in unserem Gehirn in bestimmte Richtungen. Neu dazukommende Assoziationen (Informationen) „ziehen den kürzeren“ wenn sie auf zu viele widersprechende Assoziationen treffen.
Eine Information, hat demzufolge keine Aussicht in das Gehirn „einzudringen“ wenn zu viele Assoziationen gegen diese Information sind. Auch die Wahrheit ist Information. Wenn das Gehirn diese Wahrheit ablehnt, da zu viele bestehende Assoziationen das Eindringen der Wahrheit verhindern, so sitzen das Gehirn in der BraiTrix Trap (Gehirn Falle). Meist fühlt es sich sehr gut an in dieser Falle zu sitzen.
Oft schleicht sich eine Wahrheit (aber auch eine Lüge) in ein Gehirn ein und ändert nach und nach über eine lange Zeit, meist völlig unbemerkt vom Besitzer des Gehirns, die nötige Anzahl von Assoziationen. Irgendwann macht es dann „klick“ und der Besitzer des Gehirns erzählt von diesem Moment an, dass er schon immer genauso gedacht hat.
Das Interessante daran ist, dass der Besitzer dieses tatsächlich glaubt. Nur für den Fall, dass er aufgeschrieben hat was er vorher gedacht hatte, könnte er selbst bemerken, dass er seine Meinung geändert hat. Die „Transformation“ oder das „Einschleichen“ eines Gedankens kommt so langsam, dass wir es selbst nicht bemerken. Der Fakt, dass das Gehirn in seiner Denkweise und in seinen Ansichten keine Zeitpunkte setzt, sorg meist dafür, dass wir nicht in der Lage sind Veränderungen in unserer Denkweise zu bemerken. Oft sagen wir, dass wir mit wachsendem Alter weiser geworden sind, aber wir sind selten in der Lage dieses Wachstum unserer Weisheit klar zu strukturieren.
Meist bemerken Menschen die uns kennen die Veränderungen in uns besser als wir selbst. Diese Menschen nehmen den langsamen Prozess der Umformung unserer Gedanken als abrupten Wechsel unserer Meinung von einem Treffen zum anderen wahr.

Wenige sind imstande, von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinungen gelassen auszusprechen, die meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen.
Albert Einstein, deutscher Physiker, 1879-1955
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  keiner
Die Umgebung prägt unser Denken. Außerdem sind Menschen normalerweise „Harmoniewesen“ oder soziale Wesen. Das heißt, wenn mehrere Meinungen geäußert werden, wird der Mensch die Meinung die ungefähr in der Mitte liegt als die richtige ansehen.
Zwischen etwas denken (zu solchen Meinungen zu gelangen) und etwas sagen (gelassen auszusprechen), bestehen starke Zusammenhänge. Der wichtigste Zusammenhang ist, dass wenn unsere Umwelt andere Meinungen nicht als relevant betrachte, unser Gehirn beginnt diese anderen Meinungen gar nicht mehr zu denken.
Hierbei ist es sehr wichtig zu verstehen, dass ein Verbot einer Meinung das Gehirn dazu anregt über dieses Verbot sowie die Meinung - oft unbewusst - nachzudenken.
Tödlich für das Überleben der Meinung ist das harmonische und latente Nichtvorhandensein dieser Meinung im Umfeld der Person.

In einer irrsinnigen Welt vernünftig sein zu wollen, ist schon ein Widerspruch in sich.
Voltaire, französischer Schriftsteller und Philosoph, 1694-1778
Wahrheitsgehalt:  60 %
Fehler:  Fehleinschätzung der Welt als komplexes System
Das Problem von Voltaire ist, dass er etwas von der „Welt“, oder besser von seiner Umwelt, möchte, welches die Umwelt ihm nicht geben kann. Jeder einzelne Mensch könnte vielleicht von Voltaires Vernunft überzeugt werden. Die Welt ist aber ein so komplexes System, dass es praktisch unmöglich ist, dass die Welt als Ganzes harmonisch abläuft. Dies gilt auch wenn sich jeder einzelne Mensch „perfekt“ verhalten würde. Das Leben in einer evolutionären Welt ist ein steter „Kampf“.
Wir können festhalten:
•  Die Welt ist nicht irrsinnig. Die Welt ist ein komplexes System.
•  Jeder einzelne Mensch sowie jedes einzelne Tier versuchen für sich in ihrer Umwelt ihren emotionalen Zwängen zu folgen.
Voltaire hätte nur realisieren müssen wie seine Umwelt funktioniert. Dann hätte er sein Verhalten so verändern müssen, dass er sein gewünschtes „vernünftiges“ Leben führen kann. Wenn das Gewünschte (Voltaires vernünftiges Verhalten) und das zu Realisierende zu weit auseinanderklaffen, hat Voltaire natürlich recht.
Wir dürfen nie den Fehler machen, zu denken wir stünden im Mittelpunkt der Welt. Unsere Aktionen sind beeinflusst und limitiert durch die Reaktion unserer Umwelt.

Was ein richtiger Professor schon als Privatdozent lernt: Das Korsett seines Rückgrats den Bedingungen der Karriere anzupassen.
Martin Kessel, deutscher Schriftsteller, 1901-1990
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Dies ist genau der Grund warum die GUToP nicht an philosophischen Lehrstühlen entstanden ist. Eine Revolution im Denken, wie die GUToP kann nicht aus im Gleichschritt marschierenden Gehirnen entstehen.
Selbstverständlich nimmt der Leser, welcher noch nicht das Prinzip der GUToP verstanden hat an, dass der Mensch der etwas Neues finden will dieses auch finden kann indem er nachdenkt. Dies ist aber nicht sicher.
Die Revolution der GUToP erfordert eine Neu-Programmierung des Gehirns. Dies ist ein sehr langwieriger Prozess. Derjenige welcher diesen Weg als erster geht hat es sehr schwer. Für die Nachfolgenden wird es immer einfacher.
Bemerkung: Die Lösung der Frage der Entstehung und des Aufbaus des Universums wird höchstwahrscheinlich auch nur durch eine Neu-Programmierung des Gehirns möglich sein. Der Aufbau des Universums hat mit menschlichen Denkstrukturen nichts zu tun. Nur wenn das Gehirn in einer anderen Art und Weise „denkt“ wird es den Aufbau des Universums finden und verstehen können.
Näheres hierzu ist wahrscheinlich nicht vor 2010 zu erwarten. Die in ferner Zukunft zu erwartende Entwicklung der künstlichen Intelligenz könnte hierbei einen großen Beitrag leisten. Maschinen mit künstlicher Intelligenz können viel flexibler auf die notwendigen Denkmuster programmiert werden. Außerdem können bei einer solchen Maschine die menschlichen Emotionen mit künstlichen Emotionen ersetzt werden. Diese künstlichen Emotionen können so angelegt werden, dass sie als höchstes Ziel die logische Analyse der Informationen erreichen wollen. Die Maschine ist somit an nichts anderem interessiert als der Wahrheit.

Lang ist der Weg durch Lehren, kurz und wirksam durch Beispiele.
Seneca, römischer Dichter und Philosoph, 4 vor bis 65 nach Christus
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Der Grund hierfür liegt in der Funktionsweise des Gehirns. Damit das Gehirn etwas lernt, müssen wir dem Gehirn einen neuen Sachverhalt einimpfen. Dieser neue Sachverhalt muss schon sehr viele bekannte Assoziationen im Gehirn enthalten. Der neue Sachverhalt darf nur sehr wenige neue und unabhängige Details enthalten. Neue und unabhängige Details werden sofort durch alte Assoziationen „erwürgt“.
Nur wenn ein neuer Sachverhalt durch das gemeinsame Aktivieren von verschiedenen schon bekannten Assoziationen definiert wird, kann das Gehirn, meist unbewusst vom Besitzer des Gehirns, die vielen anderen, noch fehlenden Assoziationen selbst erzeugen.
Das ist es was echtes Lernen ausmacht.
Die meisten Menschen lernen indem sie Information in ein schon bestehende „Gerüst“ einordnen. Echtes lernen baut das „Gerüst“ ständig um.

Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
Sokrates, griechischer Philosoph, 470-399 vor Christus
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Es scheint ein „Gesetz der Evolution“ zu sein, dass Kinder ihre Eltern vor den Kopf stoßen. Die Frage die sich stellt ist: „Wie lange noch?“
Kann dieses „Gesetz der Evolution“ bis in alle Ewigkeit so weitergehen? Wahrscheinlich ist, dass nachdem in einer Gesellschaft ein bestimmter Grad an Freiheit für die Kinder erreicht wurde, dieser Grad nicht weiter erhöht werden kann. Um diesen bestimmten Grad an Freiheit wird die Erziehung dann zukünftig schwanken.
Mode, Musik, Sport, Sex, Drogen und andere Freizeitbeschäftigungen werden an bestimmte Grenzen stoßen. Diese Grenzen können durch neue Technologien und Materialien weiter nach vorn gestoßen werden. Allerdings auch nur bis zu einem bestimmten Grad.
Der Drang des Kindes, wie auch der des Erwachsenen, ist von seinen emotionalen Zwängen abhängig. Die Befriedigung dieser Zwänge wird von der Umwelt begrenzt und konditioniert. Das Kind versucht auszuloten wie viel ihm erlaubt wird. Je älter die Person wird, desto geringer wird dieser Drang zum „Ausloten“ der Umwelt.
Die ganz normale genetische Programmierung des Menschen sorgt dafür, dass er Luxus und Freiheit liebt. Da die Eltern den Luxus und die Freiheit der Kinder zu einem großen Teil bestimmen, wird dieses Verhalten praktisch immer zu einem Konflikt zwischen Eltern und Kindern führen.

Im Alter bereut man vor allen die Sünden, die man nicht begangen hat.
William Somerset Maugham, britischer Schriftsteller, 1877-1905
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  keiner
Das Zitat ist in erster Linie witzig.
Der wahre Grund dahinter ist aber, dass man im Alter nicht mehr viel Zeit vor sich hat. Deshalb lebt man mehr und mehr in der Vergangenheit. Ausgelassene Gelegenheiten sind da natürlich etwas Trauriges. Man hat ja keine Möglichkeit diese „Sünden“ noch mal zu tun.
Für den völlig überzeugten Gläubigen ist dieses Zitat allerdings nicht so richtig wahr. Er hat eine unendliche Zeitspanne vor sich. Der Gläubige braucht sich deshalb nicht an der Vergangenheit zu „vergehen“. Er hat ja noch die ganze Zukunft.

Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit.
Aristoteles, griechischer Philosoph, 384-322 vor Christus
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Es ist natürlich schwer zu definieren was „Verrücktheit“ ist. Aber davon unabhängig kann man sagen, dass jemand dessen Gehirn „geniale“, also oft neue und nicht „normale“ Gedanken hervorbringt, nicht nur „sinnvolle“ Gedanken produziert.
Ein „geniales“ Gehirn produziert Millionen von Assoziationen am laufenden Band. Die meisten dieser Assoziationen werden sofort verworfen. Diese gelangen meist nicht einmal bis zum Stadium des Gedankens, geschweige denn zum Mund oder zur Feder (Tastatur). Trotzdem ist es sicher, dass die Gedanken welche aus dem Mund rauspurzeln oft noch nicht ausgefeilt sind.
Deshalb werden Menschen welche sich in der Nähe von solchen „genialen“ Menschen bewegen diese oft als verrückt bezeichnen.

Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die Menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher.
Albert Einstein, deutscher Physiker, 1879-1955
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Nicht alle Menschen haben dasselbe Ziel
Wenn es unser Ziel ist einer Sache auf den Grund zu gehen, so ist dieses Zitat von Herrn Einstein richtig. Wir dürfen aber nicht den Fehler begehen anzunehmen, dass alle Menschen ihr Glücksgefühl aus der Lösung einer schwierigen Aufgabe erhalten. Die meisten Menschen bekommen ihr Glücksgefühl aus Dingen wie „Lachen in einer Gruppe“, Sport, Sex, Drogen, Zärtlichkeit, Kinder, Gewalt, körperliche Anstrengung, physischer Überlegenheit, Abhängigkeit, etc.
Wenn ein Mensch, zum Beispiel in der Schule, erfahren hat, dass es immer einen „Einstein“ gibt der es besser weiß, dann wird dieser Mensch automatisch andere Formen der Erlangung von Glücksgefühl suchen. Es ist egal ob andere Menschen diese anderen Formen gut oder schlecht finden. Einzig und allein wichtig ist ob sich bei der jeweiligen Person ein Glücksgefühl einstellt.
Wir können uns vorstellen, dass Herr Einstein mindestens 20 Jahre sein Gehirn trainiert hat. Wenn diese 20 Jahre des Lernens Herrn Einstein keine Freude bereitet haben, dann war er der Dumme!
Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass Herr Einstein sehr großes Vergnügen oder Glücksgefühl verspürte wenn sein Gehirn arbeitete.
Es wäre sinnlos, da nicht wirklich zu beantworten, zu analysieren ob Herr Einstein andere Formen der erfolgreichen persönlichen Glückserfüllung hätte wählen können.
Alternativen hätten sein können: Playboy, Sportler, Filmstar, Lehrer, Bauarbeiter, Bauer, Politiker, Soldat, Pfarrer, etc.
Für jeden Beruf könnten wir versuchen abzuschätzen wie glücklich Herr Einstein gewesen wäre. Wäre er erfolgreicher Sportler geworden hätte er Interviews gegeben und viele Zuschauer am Fernseher hätten vielleicht zu sich gesagt: „Wie dumm der Einstein ist. Der kann ja nur schnell rennen, sonst nichts.“
Einstein wäre nach dem Interview ins Hotel gefahren. Im Bett hätte er zu seiner attraktiven Begleitung gesagt: „Schatz, ich kann sagen, dass ich relativ glücklich bin. Wenigstens im Vergleich zu meinen Konkurrenten, welche ich besiegt habe.“
Seine Begleitung hätte erwidert: „Das ist deine Theorie.“
Somit hätte Einstein in jedem Fall die Relativitätstheorie entdeckt. ;-)
2.  Natur und Genetik
Über 4.000.000.000 Jahre waren von Nöten um praktisch alle Stoffe auf der Erdkruste mit organischen Stoffen zu versetzen. Dieses Vorhandensein von organischen Stoffen sorgt dafür, dass eine Ausrottung der „Natur“ ohne extreme externe Ereignisse in absehbarer Zeit auszuschließen ist.
Ob der Mensch nun auf der Erde noch 100 oder 100.000 Jahre "herumläuft" ist der „Natur“ egal.
2.1.  Natur
Indem die Natur den Menschen zuließ, hat sie viel mehr als einen Rechenfehler begangen: Ein Attentat auf sich selbst.
Autor unbekannt
Wahrheitsgehalt:  30 %
Fehler:  Die Natur bewertet nicht. Wir Menschen tun dies.
Die Natur macht keinen Fehler. Die Natur hat kein Ziel. Die Natur ist das was passiert. Die Natur rechnet nicht, deshalb kann sie auch keinen Rechenfehler machen.
Der Mensch hat definiert, dass Natur etwas ist das mit Leben zu tun hat. Deshalb ist es richtig zu sagen, dass der Mensch als natürliches Wesen, die Natur vorzeitig beenden könnte. Also zum Beispiel durch einen totalen nuklearen Krieg.
Allerdings unterschätzt der Mensch oft die Stärke oder Unverwundbarkeit der Mechanismen welche zur Entstehung der „Natur“ geführt haben. Das kommt daher, dass der Mensch „Natur“ ohne Mensch nicht als Natur akzeptiert.
Die Natur könnte aber höchstwahrscheinlich auch in einer radioaktiv verseuchten Umwelt irgendetwas „Lebendes“ hervorbringen.
Für das Universum ist es sowieso einerlei was passiert.

Als der Geist noch in Höhlen hauste, war er unbeachtet, aber frei.
Bert Brecht, deutscher Schriftsteller, 1898-1956
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Herr Brecht glaubt, dass die Höhlenmenschen schon unsern Geist hatten.
Es ist ein Trugschluss, dass Menschen vor Tausenden von Jahren, frei waren. 
Der Höhlenmensch musste sich den vielen Zwängen, welche für sein reines Überleben nötig sind, beugen. Gedanken wie wir moderne Menschen sie kennen hatte er wenige. Der Instinkt überwiegte.
Der moderne Mensch muss sich nicht mehr ums reine Überleben kümmern. Die Gedanken welche der Mensch hat, sind allerdings fast vollständig von außen bestimmt. Das heißt der moderne Mensch hätte die externe Möglichkeit der gedanklichen Freiheit, aber er nutzt diese Freiheit nicht. Intuitiv mögen wir nun denken: „Wie doof ist dieser moderne Mensch “. Dieser Mensch ist allerdings nicht „doof“. Der Mensch ist in sein Umfeld eingebettet. Er wird in der Regel unbewusst das tun und denken was seine Umwelt zulässt.
Personen wie Herr Brecht hätten die Möglichkeit frei zu denken. Sie sind finanziell unabhängig. Auch sind sie unabhängig von äußeren Einflüssen. Sie wären sogar angefeuert von ihrem Publikum neue Gedanken hervorzubringen. Leider ist das Charakteristikum des menschlichen Gehirns eine natürliche Freiheitsverhinderungsmaschine. Deshalb gelingt es auch eigentlich unabhängigen Menschen nicht sich von internen und externen Einflüssen freizumachen.

Essen und Beischlaf sind die beiden großen Begierden des Mannes.
Konfuzius, chinesischer Philosoph 551-479 vor Christus
Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn. Geld ist das andere.
Jeanne Moreau, französische Schauspielerin, 1928
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner
Jeder weiß, dass diese beiden Zitate korrekt sind . Unsere Erziehung sagt uns allerdings, dass Männer nicht so sein dürfen. Deshalb findet jedes menschliche Gehirn seine eigene individuelle Erklärung oder auch Entschuldigung warum dieses instinktive Verhalten nicht vorhanden ist und wenn es doch aufkommt, dass es kontrolliert werden muss.
Frauen beschweren sich die meiste Zeit über aufdringliche und karrierebewusste Männer. Sie verkennen allerdings, dass Frauen, wenn der Mann sich karrierebewusst und aufdringlich in genau dem richtigen Moment verhält, sie ihn als Partner wählen. Wir sehen, dass in 99 % der Fälle die Frau den Mann als „egoistischen und geilen Bock“ empfindet. Aber in 1 % der Fälle wird sie genau dieses Verhalten ganz toll finden und ihm zu Füßen liegen.
Der erfolgreiche Mann muss das „Durchhaltevermögen“ besitzen die 99 Male in denen er eine „Abfuhr“ bekommt wegzustecken. Denn was zählt ist das „eine Mal“.
Der „clevere“ Mann wird es natürlich nicht nur bei seiner „Herzdame“ versuchen. Das würde ja bedeuten, dass er 100 Gelegenheiten abwarten müsste um einmal zum Zug zu kommen.

Prostitution, das älteste Gewerbe der Welt.
Männliche Volksweisheit
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  Genetische Veranlagung kann zeitweise durch kulturelle Zwänge und rationale Überlegungen überlagert oder verdrängt werden.
Die meisten Menschen haben schon seit langem verstanden wie die instinktive genetische Programmierung funktioniert. Leider weckt dieses Zitat, sowie das ganze „Männlein/Weiblein“ Thema, im Allgemeinen immense Emotionen. Deshalb kann man dieses Thema praktisch nicht rational diskutieren.
Evolutionsbiologisch können wir annehmen, dass das Weibchen die Waffen der Frau für praktisch alle Dinge die sie erreichen wollte einsetzte (und auch heute noch einsetzt). Diese ist ein instinktives Verhalten. Es kann durch kulturelle Zwänge oder rationale Überlegungen meist aber nur kurz oder mittelfristig außer Kraft gesetzt werden. Was das Weibchen nicht hat, aber haben will, wird sie in der Regel durch den Einsatz ihrer sexuellen Attribute zu erlangen versuchen. Wie immer in der Evolution gibt es zum weiblichen Verhalten auch ein übereinstimmendes männliches Verhalten. Der Mann macht praktisch alles um die Hände und andere Dinge an die „Prostituierte“ zu bekommen.
Das Zitat wird in der Regel von Männern benutzt. Der Mann benutzt es in der Regel, wenn er abwertend von einer Frau spricht. Das muss aber nicht sein. Als Mensch der mit offenen Augen durch die Welt geht, können wir dieses weibliche Verhalten praktisch täglich beobachten. Ändern werden wir es wohl kaum, ist es doch unser Instinkt der dieses Verhalten erzeugt.
Wie bei allen Instinkten, korrespondiert dieses Verhalten natürlich perfekt mit dem männlichen Verhalten „jedem Rock hinterher zu laufen“. Wenn der Mann aufhören würde bei sexuellen Reizen fast den Verstand zu verlieren, dann würde die Frau keinen Vorteil mehr aus ihrer „Prostitution“ erhalten.
Männlein und Weiblein würden also mit rationalen Mitteln gegen genetische Veranlagungen ankämpfen. Dieser Kampf müsste für so viele Generationen geführt werden, bis diese genetische Veranlagung aus der menschlichen Erbmasse verdrängt wurde, oder bis vielleicht die Männlein diese Strategie der Prostitution auch erfolgreich benutzen können. Dies würde allerdings ein total verschiedenes Selektionskriterium bei der Partnersuche erfordern. So etwas ist praktisch auszuschließen, da der Mensch das System welches seit Hunderten von Generationen besteht nicht „über Nacht“ verändern kann.
Nur durch ein Selektionsverhalten, welches nur Weibchen die sich nicht prostituieren und Männchen die nicht auf Prostitution ansprechen, würde nach mehreren Generationen die genetische Anlage zu diesem Verhalten aus der menschlichen Erbmasse verschwinden.
In unserer heutigen Welt können wir ausschließen, dass dies geschieht. Allerdings könnte eine Gesellschaft, in der wir alle unsere Wünschen, also auch sexuelle, durch eine virtuelle Realität befriedigen können, diese Selektionskriterium nach vielen Generationen verlieren.

Strenge Moralisten sagen: Um Glücklich zu sein, muss man alle Leidenschaften aus sich verdammen. Dieser Rat ist ungefähr so gut, als wie wenn man einem, der über enge Stiefel klagt, sagt, er soll sich beide Füße amputieren lassen, damit er kein Verdruss mehr mit dem Schuster hat.
Johann Nepomuk Nestroy, österreichischer Komödiendichter, 1801-1862
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  Gedanken können Menschen, wenn auch selten, konditionieren 
Für den normalen Menschen hat Herr Nestroy Recht. Die Leidenschaften sind die treibenden Kräfte im Leben der Menschen.
Allerdings gibt es eine Anzahl von Menschen die einen so starken Willen oder Glauben haben, dass sie alle instinktiven Leidenschaften durch die Verknüpfung mit gelerntem Wissen und Moral abfedern oder sogar vernichten können.
In der Regel gelingt dies aber nur für kürzere oder längere Perioden. Wenn ein Moralapostel seinen Seitensprung vorbereitet, „erfindet“ sein Gehirn dafür Begründungen die genau für diese bestimmte Seitensprungsituation die moralischen Gründe ausschaltet.
Wer dies nicht glaubt, muss nur einmal das Verhalten von Personen analysieren deren Glauben oder Situation Leidenschaften verbietet. Manche Personen halten Jahre lang durch, andere nur Wochen oder Tage. Auch werden Ersatzbefriedigungen gesucht und natürlich gefunden. Das Gehirn ist sehr flexible wenn es die gewünschte Ration seiner körpereigenen Drogen erhalten möchte.

Wenn man sich auch wünscht, tugendhaft zu bleiben, stellt man eines Tages fest, dass die wirklich glücklichen Augenblicke jene gewesen sind, die man der Sünde gewidmet hat.
Sacha Guitry, französischer Schriftsteller und Regisseur, 1885-1957
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  Es gibt, wenn auch sehr selten, andere körpereigene Drogen
Sünde ist praktisch gleichzusetzen mit Sex. Das schöne am Sex ist dass die Wirkung sehr lange vorhält. Wenn wir guten Sex hatten, sind wir oft bereit Tage, Wochen oder Monate zu warten um diesen selben guten Sex, mit derselben Person wiederzuerlangen.
Dieses Verhalten war sehr erfolgreich in der Evolution des Menschen. Es ermöglichte die Bildung von Partnerschaften die auf Vertrauen und guter Kenntnis der Partner basieren. Solch eine Partnerschaft ermöglicht eine optimale Ausbildung der Nachkommen.
Es gibt auch unsündige Situationen welche uns ein Glücksgefühl vermitteln können. In der Regel werden Männer allerdings öfter einen sündigen Augenblick als Glücksmoment empfinden als Frauen.

Alle Lebewesen außer den Menschen wissen, dass der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu genießen.
Samuel Butler, englischer Schriftsteller, 1835-1902
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Instinkt heißt nicht wissen
Der Hauptzweck eines Lebewesens welches nicht ausgestorben ist , ist dafür zu sorgen, dass viele überlebensfähige Nachkommen nach seinem Tod überbleiben.
Prinzipiell weiß das Lebewesen nicht warum es etwas tut. Der Mensch weiß in der Regel ein klein wenig, warum er etwas tut.
Da die Steuerung der erfolgreichen Aktionen von Lebewesen durch Lustgewinn oder Genuss erreicht wird, strebt das Lebewesen danach, das Leben zu genießen.
Wenn man nun von oben auf dieses Lebewesen schaut, dann kann man sicher beobachten, dass viele der Aktionen des Lebewesens zu einer schlechten Situation für dieses Lebewesen führen. Da aber in jeder, auch noch so schlechten Situation, das Lebewesen nach dem Lustgewinn strebt, wird es immer dieser „Karotte “ nachlaufen. Somit ist es „sub-optimal“ glücklich.
Der Mensch hat nun eine wirklich kniffelige Situation. Er kann Vorausdenken. Also ist seine Aufgabe zu verstehen wie er glücklich gemacht werden kann. Dann muss er seine Umwelt und seine Möglichkeiten abschätzen und die richtige Entscheidung treffen.
Das scheint einfach, ist es aber nicht.
Die Gründe für unsere Schwierigkeit das „Glück“ zu finden sind:
•  Glück ist nicht statisch, denn Glück wird von der Natur als natürliche „Karotte“ eingesetzt
•  Wir kennen uns nicht so genau, als dass wir genau wissen was uns glücklich macht
•  Die Umwelt ist so kompliziert, so dass wir kaum alles vorhersehen können
•  Leider beeinflusst unsere natürliche „Karotte“ unbemerkt von uns selbst viele unserer Aktivitäten. Diese Instinkte gaukeln uns spontane Glückserfüllung vor. Ob dies erreicht wird ist nicht sicher. Und ob diese spontane Glückserfüllung auch zu einem anhaltenden Glücksgefühl verhilft ist fraglich.
Das Fazit ist: Der Mensch unterscheidet sich gar nicht so stark vom Tier. Der Mensch versucht seinen Verstand zu benutzen um die Reaktionen der Umwelt vorherzusagen, um seine Wünsche zu erreichen. Dadurch, dass die Umwelt doch sehr kompliziert ist, ist dies nicht immer von Erfolg gekrönt.

Hartnäckige Übellaunigkeit ist ein allzu klares Symptom dafür, dass ein Mensch gegen seine Bestimmung lebt.
Jose Ortega y Gasset, spanischer Philosoph, 1883-1955
Wahrheitsgehalt:  70 %
Fehler:  Herr Ortega weiß nicht wie Glück im Menschen implementiert ist
Prinzipiell ist diese Zitat korrekt. Wenn ein normaler Mensch in einem normalen Leben immer übel gelaunt ist, dann könnte ihn eine Veränderung seines Lebens glücklicher machen.
Jedoch ist zu berücksichtigen, dass es Menschen gibt die genetisch mit einem geringen Glücksgefühl ausgestattet sind. Andere haben einfach immer wieder Pech in ihrem Leben . Einige wenige sind mit geringem Glücksgefühl ausgestattet und haben auch noch Pech. Das ist aber recht selten.
Wenn wir was zur Erhöhung unseres Glücksgefühls beitragen wollen, dann müssen wir versuchen unser Verhalten und auch Denkweise so zu ändern, dass wir möglichst oft Situationen haben welche uns glücklich machen.
Richtig im Zitat des Herrn Ortega ist, dass wir dann unglücklich sind, wenn unsere Instinkte uns dazu bringen uns immer so zu verhalten, dass die Umwelt uns eine negative Antwort gibt. In diesem Fall haben wir ein instinktives Verhalten welches nicht mit unserer Umwelt kompatibel ist. Um diese Situation zu verbessern, ist es meist besser die Umwelt zu wechseln, als zu versuchen gegen unseren Instinkt anzukämpfen. Das ist nämlich fast unmöglich.

Wer sich ständig von Vernunft leiten lässt, ist nicht vernünftig.
Charles Tschopp, schweizerischer Aphoristiker, 1899-1982
Wahrheitsgehalt:  0 %
Fehler:  Das Zitat fordert zum Nachdenken über unser Handeln nach. Allerdings ist das Zitat in sich falsch.
Man sollte seinen Gefühlen nachgehen. Allerdings nur wenn das dann nicht zu einer Situation führt welche uns ins Unglück führt.
Die Vernunft wird sehr oft von Ethik, Moral, Kultur und Umgebung bestimmt. Wenn diese Einflussfaktoren zu stark sind, dann kann es sein, dass die Person welche vernünftig lebt wenig emotionale Befriedigungen erhält. In einer solchen Situation ist der Rat von Herr Tschopp dann sehr hilfreich.
Der wahre logische Grund warum dieses Zitat von Herrn Tschopp so merkwürdig klingt ist allerdings, sehr einfach. Das Zitat ist so konstruiert, dass es in sich falsch ist.
•  In der ersten Hälfte des Satzes ist „Vernunft“ etwas Unvernünftiges.
•  In der zweiten Hälfte des Satzes ist „nicht vernünftig“ sein etwas Vernünftiges.
In der Philosophie wird sehr oft diese Art von Zitat benutzt. Sie eignet sich sehr gut zur Verwirrung und zum „Beweis“ einer jeden Aussage.

Je mehr sich die Männer den Wünschen der Frauen anpassen, desto weniger können die Frauen mit ihnen anfangen.
Camille Paglia, amerikanische Humanwissenschaftlerin und Schriftstellerin
Wahrheitsgehalt:  80 %
Fehler:  Man muss zwischen rationalem und emotionalem Verhalten unterscheiden
Wenn wir die Menschen als emotionale und instinktive Wesen betrachten, dann ist das Zitat von Frau Paglia korrekt. Die Frau wird ihrem Ernährer, Beschützer und Vater ihrer Kinder praktisch jeden Fehler verzeihen und zu ihm halten.
Der Mann welcher „alles“ für die Frau macht würde die Frau, in ihrer Rolle als Vermittlerin, „arbeitslos“ machen. Die Frau würde eine solche Situation in der Regel mit Unbehagen sehen. Sie wird sich fehl am Platz fühlen.
Allerdings können wir davon ausgehen, dass in der modernen Zeit Frauen auch rational über ihre Beziehung und ihre Möglichkeiten im Leben nachdenken. Dieses rationale Denken wird in der Regel dazu führen ein partnerschaftliches Zusammenleben zu erreichen. Hierbei muss der Mann der Frau entgegenkommen und auch mal Kompromisse machen.
Es ist anzunehmen, dass die emotionalen Einflüsse circa 80 % ausmachen. Die rationalen Einflüsse machen die verbleibenden 20 % aus.

Die Schönheit brauchen wir Frauen, damit die Männer uns lieben, die Dummheit, damit wir die Männer lieben.
Coco Chanel, französische Modeschöpferin, 1883-1971
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner
Dieses weibliche Verhalten ist genetisch vorprogrammiert. Es korrespondiert perfekt mit dem männlichen instinktiven Verhalten.
Der Mann schaut, wählt und liebt. Hierzu ist die „Schönheit der Frau“ sehr wichtig.
Die Frau wählt aus den Männern die an ihnen Interesse zeigen.
Nach ihrer Wahl, muss die Frau, wenigstens bis die Nachkommen überlebensfähig sind, den Mann mit all seinen Macken akzeptieren. Hierzu ist die „Dummheit der Frau“ sehr hilfreich.

Krieg mit Frauen ist der einzige, den man durch Rückzug gewinnt.
Napoleon, französischer Kaiser, 1769-1821
Wahrheitsgehalt:  80 %
Fehler:  Man muss zwischen Natur und moderner Gesellschaft unterscheiden.
In der Natur, vor der Einführung von moralischen und kulturellen Zwängen, gab es für den Mann keine Notwendigkeit sich zurückzuziehen. Wenn der Mann keinen Drang verspürte die Frau zu sehen, so verließ er sie.
Die Frau war natürlich bestrebt den Mann als ihre „Überlebensversicherung“ zu behalten. Deshalb verhielt sie sich so, dass der Mann einen Drang verspürte sich bei ihr und ihren Kindern aufzuhalten. Er wird in der Regel Nahrung gebracht haben und sie wird sich um seine männlichen Grundbedürfnisse gekümmert haben.
Dann kamen die Kultur, die Ethik, die Moral und die gesellschaftlichen Zwänge. Jetzt änderte sich vieles. Der Mann wurde immer weniger Herr im „Nest“. Er konnte nicht mehr allein entscheiden wie er sich verhalten will. Die Gesellschaft zwingt ihn bei der Frau zu bleiben, egal wie die Frau sich ihm gegenüber verhält.
Die Frau bemerkt, dass sie mehr Freiheiten hat und verändert sich.
Bemerkung: Der Fakt, dass es so viele Zitate über Mann und Frau gibt, zeigt den Stellenwert den das Paarungsverhalten im menschlichen Gehirn einnimmt.
2.2.  Genetik
Im Vergleich zum Tier, ist es bei einem Menschen viel schwerer die genetischen Einflüsse von den erlernten Einflüssen zu trennen. Ein Grund hierfür ist, dass unser instinktives Verhalten durch die Erziehung sehr stark verändert werden kann. Allerdings gilt dies, wenn auch in begrenztem Maße, auch für Tiere.
Der Hauptgrund für die Schwierigkeit, welche wir haben, wenn wir versuchen den Instinkt und das rationale Verhalten zu trennen, liegt in der Fähigkeit des Menschen seine Aktionen nach seinen Wünschen auszurichten.
Es ist sehr wichtig in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, dass der Mensch oft nicht bemerkt, dass er einem Instinkt folgt. Der Mensch glaubt oft, dass er aus rationalen Gründen eine bestimmte Aktion ausführt. Dies ist aber oft nicht wahr. Der Mensch folgt seinen Instinkten und bekommt dann vom Gehirn die "rationalen" Gründe präsentiert. Diese Gründe sind dann auch die Gründe welche der Mensch seinen Mitmenschen und sich selbst gibt.

Militärmärsche - Musik zur Erzeugung heiligen Schauers. Schon Schimpansen bringen, wenn sie sich zu sozialem Angriff aufstacheln, rhythmische Geräusche hervor.
Autor unbekannt
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Rhythmus, Musik oder allgemeiner ausgedrückt „Höreindrücke“ sensibilisieren unsere Sinne. Der Hörsinn entwickelte sich vor vielen Millionen von Jahren als ständig aktiver Sinn, der uns vor Gefahren auch im Schlaf warnen kann.
Dieser Sinn wurde dann vom Homo Sapiens zur Gruppenbildung genutzt. Der Hörsinn ist eines der besten Mittel um viele Mitglieder einer Gruppe zusammenzuhalten.
Eine gut koordinierte und kontrolliert Gruppe ist extrem stark. Dies muss nichts mit Aggressivität zu tun haben. So führt gemeinsames Singen zu einer Verstärkung der Harmonie in einer Gruppe. Dies ist gut für den Zusammenhalt einer Gruppe in Friedenszeiten.
Gemeinsames Lärmen, Trommeln, Schreien wird für aggressivere Handlungen benutzt.
Man kann beide Verhalten noch immer sehr gut beim Zusammenleben von Personen beobachten.

Ich glaube nicht an die Kollektivschuld. Die Schuldigen sind schuldig, aber die Kinder der Schuldigen sind Kinder.
Elie Wiesel, jüdische Schriftstellerin, 1928
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Verhalten und Verhaltensmuster sind genetisch vorgegeben
Es wäre schön wenn wir alle gleich wären. Dies ist aber nicht so. Leider (oder zum Glück) steckt unser Grundverhalten in unseren Genen. Wir können nur ein klein wenig gegen diese genetische Vorgabe tun.
Unsere genetische Vorgabe ist natürlich nicht für unser modernes Leben entworfen worden. Wir reagieren auf unsere Lebensumstände in einer bestimmten Weise. Dies kann sein dass wir sanft oder aggressiv sind. Es kann sein, dass wir schnell oder langsam reagieren. Es kann sein dass wir uns Dinge lange merken oder nur sehr kurz. Es kann sein, dass wir eine Autorität akzeptieren oder aber dass wir uns immer dagegen auflehnen.
Wenn die Eltern genetisch veranlagt sind sich keiner Gesellschaftsstruktur zu unterwerfen , dann werden die Nachkommen in der Regel auch diese Veranlagung haben.
Wir dürfen nun nicht fordern, dass ein Kind für die Verbrechen seiner Vorfahren bestraft werden soll. Was wir machen könnten ist, dieses Kind so zu beraten, dass es ein Leben führen kann bei dem die Konflikte mit der „inkompatiblen“ Gesellschaft möglichst gering sein werden. Dies ist natürlich hochgradig komplex und deshalb fast unmöglich.
Ein Statistiker kann natürlich berechnen wie viel höher die Wahrscheinlichkeit für ein bestimmtes Verhalten des Kindes ist, basierend auf der Untersuchung der Erbmasse. Ob dies ethisch korrekt ist oder nicht spielt bei einer wissenschaftlichen Überlegung keine Rolle.

Wenn man glücklich ist, soll man nicht noch glücklicher sein wollen.
Theodor Fontane, deutscher Schriftsteller, 1819-1889
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Das Streben nach Glück ist Teil unserer genetischen Programmierung
Ohne zu wissen wie das Gehirn funktioniert, gibt Herr Fontane uns die sehr gute Empfehlung Maß zu halten.
Einer unserer stärksten emotionalen Zwänge ist es in der Zukunft die Dinge besser zu machen. Dieser instinktive Zwang hat aus der menschlichen Rasse die zurzeit erfolgreichste Rasse in der Natur gemacht. Glück ist demzufolge keine statische Größe. Vielmehr ist die Suche nach Glück unser Antrieb für das Leben.
Es gibt nun verschiedene Ausprägungen des angeborenen Glücksempfindens. Wer nie genug haben kann, wird in der Regel von seiner Umwelt in die Schranken gewiesen werden. Darüber wird er dann nicht glücklich sein.
Der „vernünftige“ Mensch wird sein rationales Denken benutzen um sich zu kontrollieren und nicht maßlos zu werden.

Wer nicht mit dem zufrieden ist, was er hat, der wäre auch nicht mit dem zufrieden, was er haben möchte.
Berthold Auerbach, deutscher Schriftsteller, 1812-1882
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Der Kommentar deckt sich mit dem des nächsten Zitats.

Wer ohne Grund traurig ist, hat Grund, traurig zu sein.
Francoise Sagan, französische Schauspielerin, 1935
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Studien haben gezeigt, dass der Grad des Glücksgefühls praktisch unabhängig von äußeren Umständen ist. Wer also merkt, dass er immer traurig ist, der hat tatsächlich schlechte Karten für sein Leben mitbekommen.
Zum Glück können wir unser Leben so einrichten, dass viele natürliche Drogen ausgeschüttet werden. Wir müssen nur verstehen was bei uns die Ausschüttung dieser Drogen hervorruft. Diese Aktivitäten müssen wir dann verstärkt betreiben.
Aktivitäten welche die Anwesenheit von anderen Personen benötigt sind ein bisschen problematisch, da wir hierbei von diesen Personen abhängig sind.
Extremsport und extreme Hobbys sind auch Aktivitäten welche uns glücklich machen. Auch diese regen die Produktion interner Drogen.
Die schlechtere Alternative ist es mit externen Drogen unser Glücksgefühl aufpeppen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen finden wir oft nicht das richtige Maß. Aber problematisch ist auch, dass wir meist immer mehr Drogen brauchen.
Die beste Methode um glücklich zu sein, ist das stete Erhöhen unseres inneren Glücksgefühls. Diese Erhöhung geht nur sehr langsam und sie ist meist verbunden mit einer Erhöhung unserer Fähigkeiten. Diese Autonomie führt dazu, dass wir sehr viele (oft kleine) Erfolgserlebnisse durch eigene Aktivitäten erhalten. Jedes Erfolgserlebnis ist wie eine kleine Dose Glücksgefühl.
Alle Methoden, die benutzt werden, um dem Körper diese Drogen zu verabreichen, funktionieren natürlich auch bei einem von Natur aus „glücklichen“ Menschen. Somit hat dieser immer einen Vorteil gegenüber dem „Miesepeter“.
3.  Gehirn und Emotion
Wenn wir uns ein Gehirn vorstellen, so denken wir das es doch recht logisch denkt und uns genau die Antworten gibt welche logisch sind.
Die Realität ist aber, dass dies ein Trugschluss ist. Je mehr wir uns mit dem Aufbau und der Funktionsweise eines Gehirns auseinander setzten, desto mehr verstehen wir, dass es schlichtweg falsch ist anzunehmen, dass wir logisch denken.
Unser Gehirn zerrt uns mit seiner blinden emotionalen Lustbefriedigung in jene Richtungen welche am meisten Befriedigung versprechen. Schlussfolgerungen wie „ich habe es gewusst“, „ja das ist genau so wie ich denke“, „mein Partner oder Freund hat recht“ führen in der Regel zu einer Glücksdrogenausschüttung. Hierbei ist es unbedeutend ob das was wir denken um zu dieser Schlussfolgerung zu gelangen logisch ist oder nicht .
Wir schauen diesem Treiben unseres Gehirns unbewusst zu und sind praktisch immer zufrieden mit dem was unser Gehirn produziert. Das ist kein Wunder, kommt doch unsere Zufriedenheit direkt aus unserem Gehirn.
3.1.  Gehirn
Erst die modernen Erkenntnisse über die Funktionsweise des Gehirns erlauben uns endlich unser Verhalten richtig zu analysieren und die Gründe dafür zu finden.
Viele Menschen haben aber schon seit vielen Tausend Jahren das Verhalten des Gehirns richtig erkannt.

Jede Wahrheit durchläuft drei Phasen: Zuerst wird sie lächerlich gemacht, dann wird sie heftig attackiert und schließlich als selbstverständlich akzeptiert.
Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph, 1788-1860
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner
Wenn eine grundlegende Neuigkeit auf ein Gehirn trifft, so kann das Gehirn oft gar nichts mit dieser Neuigkeit anfangen. Es existieren keine Assoziationen mit dieser Neuigkeit. Das Gehirn wird diese Neuigkeit nun abspeichern, indem es Assoziationen anlegt (G) . Das wird zuerst sein, dass etwas gehört wurde was keinen Sinn macht. Es wird also nicht erst genommen. Die Neuigkeit wird also "lächerlich gemacht".
Im Gehirn existieren wenige Assoziationen, welche diese Neuigkeit abstützen kann. Bestehende Assoziationen können die gehörten Worte sein, die Person welche diese Worte gesagt hat, eine bestimmte Beziehung zu einem Wort, welches in der Formulierung der Wahrheit vorkommt, der Klang der Worte, usw.
Obwohl für diese Neuigkeit wenige Assoziationen existieren, wird sie im Gehirn registriert. Es sein denn, sie wird nicht sofort aus dem Kurzzeitgedächtnis verdrängt oder sie wird völlig verändert wahrgenommen. Jedes Mal wenn das Gehirn nun auf eine Assoziation trifft, welche diese Neuigkeit anspricht(G), wird die Neuigkeit und alles schon im Gehirn gespeicherte(G) abgeglichen. Nach einiger Zeit (in der Regel Tage bis Monate) wird das Gehirn die Neuigkeit in viele der Assoziationen eingebaut haben. Einige wenige emotionale und rationale Ideen welche das Gehirn genetisch bedingt oder durch Erfahrung angelegt und während des Lebens immer weiter gefestigt hat, werden sich nun gegen diese Neuigkeit oder gegen die sich gebildeten Erkenntnisse aus der Neuigkeit „wehren“. Die Neuigkeit wird also "heftig attackiert".
Das Gehirn wird nun diesen "Krieg der Gedanken" in seinem Inneren austragen. Oft merken wir etwas von diesem Krieg, da wir uns und anderen viele Fragen stellen. Nach einiger Zeit (in der Regel Monate bis Jahre und in vielen Fällen nicht während der Lebenszeit des Gehirns) wird die Neuigkeit gesiegt haben.
Da unser Gehirn aber sich selbst wie ein einziges und nicht zu zerteilendes Objekt sieht, kann es in der Regel nicht erkennen, dass es zuvor anderer Meinung war. Das Gehirn kann zwar Ereignisse in der Vergangenheit zeitlich einordnen. Es hat allerdings Schwierigkeiten sich zu erinnern, was es in der Vergangenheit gedacht hat. Deshalb wird es diese akzeptierte Neuigkeit als "selbstverständlich akzeptiert".
War die Neuigkeit eine Wahrheit , so ist es wahrscheinlicher, dass beim "Krieg der Gedanken" im Gehirn die Neuigkeit siegt. Das ist aber nicht zwingend notwendig. Oft ist die Komplexität der Neuigkeit für das Gehirn so groß, dass die emotionalen "Gründe" die Oberhand behalten.
Natürlich ist das Zitat auch für eine Halbwahrheit, also eine Aussage, die in manchen Situationen gilt und in anderen Situationen nicht, gilt. Das macht es so schwierig zu erkennen ob es sich nun um eine Wahrheit* handelt oder nicht.

Tätig ist man immer mit einem gewissen Lärm. Wirken geht in der Stille vor sich.
Peter Bamm, deutscher Schriftsteller, 1897-1975
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Das Gehirn arbeitet immer, aber besonders nachts werden die großen „Umbauarbeiten“ durchgeführt. Die erfolgreiche Tätigkeit muss es sein, tagsüber und bei vollem Bewusstsein die richtigen Grundsteine zu legen. Das Gehirn baut dann im Traum hoffentlich die richtigen Gedankengebilde zusammen. Wir können aber nicht verhindern, dass unser Gehirn Traumwelten baut.

Es liegt in der Natur, vernünftig zu denken und unlogisch zu handeln.
Anatole France, französischer Schriftsteller, 1844-1924
Wahrheitsgehalt:  30 %
Fehler:  Verkennen der Komplexität der Umwelt und wenige Kenntnisse des Gehirns
Auf den ersten Blick erscheint dieses Zitat wahr. Auf jeden Fall ist das Zitat interessant. Wenn beginnt darüber nachzudenken, dann wird das Zitat verwirrend. Man weis gar nicht was es aussagen will.
Die Aussage ist, dass wir gut denken aber dann die falschen Dinge tun.
Ist das richtig so?
Ich würde dies ganz vehement verneinen.
Das ganze Geflecht des Denkens, Handelns, Wollens, der Intuition, der Rationalität, usw. ist sehr kompliziert und muss zur Analyse aufgebrochen werden.
Wenn wir denken, so verarbeiten wir Informationen welche unser Gehirn aufgenommen oder selbst erzeugt hat. Dieser Denkprozess unterliegt den emotionalen Zwängen unseres Gehirns.
Der Denkprozess unterliegt allerdings auch der Komplexität eines Themas. Wie wir wissen ist es praktisch unmöglich zu einer (perfekten) Lösung eines komplexen Systems zu kommen.
Unser Gehirn ist also zu einer durch Emotionen verzerrten Sicht und durch die Komplexität des Themas zu einer suboptimalen Antwort gekommen.
Nun müssen wir handeln. Je mehr wir bei unseren Handlungen in direkten Kontakt mit unserer Umwelt, aber in erster Linie mit anderen Menschen, treten, desto schwerer ist es die Dinge durchzusetzen welche wir uns vorgenommen haben.
Interessant hierbei ist, dass die Entscheidungen welche wir in der Nähe von Menschen treffen meist die richtigen für unsere spontane und intuitive Befriedigung sind. Das ist auch ganz natürlich, denn als das Denken noch nicht „in Mode“ war (vor mehr als 100000 Jahren), lebten die Menschen nach genau diesem Prinzip, und wie wir am Fortbestehen der menschlichen Spezies erkennen können, waren unsere Vorfahren damit sehr erfolgreich.
Das Fazit ist also: Mit unserem Nachdenken kommen wir zu einer suboptimalen Entscheidung. Wenn wir diese Entscheidung durchsetzen wollen, treten menschliche oft emotionale Zwänge auf. Die Beachtung dieser Zwänge gibt uns in der Regel ein (kurzfristig) gutes Gefühl und sie ist oft das Beste für die beteiligten Menschen.

Die Chance klopft öfter an, als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause.
Will Rogers, amerikanischer Schriftsteller, 1879-1935
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  lustig und perfekt
Wir müssen hierbei zwei prinzipielle Situationen unterscheiden.
Die erste betrifft unser Denken. Wir hören, sehen und lesen viele Dinge. Unser Gehirn ist leider so unverschämt, dass es sich anmaßt für uns die „interessanten“ Dinge rauszusuchen. Oft sind aber die „uninteressanten“ Dinge, die welche richtig sind und welche uns weiterbringen könnten.
Die zweite betrifft unser menschliches Zusammenleben. Wir können leider nicht jede Chance die wir erhalten akzeptieren. Wenn wir zum Beispiel die Gelegenheit erhalten eine interessante Stelle im Ausland besetzen zu können, so würde die Wahl dieser Chance praktisch alles was wir kennen verändern. Wir sind hierbei nicht frei wie ein Taucher im Wasser, sondern wir fühlen uns wie ein Mensch, der in Honig läuft.

Arbeit ist etwas Unnatürliches, allein die Faulheit ist göttlich!
Anatole France, französischer Schriftsteller, 1844-1924
Wahrheitsgehalt:  10 %
Fehler:  Falsche Sichtweise der natürlichen Lebensweise des Menschen
Etwas zu tun ist in der Natur des Menschen. Ob wir dies als Arbeit bezeichnen oder als Sport, Reisen, Familie großziehen, Chef spielen ist egal. Fakt ist: „Der Mensch muss etwas tun.“
Wenn ein Mensch Faulheit zeigt, dann wird er in der Regel nicht lange überleben. Er wird jedenfalls in der Natur nicht so erfolgreich sein wie der Mensch, der dem normalen Drang etwas zu tun nachstrebt.
Die Faulheit ist eine Eigenschaft, welche sich praktisch nur auf dem Rücken einer sozialen Gesellschaft entwickeln kann. Der Mensch lernt, dass er mehr Erfolgserlebnisse bekommt, wenn er faul ist, als wenn er aktiv ist.
Die beiden Mechanismen sind für das Gehirn gar nicht so verschieden. Der einzige Unterschied ist dass die Faulheit in der Regel niemandem etwas bringt.
Aus diesem Grund, des mangelnden Feedbacks, kann der Faule sich nicht ständig verbessern. Somit wird sein Gehirn mit der Zeit weniger und weniger leistungsfähig werden .

Nur die Weisen sind im Besitz von Ideen, die meisten Menschen sind von Ideen besessen.
Samuel Taylor Coleridge, englischer Dichter, 1772-1834
Wahrheitsgehalt:  80 %
Fehler:  Auch viele Weisen sind von ihren Ideen besessen
Das Problem ist zu erkennen, wer der Weise ist. Für den Betrachter ist es unmöglich zu erkennen, ob ein Weiser auf der Wahrheit beharrt oder ein „Mensch“ von einer Idee besessen ist.
Wenn man wüsste, ob der Mensch weise ist, dann wäre das Zitat perfekt.

Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer!
Saint-Exupery, französischer Schriftsteller, 1900-1944
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  Ein bisschen Organisation gehört auch dazu.
Das ist genau das Erfolgsmotto des Menschen. Man macht Dinge gemeinsam. Wenn man der Gruppe ein gemeinsames Ziel gibt, dann muss man nicht jedem konstant Anweisungen geben. Das Konzept des gemeinsamen Zieles wird praktisch überall erfolgreich eingesetzt.
Das mehr praktische Problem ist, dass zur Optimierung einer Gruppe, welche nach diesem Arbeitsprinzip arbeitet, einige erfahrene „Chefs“ vorhanden sein müssen und auch akzeptiert sein müssen.
Die Perfektion wird hierbei erreicht, wenn immer das optimale Verhältnis zwischen Eigeninitiative und Befehlsausführung herrscht.

Humor ist Selbstgekelterte seelische Widerstandskraft.
Sigmund Graff, deutscher Aphoristiker, 1898-1979
Wahrheitsgehalt:  60 %
Fehler:  Humor ist nicht nur eine psychologische Hilfe
Wenn man davon ausgeht, dass jede Person ständig seelische Widerstandskraft im Leben benötigt, dann kann dieses Zitat von Herrn Graff akzeptiert werden. Man schwächt die Härte des Lebens somit durch eine Art von Galgenhumor ab.
Allerdings muss man davon ausgehen, dass eine Person auch ganz neutral und vergnügt sein kann. In dieser Situation ist Humor dann die Fähigkeit sich selbst und auch andere zu überraschen. Guter Humor benötigt einen sehr freien Geist. Denn nur einem freien Geist gelingt es viele oft merkwürdige Assoziationen hervorzubringen.
Der Grund, warum Lachen einen so großen Stellenwert im menschlichen Verhalten einnimmt, könnte evolutionäre Gründe haben. Wenn wir uns vorstellen, dass man nur durch Fehler lernt, dann kann man annehmen, dass die Menschen, welche ein Umfeld haben in dem sie Fehler machen dürfen, mehr lernen. Wie kann eine Umwelt jemand dazu bringen neue oder komische Sachen zu tun?
Das ist ganz einfach. Derjenige, der die lustigsten Dinge macht, ist der beliebteste. Deshalb wird jeder versuchen, neue und noch lustigere, Dinge zu tun. Eine solche Konstellation ist ein perfektes Selektionskriterium.
Unabhängig warum wir lachen, kann man sagen, dass Lachen auch aus physischen Gründen eine sehr gute Medizin ist. Gemeinsames Lachen ist auch sozial eine sehr positive Aktivität.

Dummheit nützt häufiger als sie schadet. Darum pflegen sich die allerschlausten dumm zu stellen.
Sigmund Graff, deutscher Schriftsteller, 1898-1979
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Der Kommentar deckt sich mit dem des nächsten Zitats.

Sei klüger als andere, wenn du kannst, aber sage es nicht.
Gilbert Chesterton, englischer Schriftsteller, 1874-1936
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Der Zusammenhang ist natürlich viel komplizierter als diese beiden Zitate beschreiben. Aber prinzipiell treffen diese beiden Zitate den Nagel auf den Kopf.
Wegen der Wichtigkeit dieses Sachverhalts müssen wir dieses Thema aber näher betrachten.
Prinzipiell können wir das folgende sagen:
Wenn wir eine soziale Gruppe betrachten, so herrscht in dieser Gruppe, auch wenn sie aus „Freunden“ besteht, eine Hierarchie. Wir haben also eine Konkurrenzsituation. Das Gehirn wird automatisch aufmerksam, wenn eine Person welche unter oder in der gleichen Hierarchiestufe ist etwas besser kann.
Das Gehirn wird in der Regel nicht oder nur sehr schwer akzeptieren dass eine Person welche auf der gleichen Hierarchiestufe steht eine Sache besser kann.
Wenn diese Person allerdings nicht zu unserer sozialen Gruppe gehört, dann haben wir weniger Schwierigkeiten sein Besserwissen zu akzeptieren.
Wenn wir Klugheit oder Dummheit als eine von menschlichen Emotionen losgelöste Größe betrachten, dann können wir nach Themengebiet getrennt die Menschen klassifizieren. Wir können Tests durchführen, welche klare Aussagen zulassen, dass eine Person schneller, länger, öfter, etc. etwas lernt oder machen kann.
Wenn wir uns dann fragen wie die guten Fähigkeiten vorteilhaft in unserer komplizierten Umwelt benutzt werden, so sehen wir, dass natürlich der mit den besseren Fähigkeiten Vorteile hat, aber diese Vorteile sind sehr klein in Relation zu Vorteilen, welche wir erlangen können durch glückliche Umstände im Leben.
Die wichtigsten Vorteile hat allerdings der, welcher die menschliche Komponente treffend uns schnell erkennt.
Ein großer Fehler wird oft begangen, wenn ein erfolgreicher Mensch befragt wurde warum er erfolgreich war. Obwohl man natürlich umso erfolgreicher ist je besser und flexibler wir auf die Umwelt reagieren, sollte man detaillierte Tipps dieser erfolgreichen Menschen nicht zu wichtig nehmen. Meist hatten circa 100 andere Menschen, welche ein ähnliches Verhalten gezeigt haben, keinen Erfolg. Das ist die Charakteristik komplexer Systeme. Bei komplexen Systemen kann man keinen „Roten Teppich zum Erfolg beschreiben“.
Außer vielleicht der folgende Satz: „Sei aufmerksam, flexibel und stelle dich auf neue Dinge schnell ein.“

Eines Tages werden Maschinen vielleicht denken, aber sie werden niemals Phantasie haben.
Theodor Heuß, deutscher Bundespräsident, 1884-1963
Wahrheitsgehalt:  0 %
Fehler:  Sag niemals nie
Eigentlich sollte man dem Wahrheitsgehalt dieses Zitats 1 % oder 2 % geben. Damit würde man der Komplexität des menschlichen Gehirns Tribut und Achtung zollen.
Das unglaublich große und sehr oft selbst von bekannten Wissenschaftlern unterschätzte Problem der künstlichen Intelligenz liegt darin, dass man ein Gebilde oder eine elektronische Maschine schaffen muss, welche nur als ganzes funktioniert. Man kann natürlich die Komponenten des Gehirns getrennt analysieren und verstehen. Aber das Problem liegt darin die perfekte Kombination aller Komponenten zu finden. Wenn man auch nur wenige der vielen Komponenten falsch abstrahiert und anordnet, wird die Maschine überhaupt nicht funktionieren. Wenn diese Maschine nun schlecht funktionieren würde, so hätte man wenigstens eine Basis auf der man für die Optimierung aufbauen könnte. Aber im Fall der künstlichen Intelligenz würde die Maschine überhaupt nicht funktionieren. Man stochert leider noch mit einer Stange im Nebel auf der Suche nach der ersten einigermaßen funktionierenden Maschine mit menschlicher Intelligenz.
Deshalb ist es auch so schwer eine Schätzung der erforderlichen Zeit zu geben. Unter der Annahme, dass die Menschen weiterhin an Forschung interessiert sind und viel Geld in diese Grundlagenforschungen stecken, sind funktionierende künstliche Gehirne mit menschenähnlicher Intelligenz so zwischen 2030 und 2100 zu erwarten. Wie bei allen Entwicklungen liegt dann aber noch sehr viel Arbeit und Potential in der Feinjustierung dieser Maschinen.
Ein wichtiger Punkt ist der folgende:
Schon heute ist das Aufbauen eines neuronales Netzes eine Standardtechnologie. Das neuronale Netz übernimmt bestimmte Funktionen und löst sie erfolgreich.
Aber man ist heute noch nicht in der Lage, zum Beispiel das Gehirn eines Insekts nachzubauen. Man stelle sich nun vor wie lange die Evolution gebraucht hat um das Gehirn eines Säugetieres hervorzubringen.
Aber der noch viel schwierigere Schritt ist der welcher aus einem Affengehirn ein Menschengehirn macht.
Es geht hierbei um die Fähigkeit des Menschen sich über sich selbst zu erheben und über sich selbst nachzudenken. Dies ist eine Fähigkeit, welche von der Natur nicht vorgesehen war. Aber zufällig führte eine wachsende Komplexität des Gehirns zu diesem Nebeneffekt.
Wir müssen also bei der Konstruktion dieser intelligenten Maschine auf diesen zufälligen Nebeneffekt hoffen. Es scheint nicht möglich diesen Effekt in die Maschine hineinzukonstruieren.
Das ist ein Novum in der Wissenschaft.

Jedes Problem erlaubt zwei Standpunkte: unseren eigenen und den falschen.
Channing Pollock, amerikanischer Dramatiker, 1880-1946
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Die Erklärung ist die selbst wie für das unten stehende Zitat.

Das Gedächtnis ist ein sonderbares Sieb. Es behält alles Gute von uns und alles Üble von den anderen.
Wieslaw Brudzinski, polnischer Aphoristiker, 1920
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Das Gehirn ist allerdings kein Sieb. Es ist ein Netz. Dieses Netz fängt nur Gedanken die genau die Form des Netzes haben. Andere Gedanken fallen solange durch bis das Netz seine Form geändert hat.
Eine Änderung der Form des Netzes kann Minuten oder eine Ewigkeit dauern. Die Veränderung der Form des Netzes verläuft in der Regel unbemerkt vom Besitzer des Gehirns.
Je flexibler dieses Netz ist, desto besser können wir Information die auf unser Gehirn treffen oder Information welche im Gehirn erzeugt wird analysieren und auf Validität untersuchen.
Die Form des Netzes wird hauptsächlich bestimmt von unseren emotionalen Zwängen. Eine nur untergeordnete Rolle spielt rationales Denken.

Ein leidenschaftlicher Raucher, der immer von der Gefahr des Rauchens für die Gesundheit liest, hört in den meisten Fällen auf - zu lesen.
Winston Churchill, britischer Staatsmann, 1874-1965
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Das Gehirn strebt nach emotionaler Glücklichkeit. Für einen Raucher offeriert Tabak dieses Glücksgefühl. Das Gehirn wird alles tun um auch weiterhin an dieses Glücksgefühl zu kommen.
Dinge welche die Erlangung des Glücksgefühls stören könnten werden meist unbemerkt verdrängt.
3.2.  Emotion
Das Leben ist eine Tragödie für die, die fühlen, und eine Komödie für die, die denken.
Jean de la Bruyére, französischer Schriftsteller, 1645-1696
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  keiner
Derjenige der seinen Gefühlen nachgeht wird, besonders in unserer komplizieren Welt, oft enttäuscht werden. Während der Entscheidung ist die Person in der Regel glücklich. Über die Auswirkung der emotionalen Entscheidung wird die Person aber langfristig oft nicht glücklich sein.
Derjenige der rational seine Entscheidungen trifft wird vielleicht kurzfristig mal seine Emotionen verdrängen, was ihm kein Glücksgefühl verschaffen wird. Er wird aber durch seine rationale Entscheidung, abgesehen von Einzelereignissen (Pech und Glück), in der Regel sehr gut fahren.
Es ist wichtig zu wissen, dass ein fließender Übergang zwischen fühlen und denken besteht. Beides kommt aus dem Gehirn. Die Charakteristika des Gehirns bestimmt wie viele (rationale) Gedanken zwischen emotionalem Drive etwas zu tun und der Aktion etwas zu tun liegen. Das Prinzip des Denkens bleibt dasselbe.

Die Stärke des Charakters ist oft nichts anderes als eine Schwäche des Gefühls.
Arthur Schnitzler, österreichischer Dramatiker und Erzähler, 1892-1931
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Wenn die Rationalität überwiegt, dann hat der Mensch eine große Kontrolle über seine Emotionen.


Den sicheren Freund erkennt man in unsicherer Sache.
Marcus Tullius Cicero, römischer Staatsmann und Philosoph, 106-43 vor Christus
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Die Freundschaft wurde in erster Linie zur Erhöhung unseres Erfolgs „erfunden“. Man hilft sich unter Freunden. Nach dem Motto: „Heute helfe ich Dir, morgen hilfst Du mir.“
Wenn es allerdings nicht sicher ist, dass der Freund mir morgen noch helfen kann, dann erhöht die Fortführung der Freundschaft keinesfalls meinen Erfolg.
In diesem Fall würde nur der emotionale Freund (d.h. der sichere Freund) bei mir bleiben.
Wichtig ist zu bedenken, dass der „Freund den wir testen wollen“ eine Alternative haben muss. Falls er keine Alternative hat, kann ich nicht sicher sein, ob er bei mir bleibt, weil er mein emotionaler (d.h. sicherer) Freund ist, oder einfach weil er keine andere Wahl hat.
Beide Arten von Freundschaft sind „echt“ oder „legitim“. Keine der beiden ist besser. Emotionale Freundschaft tut allerdings auf einer mehr direkten Art gut. Sie ist aber auch viel schwerer zu finden und in den meisten Lebensumständen moderner Menschen schwieriger zu bewahren.

Es ist schwer, das Glück in uns zu finden, und es ist ganz unmöglich, es anderswo zu finden.
Nicolas de Chamfort, französischer Schriftsteller, 1741-1794
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  keiner
Der Grund hierfür liegt darin, dass nur unser eigenes Gehirn die natürlichen Glücksdrogen ausschütten kann.
Natürlich können auch andere Personen uns durch ihre Taten glücklich machen (d.h. unser Gehirn zur Ausschüttung von Glücksdrogen anregen), aber wir sind dann immer von diesen Personen abhängig. In der Regel unterliegt diese externe Anregung der Produktion von Glücksdrogen einer Inflation. Wir brauchen also mit der Zeit immer mehr davon.
Eine weitere Alternative ist die Einnahme von externen Glücksdrogen. Hierbei gibt es einen fließenden Übergang. Essen, Zucker, Schokolade, Kaffee, Alkohol, Nikotin, und härtere Drogen sind Beispiele gängiger Drogen.
Wie das Zitat sagt, ist es besser selbst die Kontrolle über unser Glück zu haben.

Fühlst du dich von jemand beleidigt, so stellst du dich geistig unter ihn.
Östliche Weisheit
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  In einer "vergeistigten Welt" ist das Zitat richtig, aber leider lebt der Mensch nicht vom Geist allein
Stellen wir uns die Situation vor, dass wir in einer Gruppe von Menschen ein Argument vorbringen. Eine Person sagt daraufhin, dass wir nicht ganz richtig im Kopf seien. Die Gruppe stellt sich auf die Seite der Person welche uns beleidigt hat.
In dieser Situation fühlen wir uns beleidigt, denn eine für uns relevante Gruppe von Menschen hat nun ein negatives Bild von uns. Wenn es uns gelänge diesen Einfluss von anderen Menschen zu beseitigen, wären wir nicht beleidigt. Allerdings wären wir auch kein "Mensch" mehr.

Es ist merkwürdig, wie fern ein Unglück ist, wenn es uns nicht selbst betrifft.
John Steinbeck, amerikanischer Schriftsteller, 1902-1968
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  keiner, außer dass es nicht merkwürdig ist
Der Mensch und seine Gene sind entstanden als es weder Zeitungen, noch Radio, noch Fernsehen gab. Deshalb empfindet der Mensch nach dem Prinzip: „Aus den Augen, aus dem Sinn.“
Nur wenn etwas sein unmittelbares Umfeld betrifft wird es ihn emotional treffen. Ereignisse die weiter weg sind, werden viel rationaler und damit viel weniger intensiv wahrgenommen.

Wer einen Fehler gemacht hat und nicht korrigiert, der begeht einen zweiten.
Konfuzius, chinesischer Philosoph, 551-479 vor Christus
Wahrheitsgehalt:  70 %
Fehler:  Mangelndes Unterscheiden von Instinkt und Denken in komplexen Systemen
Der Mensch hat einen bestimmten Denk- und Handlungsstil. Diesen können wir nur langsam ändern. Wenn wir uns als instinktive animalische Wesen betrachten, die ein Experiment der Natur darstellen, dann folgen wir unserer genetischen Programmierung. Wenn dies zum Erfolg führt (d.h. mehr Nachkommen als der Durchschnitt der Population), dann wird diese Charaktereigenschaft mehr dominant.
Der Mensch, wie jedes andere Lebewesen, kann sich anpassen. Der Grad der Anpassung ist wiederum eine evolutionäre Charaktereigenschaft.
Der Mensch, wie kaum ein anderes Lebewesen, kann lernen. Der Mensch soll nun laut Herrn Konfuzius, die Situation in der er sich fehlerhaft verhalten hat analysieren und ein anderes und besseres Verhalten bereithalten.
Ist dies möglich?
Für viele Situationen ist dies möglich, da sie einfach, konstant und oft wiederkehrend sind.
Was soll man aber mit Situationen machen, welche komplex sind, sich verändern und nur sehr selten vorkommen? Hier wird es sehr schwer sein, wenn nicht unmöglich der Aussage des Zitats von Herrn Konfuzius zu folgen.

Richte nie den Wert des Menschen schnell nach einer kurzen Stunde. Oben sind bewegte Wellen, doch die Perle liegt am Grunde.
Otto Leixner von Grünberg, deutscher Schriftsteller, 1847-1907
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Verallgemeinerung eines sehr komplexen Zusammenhangs
Was ist der Wert eines Menschen?
Wohl doch ob einem dieser Mensch gefällt oder nicht.
Die spontane Entscheidung ob einem ein Mensch gefällt oder nicht ist ein Urteil. Das gleiche gilt für eine langwierige Entscheidung.
Interessant ist, dass emotionale Gründe rationale Gründe in der Regel dominieren. Wenn wir uns nach langer Zeit ein mehr rationales Bild von einer Person gemacht haben, dann kann es trotzdem passieren, dass wir dieses Bild mit einem Mal verändern.
Das liegt an der Weise wie komplexe Systeme funktionieren und wie diese komplexen Systeme in unserem Gehirn abgebildet sind. Zu praktisch jeder Frage bezüglich des komplexen Systems kann eine einzelne Person mehrere Antworten geben. Wenn man sich nun zu einer bestimmten Person hingezogen fühlt, so kann man und wird man auch ohne weiteres viele seiner Aussagen in die Richtung verschieben, dass ein gedanklicher Konsens mit dieser Person erreicht wird.
Dieser Konsens wird allerdings nur so lange anhalten wie man sich zu dieser Person hingezogen fühlt.

Einem Kameraden hilft man. Einem Kollegen misstraut man. Mit einem Freunde ist man albern.
Peter Bamm, deutscher Schriftsteller, 1897-1975
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Wie immer sind die Übergänge fliesend und Personen können zwischen diesen drei Typen wechseln.
Mit dem Kamerad hat man den Deal: „Ich helfe dir, du hilfst mir.“
Mit einem Kollegen ist man im Wettstreit um die Hierarchiestufe.
Den Freund kann man gut riechen. Es macht Spaß ihn in seiner Nähe zu haben. Außer dem guten Gefühl, welches einem der Freund vermittelt will man nichts von ihm.

Tiere sind die besten Freunde. Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht.
Mark Twain, amerikanischer Schriftsteller, 1835-1910
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Tier sind emotionale Freunde und sie kritisieren uns nicht. Sie sind neben ihrer Schmuselaune, auch noch „nett“ zu unserem Gehirn. Sie stellen keine Konkurrenz für unser Hierarchieempfinden dar. Das ist wohl der Hauptgrund warum wir sie so „selbstlos“ lieben.

Was ist das Menschlichste? Jemandem Scham ersparen.
Friedrich Nietzsche, deutscher Philosoph, 1844-1900
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Die Emotion, sich selbst in gutem Licht zu sehen, ist eine der stärksten Emotionen die wir haben. Für das Leben eines modernen Menschen ist das Zitat also wahr.
Man muss allerdings bemerken, dass der Überlebenstrieb weit stärker ist. Auch ist körperlicher Schmerz übler als Eitelkeit.

Heimat ist nicht dort, wo man wohnt, sondern wo man liebt und geliebt wird.
Karlheinz Deschner, deutscher Schriftsteller
Wahrheitsgehalt:  60 %
Fehler:  Der Mensch ist in vielfältiger Form verwurzelt, nicht nur durch soziale Kontakte
In der Regel wird die Liebe die stärkste treibende Kraft im Leben eines Menschen sein. Allerdings gibt es viele Dinge welche uns sagen wo wir uns Wohlfühlen und wo wir in uns ruhen . Dies können der Duft, das Geräusch, die Temperatur, die Aussicht einer uns bekannten Umgebung sein.

Glücklichsein ist eine Gabe des Schicksals und kommt nicht von außen, man muss es sich selbst erkämpfen. Das ist aber auch tröstend, denn man kann es sich erkämpfen.
Wilhelm von Humboldt, deutscher Philosoph, 1767-1835
Wahrheitsgehalt:  80 %
Fehler:  Das Zitat stellt den Sachverhalt zu einfach dar.
Richtig ist, dass externe, von uns in einer passiven Form konsumierte Ereignisse unser Glücksgefühl nur für eine kleine Zeit verbessern. So lange wie diese Droge wirkt.
Deshalb hat jeder Mensch, der das Glück in seinem eigenen Körper erzeugen möchte die Möglichkeit die Intensität, Quantität und die Häufigkeit der körpereigenen Glücksdrogenausschüttung zu erhöhen.
Wie geht das?
Wir müssen nur die Assoziationen welche die Ausschüttung von Glücksdrogen in unserem Gehirn verursachen finden, verstärken und unsere externen Lebensumstände so ändern, dass wir diese Assoziationen oft und automatisch anregen.
Was das kurze Zitat von Herr Humboldt nicht erwähnt ist, dass jeder Mensch, genetisch vorbedingt, ein Glücksdrogenniveau hat, welches verschieden stark ausgeprägt ist. Wir sind - leider - nicht alle gleich.
Wichtig: Eine andere Möglichkeit der Erlangung von Glück ist natürlich die konstante Gabe von externem Glück. Die Gefahr hierbei ist, dass wir oft nicht gut mit dieser externen Gabe umgehen und maßlos werden. Wenn diese externe Glücksdroge nicht gesundheitsschädlich ist, dann kann man damit allerdings sehr gut fahren. Man muss sich natürlich im Klaren sein, dass man dann von einer externen „Medizin“ abhängig ist. Sobald, vielleicht aus geänderten Lebensumständen, unsere „Medizin“ nicht mehr erreichbar ist, werden wir unglücklich. Aber man sollte auch bedenken, dass jeder Mensch von vielen Dingen abhängig ist: Nahrung, Wärme, Körperkontakt, Körperpflege, Soziale Kontakte, etc. Warum soll man nicht noch ein paar weitere dazunehmen?
4.  Wahrheit
The trouble with being a pioneer is that pioneers get killed by the Indians.
Autor unbekannt
Der Mensch hat eine sehr interessante Einstellung zur Wahrheit. Intuitiv denkt er, dass das was er persönlich denkt wahr und richtig ist. Davon ist er nicht abzubringen.
Es gibt Menschen die annehmen, dass eine übernatürliche Macht die absolute Wahrheit kennt. Diese Menschen akzeptieren, dass die absolute Wahrheit existiert. Sie sagen aber, dass diese Wahrheit nicht durch Menschen gefunden werden kann.
Die Meinungen von gläubigen Menschen gehen auseinander, ob der Mensch, falls die übernatürliche Macht ihm diese Wahrheit mitteilt, diese Wahrheit verstehen kann.
Falls ja, dann ist das menschliche Gehirn in der Lage die absolute Wahrheit zu verstehen. Hierbei ist es unbedeutend ob das Gehirn diese Information von einer übernatürlichen Macht oder aus einem Buch erhalten hat.
Es gibt aber kaum Menschen welche denken, dass für Menschen eine absolute Wahrheit existiert. Das ist die Crux. Wenn die Möglichkeit, dass es eine absolute Wahrheit gibt und, dass diese durch Menschen gefunden werden kann, nicht in der Menge unserer Antworten enthalten ist, dann wird diese Antwort nie gedacht werden.
Eine der revolutionären Erkenntnisse der GUToP ist, dass die Wahrheit absolut ist. Es ist hierbei sehr wichtig zwischen der Bestandsaufnahme (wie ist die Welt beschaffen) und der Ausführung (wie leben wir perfekt) zu unterscheiden.
Wir können sehr wohl eine immer genauere Bestandsaufnahme durchführen. Das ist die absolute Wahrheit, an welche wir uns immer weiter annähern können. Diese Bestandsaufnahme folgt keinen individuellen persönlichen Zwängen.
In der Ausführung können wir allerdings aus mehreren Gründen zu keiner absoluten Aussage kommen. Die beiden Hauptgründe hierfür sind:
•  Die Welt ist zu kompliziert um eine optimale Wahl treffen zu können (zu hohe Komplexität)
•  Jede Person will nach anderen Gesichtspunkten optimieren (persönliche Zwänge)
4.1.  Emotionale Gründe verzerren die Wahrheit
Der Hauptgrund warum wir nicht klar und logisch urteilen liegt darin, dass unser Gehirn nicht an der Wahrheit interessiert ist. Es ist in erster Linie daran interessiert, dass sein Besitzer evolutionistisch erfolgreich ist. Das bedeutet, dass unser Gehirn in der Regel an funktionierenden Beziehungen mit anderen Menschen interessiert ist. Denn diese Beziehungen haben den Menschen erfolgreich gemacht.

Als unverlierbaren Kinderglauben habe ich mir den an die Wahrheit bewahrt. Ich bin der Zuversicht, dass der aus der Wahrheit kommende Geist stärker ist als die Macht der Verhältnisse.
Albert Schweitzer, evangelischer Theologe, Arzt und Philosoph, 1875-1965
Wahrheitsgehalt:  0 %
Fehler:  Verzerrung der Wahrheit durch Wunschdenken in Verbindung mit der hohen Komplexität der Welt 
Emotional tut es mir weh, dieses ach so schöne mit soviel menschlicher Wärme gemachte Zitat als kompletten Blödsinn zu bewerten. Aber so ist das nun mal mit der Wahrheit. Die Wahrheit ist oft brutal und hat für menschliche Wärme wenig übrig . Deshalb wird die Wahrheit auch meist stark diskriminiert.
Herr Schweitzer schreibt von Wahrheit. Diese Wahrheit die er meint ist aber seine ethische Sicht der Dinge. Es ist die Wahrheit, dass Liebe und der Wunsch nach Harmonie dafür sorgen werden, dass es allen gut geht.
Dies ist ein Trugschluss.
Was ist Wahrheit?
Wahrheit ist das Ergebnis einer trockenen Analyse unserer Welt. Wahrheit sagt: „So ist es.“ Wahrheit sagt niemals: „So hätte ich es gerne“.
Wir Menschen, wie auch alle anderen Lebewesen, wollen glücklich sein. Wir folgen also dem was unser Gehirn uns „befiehlt“. Unser Gehirn berücksichtigt alle Dinge die wir im Verlauf unseres Lebens erfahren haben. Die Gewichtung der verschiedenen Dinge ändert sich laufend.
Durch die Komplexität der Welt können wir meist nicht absehen welche Auswirkung bestimmte Verhaltensmuster von Menschen auf das Gesamtsystem haben. Das macht es sehr schwer sich so zu verhalten, dass sich das gewünschte Ergebnis einstellt.
Sehr gut zur Erklärung des Sachverhalts komplexer System eignen sich alte Entwicklungshilfestrategien. In den Anfängen der Entwicklungshilfe wurden Schiffsladungen von Weizen in die Häfen der armen Länder geschickt.
Viel Weizen verdarb oder wurde gestohlen. Weiterer Weizen wurde illegal verkauft. Nur wenig Weizen erreichte die hungernde Bevölkerung. Als dann die Weizenverteilung anlief, stoppten die Bauern ihre kargen Felder zu bewirtschaften. Damit waren sie abhängig vom Gratisweizen und die Bauern verlernten wie man Nahrung selbst anbaut.
Ein anderes Beispiel ist das Anlegen von künstlichen Seen als Wasserspeicher. Wenn keine straffe Organisation bestimmt wer den Damm baut und unterhält, wie viel er dafür bezahlt bekommt und wer das Wasser benutzen darf und 1000 andere verwaltungstechnische Dinge, dann wird das Projekt nicht funktionieren.


Falls Freiheit überhaupt irgendetwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell, englischer Schriftsteller, 1903-1950
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  In der Zeit wann und an dem Ort wo das Zitat gemacht wurde war es richtig, nicht aber heute
Als Menschen für Redefreiheit und Pressefreiheit, für die Einhaltung von Gesetzen und andere Freiheitsrechte kämpften war Herrn Orwells Zitat sehr zutreffend.
Wenn wir uns aber heute in den Industrienationen umsehen, so merken wir schnell, dass jeder das sagen, hören, senden, sehen, schreiben und lesen darf was er möchte. Es gibt diesbezüglich praktisch keine Einschränkung unserer Freiheit.
Viele Menschen sehen eine Einschränkung der Freiheit darin, dass man nicht unbegrenzt schnell fahren darf, oder aber, dass man zu schnell fahren darf; je nach dem ob sie gegen eine Tempobegrenzung sind oder dafür. Menschen können für etwas oder gegen etwas sein, und genau das ist die Freiheit die wir haben.
Haben wir also die grenzenlose Freiheit erreicht?
Wir haben die externe Freiheit erreicht. Wir können tun und lassen was wir wollen. Wir brauchen sogar nicht mehr arbeiten, die Gemeinschaft füttert uns durch. Wir haben das Recht auf einen Farbfernseher vom Staat (d.h. dem arbeitenden Rest der Bevölkerung) auch wenn wir den ganzen Tag nur lesen, reden oder schlafen wollen.
Was wir aber nicht haben ist die Freiheit unserer eigenen Gedanken. Wir dürfen von Gesetzes wegen alles denken, schreiben und sagen. Aber wir tun es nicht.
Warum tun wir es nicht?
Weil wir Menschen sind. Wir haben so viele Zwänge in uns, dass wir die grenzenlose Freiheit unter keinen Umständen wollen. Was wir wollen ist zufrieden mit uns zu sein. Zufrieden mit uns zu sein bedeutet meist die Augen vor der Wirklichkeit zu verschließen.
In dieser modernen Welt, besteht also die Freiheit darin, dass die Menschen das Recht haben, nicht gezwungen zu werden erfahren zu müssen wie die Welt in Wirklichkeit ist.

Die meisten leben in den Ruinen ihrer Gewohnheiten.
Jean Cocteau, französischer Schriftsteller, Maler und Komponist, 1889-1963
Wahrheitsgehalt:  75 %
Fehler:  Die Fragen muss sein, ob es überhaupt jemand gibt der nicht nach seinen Gewohnheiten lebt? Und ob das schlecht ist.
Nehmen wir einmal an eine Person lebt in einer kleinen Gemeinschaft. Diese Person macht immer die gleichen Dinge, jeden Tag macht sie dasselbe. Diese Person lebt also in den Ruinen seiner Gewohnheiten.
Nehmen wir an eine andere Person ist jemand der immer etwas Neues macht. Ein Jahr reist er um die Welt. Ein halbe Jahr arbeitet er auf einer Farm, dann wird er sesshaft und hat Familie und Kinder, dann hört er damit auf und stürzt sich in eine Karriere, und so weiter. Diese Person lebt auch in den Ruinen seiner Gewohnheiten, er probiert alles aus aber er macht das immer in der gleichen Weise.
Nun müssen wir uns fragen wie eine Person beschaffen sein müsste, welche nicht in den Ruinen seiner Gewohnheiten lebt.
Wenn diese Person immer etwas Neues macht, dann ist das eine Gewohnheit von ihr. Sie lebt also auch in den Ruinen ihrer Gewohnheiten.
Wie wäre es, wenn die Person immer ihre Handlungen hinterfragt? Das wäre dann auch eine Gewohnheit.
Wie wäre es, wenn die Person mal ihre Handlungen hinterfragt, mal einfach etwas tut ohne es zu hinterfragen?
Wenn das mit System gemacht wird ist es auch wieder etwas das man aus Gewohnheit macht.
Also ist die einzige Möglichkeit das zu tun was uns in den Kopf kommt. Also einfach so zu leben wie die Natur uns geschaffen hat.
Jedoch die Haupterkenntnis ist, dass es absolut egal ist wie wir leben. Alles ist erlaubt, alles ist gut. Deshalb sollten wir das Zitat von Herrn Cocteau nur dazubenutzen das es uns hilft glücklicher zu leben, nicht aber andere Menschen oder uns selbst zu kritisieren.

Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral.
John Osborne, englischer Dramatiker, 1921-1994
Wahrheitsgehalt:  30 %
Fehler:  Fehlende Sachkenntnis der Materie Computer
Was kann die Weiterentwicklung des Menschen sein?
•  Auf genetischer Ebene könnten wir künstlich eingreifen um uns schöner, gesünder, länger lebend, etc. zu machen.
•  Auf intellektueller Ebene könnten wir schneller denken, paralleler denken, ausdauernder denken. Bringt uns das etwas?
•  Auf emotionaler Ebene könnten wir glücklicher werden.
Nehmen wir jetzt den Computer. Was kann er? Er kann immer mehr und immer schneller Daten verarbeiten. Er ist ein Rechenknecht. Der Computer von heute ist wie das Gehirn unserer Vorfahren vor zehn oder mehr Millionen Jahren. Dieses Gehirn konnte nach einem recht starren und genetisch vorprogrammierten Muster reagieren.
Der zukünftige intelligente Computer muss, wenn man diesen Vergleich zugrunde legt, den evolutionären Fortschritt von zehn Millionen Jahren aufholen. Ob der Menschheit die für diese Entwicklung benötigte Zeit noch zur Verfügung steht, kann nicht sicher beantwortet werden. Angenommen, die Forschung wird mit dem gleichen Aufwand weitergeführt, so ist anzunehmen, dass Computer mit einer dem Menschen ähnlichen Denkleistung in 30 bis 100 Jahren zur Verfügung stehen.
Das Zitat von Herrn Osborne möchte aber in Wirklichkeit etwas ganz anderes sagen. Es möchte ausdrücken, dass nur derjenige, der moralisch gut ist , etwas Wert ist.

Niemand würde viel in Gesellschaften sprechen, wenn er sich bewusst wäre, wie oft er die andern missversteht.
Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749-1832
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Gedankenaustausche haben einen positiven Einfluss auf das Denken. Außerdem ist der Sinn einer Konversation hauptsächlich emotionaler Natur und somit kommt es nicht auf das Verstehen des Gesagten an. Wichtig ist der „Wohlfühlfaktor“.
Wahrscheinlich ist der beabsichtigte Hintersinn dieses Zitats von Herrn Goethe, dass man nach einiger Zeit bemerkt auch dieses Zitat missverstanden zu haben.
Wenn man weiß, dass die Gefahr besteht die anderen nicht korrekt zu verstehen, dann wird man sehr viel kritischer beim Zuhören und beim Interpretieren des Gesagten. Da man also sehr stark mit Denken beschäftigt ist, wird man zwangsläufig weniger sagen.
Ob dieses „weniger sagen“ allerdings zu einer höheren Qualität der Konversation führt ist, wie immer bei komplexen Systemen, nicht beweisbar.
Ein schneller Schlagabtausch von spontanen Gedanken ist ja nichts anderes als eine Verlagerung des kritischen Denkens nach außerhalb des Gehirns. Wir werden beim Aufbau unserer Erfahrungen immer eine Kombination von kritischem Denken innerhalb des Gehirns und kritischen Denkens außerhalb des Gehirns haben.
Ich denke, dass Herr Goethe dieses Zitat gemacht hat, weil er als großer und innovativer Denker sehr oft missverstanden wurde. Somit dachte er oft, dass es gut wäre wenn seine Gesprächspartner verstehen würden was er gesagt und gemeint hat, bevor sie zu reden beginnen.

Eine der erstaunlichsten Erscheinungen ist, dass man sich einbildet, von abhängigen Menschen unabhängige Meinungen erwarten zu dürfen.
Sigmund Graff, deutscher Bühnenschriftsteller, 1898-1979
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Schon das Wort Meinungen suggeriert Abhängigkeit. Die Frage: „Was meinst Du?“, fordert doch dazu auf zu sagen was man persönlich empfindet. Dieses Empfinden hängt von vielen, meist unlogischen Dingen ab.
Wörter wie Urteil und Analyse klingen da schon anders. Hierbei erwartet man ein Ergebnis welches nach rationalen Methoden auf ein bestimmtes Kriterium hin optimiert wurde.

Die Menschen glauben fest an das, was sie wünschen.
Julius Caesar, 100-44 vor Christus
Wahrheitsgehalt:  98 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Interessant ist, dass es schon vor mehr als zweitausend Jahren möglich war, durch einfache Beobachtung diesen Sachverhalt zu erkennen und zu beschreiben. Erst die moderne Hirnforschung hat uns die Mittel gegeben, die Funktionsweise des Gehirns zu verstehen.
Wir lernen hieraus, dass es oftmals überhaupt nicht nötig ist alle Details des Models der Welt zu kennen um einen Sachverhalt exakt beschreiben zu können. Wir müssen nur unvoreingenommen und neutral die uns zur Verfügung stehenden Informationen benutzen. Dies fällt dem Gehirn bekanntermaßen sehr schwer.

Wir glauben nur, was wir sehen - leider sehen wir nur, was wir glauben wollen.
Peter Atteslander, Soziologe, 1939
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Wie wir wissen ist das Gehirn die perfekte Maschine zur Filterung von Informationen und zur Verdrehung von Zusammenhängen. Diese Veränderungen der Wahrnehmung und der Informationsverarbeitung dienen einzig und allein dem Wunsch des Gehirns an seinem „Glauben“ festzuhalten.
Implementiert wird dieser Mechanismus implizit. Vorhandene Assoziationen sorgen dafür, dass nur dazu passende Assoziationen neu angelegt werden. Der Besitzer des Gehirns merkt von alledem nichts.

Nur Kinder, Narren und sehr alte Leute können es sich leisten, immer die Wahrheit zu sagen.
Winston Churchill, britischer Staatsmann, 1874-1965
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Das Problem welches sich stellt um an die Wahrheit zu kommen ist dass Kinder, Narren und alte Leute, oft zu Recht , kein hohes Vertrauen genießen.
Kinder wissen noch nicht viel und werden somit nur selten als Referenz akzeptiert. Narren werden wohl nie als Referenz für die Wahrheit akzeptiert. Das Problem ist hierbei, dass man oft nicht genau weiß was nun richtig oder was falsch ist.
Warum ist es dass, dass diese drei Personengruppen die Wahrheit sagen dürfen? Der Grund ist, dass sie völlig unabhängig sind. Ihr Gehirn kann alle Gedanken weiterverfolgen und auch sagen.

Arroganz ist die Perücke geistiger Kahlheit.
Autor unbekannt
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Das einfache oder neutrale Vorbringen einer wahren Behauptung wird vom Zuhörer oft als Arroganz empfunden
Als arrogant wird die selbstbewusste Behauptung einer Sache, welche vom Zuhörer nicht geteilt wird bezeichnet. Hierbei ist es unerheblich ob die Sache wahr oder falsch ist. Es geht also nur darum, dass die beiden Personen nicht übereinstimmen und die „arrogante Aussage“ die Meinung des anderen nicht zulässt.
Wir sehen also, dass Arroganz etwas 100 % emotionales ist. Arroganz hat nichts mit Wahrheit oder Recht zu tun.
Nehmen wir einen Lehrer, der das kleine "ein mal eins" lehrt. Obwohl er sehr bestimmt sagt, dass 7 X 9 dreiundsechzig ist, werden seine Schüler ihn nicht als arrogant empfinden. Der Grund ist, dass die Schüler das Gefühl haben, dass die Antwort richtig ist und sie selbst keine kontroverse Antwort dazu haben.
Nehmen wir nun einen Wissenschaftler, der seine Forschungsergebnisse präsentiert. Wenn er sagt, dass es genau so ist wie er herausgefunden hat und es keine andere Interpretation gibt, so wird er von einem Zuhörer, der keine eigene Meinung über dieses Thema hat, als wissend akzeptiert. Falls aber der Zuhörer anderer Meinung ist, dann wird er diese Ausschließlichkeit als Arroganz empfinden.
In der Wissenschaft hat sich mehr und mehr die Erkenntnis durchgesetzt, dass keine Aussage absolut sein kann. Deshalb sind uns alle fixen Aussagen suspekt. Und alle Menschen welche eine fixe Aussage machen die von der unseren abweicht werden als arrogant betrachtet.
Die schlimmste Form der erlebten oder erfahrenen Arroganz ist die bei welcher der Zuhörer anderer Meinung ist aber innerlich spürt, dass er selbst nicht Recht hat. Denn seine einzige Möglichkeit des geistig-emotionalen Entkommens aus dieser Sackgasse liegt darin zu sagen, dass der Erzähler ein „arrogantes Subjekt“ ist.

Man beleidigt öfter mit Wahrheiten als mit Lügen.
Charles Tschopp, schweizerischer Aphoristiker, 1899-1982
Wahrheitsgehalt:  98 %
Fehler:  keiner
Fast jeder hat ein paar „Leichen im Keller“. Wenn man diese hervorkramt und als Basis der Beleidigung benutzt so hat der Beleidigte keine Möglichkeit zu entkommen. Die beste Möglichkeit aus diese Beleidigung zu entkommen ist dann die „Leiche im Keller“ zuzugeben und wenn diese nicht gar zu „blutig“ ist vielleicht sogar besser dazustehen als vor der Beleidigung.

Die Wahrheit liegt meist am Rande, nicht in der Mitte.
Henry Miller, amerikanischer Schriftsteller, 1891-1980
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Es ist natürlich wie immer bei komplexen Themen schwer solche Behauptungen zu beweisen. Aber sicher ist, dass im menschlichen Zusammenleben die Probleme durch Kompromisse die so in der Mitte liegen, gelöst werden.
Im wissenschaftlichen oder emotionslosen Bereich sind die Erkenntnisse meist recht eindeutig und extrem. Deshalb liegen diese Erkenntnisse „meist am Rande“.

Das Geld, das man besitzt, ist das Instrument der Freiheit, das Geld, dem man nachjagt, ist das Instrument der Knechtschaft.
Jean-Jacques Rousseau, schweizerisch-französischer Philosoph, 1712-1778
Wahrheitsgehalt:  70 %
Fehler:  Es gibt mehrere Instrumente der Freiheit sowie der Knechtschaft
Um frei zu sein, sind viele Dinge notwendig. Alle diese Dinge müssen, am besten gleichzeitig, vorhanden sein. Das ist der Grund warum es sehr unwahrscheinlich ist, dass Menschen absolut frei sind.
Das wichtigste Ding für die Erlangung der Freiheit ist die Neugier. Die Neugier schafft eine geistige Unabhängigkeit. Dann folgen die soziale Unabhängigkeit und die sexuelle Unabhängigkeit. Das Geld erleichtert die praktische Ausführung dieser verschiedenen Formen der Unabhängigkeit. Das Geld stellt also nur eine, wenn auch sehr wichtige, Komponente in der Entwicklung und der Aufrechterhaltung der Freiheit.
Es ist sehr wichtig zu wissen, dass die Freiheit für einen Menschen etwas völlig unnatürliches ist. Freiheit in seiner absoluten Form hat nichts mit menschlichem Leben wie es von der Evolution vorgesehen ist, zu tun.
Die absolute Freiheit ist in der Regel dem Glück eines Menschen nicht zuträglich. Ganz im Gegenteil. Ein absolut freier Mensch wird sehr große Probleme im menschlichen Zusammenleben haben.

Jemanden zu sagen, er sei ein Idiot, ist keine Beleidigung, sondern Diagnose.
Julian Tuwim, polnischer Lyriker und Übersetzer, 1894-1953
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Das Problem ist, dass man nicht weiß wer von den Beiden der Idiot ist.
Auf den ersten Blick denkt man, dass dieses Zitat uns nichts bringt, da wir nicht wissen ob wir der Idiot sind oder aber der andere.
Was wir aber aus diesem Zitat lernen können sind mehrere Dinge:
•  Je mehr Menschen uns einen Idioten nennen, desto kritischer müssen wir unser Verhalten studieren und bei Bedarf korrigieren
•  Wenn uns jemand einen Idioten nennt, so wissen wir eine Sache ganz gewiss, dass wir in seinen Augen ein Idiot sind. Jetzt müssen wir uns fragen warum das Gehirn dieser Person ein Interesse hat uns einen Idioten zu nennen.
Aus Erfahrung wissen wir, dass emotionale Gründe mindestens 10-Mal häufiger der Grund sind, warum wir jemanden einen Idioten nennen, als rationale Gründe. Um herauszufinden warum wir jemanden einen Idioten nennen, sollten wir uns vorstellen, dass eine Person die wir gern haben das gleiche machen oder sagen würde. Wenn wir nun immer noch sagen würden, dass unser Freund ein Idiot ist, dann können wir davon ausgehen, dass wir das Gesagte als falsch ansehen und nicht die Person. Das bedeutet allerdings nicht, dass das Gesagte tatsächlich falsch ist. Vielleicht liegen wir ja falsch.

Die beste Tarnung ist die Wahrheit. Die glaubt einem keiner!
Max Frisch, schweizerischer Schriftsteller, 1911
Wahrheitsgehalt:  60 %
Fehler:  Die Wahrheit muss nicht immer das unglaublichste sein.
Das Zitat ist witzig, hat einen wahren Kern, aber verzerrt ein wenig die Realität.
Positiv ist, dass das Zitat versucht, den Leser davon abzuhalten, neue und unmöglich erscheinende Dinge von vorne herein als unwahr abzulehnen.
Die Realität ist, dass alle, auch noch so abstrusen, Ideen kritisch geprüft werden müssen, da die Wahrheit oft noch nicht als Denkmuster im Gehirn angelegt wurde. Wie wir wissen, kann das Gehirn nur die Dinge erkennen, welche dem Gehirn schon ungefähr bekannt sind.

Seine eigene Dummheit zu erkennen, mag schmerzlich sein. Keinesfalls aber eine Dummheit.
Oliver Hassencamp, deutscher Schriftsteller, 1921-1987
Wahrheitsgehalt:  70 %
Fehler:  Es ist doch keine Dummheit, wenn menschliche Emotionen und die Komplexität der Umwelt ein Begreifen der Wahrheit verhindern?
Für einen Wissenschaftler, Schriftsteller und Philosophen ist das Denken eine der wichtigsten Tätigkeiten. Deshalb wird Dummheit in seinem Umfeld oft erkannt und führt in der Regel zu negativen Emotionen. Um diesen negativen Emotionen zu entgehen, können wir zwei prinzipielle Wege wählen:
•  Wir gehen dazu über die Dummheit in uns nach und nach zu beseitigen, um dann nach vielen Jahren des Lernens nur noch selten von „Schmerzen unserer Dummheit“ belästigt zu werden.
•  Wir werden unkritisch und lassen nicht zu, dass wir selbst unsere Dummheit erkennen. Dieses Verhalten ist angeboren. 

Irren ist menschlich. Nur wer uns lobt, ist unfehlbar.
Oliver Hassencamp, deutscher Schriftsteller, 1921-1988
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Das Zitat ist in erster Linie witzig. In zweiter Linie ist es kurz. Es ist aber trotzdem von einer immensen Aussagekraft.
Emotionale Gründe, in diesem Zitat von Herrn Hassencamp ausgelöst durch loben, sind praktisch immer stärker als rationale Gründe.
Wir kennen und akzeptieren nur eine Wahrheit, die unsere.

Wer sich über Kritik ärgert, gibt zu, dass sie verdient war.
Tacitus, römischer Schriftsteller, 55-116 (geschätzt)
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Leider gibt es weder Garantie auf ein gerechtes Urteil noch auf Gerechtigkeit
Wenn jemand, basierend auf falschen Annahmen, kritisiert wird, so können wir nicht annehmen, dass eine „höhere“ Instanz diese Ungerechtigkeit wieder gut macht.
Wenn wir also zum Beispiel durch eine Intrige unsere Arbeitsstelle verlören, so darf man sich darüber ärgern ohne zugeben zu müssen, dass die Kritik verdient war.

Eine schmerzliche Wahrheit ist besser als eine Lüge.
Thomas Mann, deutscher Dichter, 1875-1955
Wahrheitsgehalt:  60 %
Fehler:  Viele Menschen wollen und sollten die Wahrheit nicht kennen
Das Ziel des Menschen muss sein glücklich zu sein. Wenn eine Lüge, auch über eine lange Zeit, zum glücklich sein beiträgt, dann ist das ein perfektes und legitimes Mittel.
Es ist wichtig zu wissen, dass hierbei jeder selbst entscheidet, wie stark er angelogen werden möchte. Meist wird diese Entscheidung von unserem Gehirn automatisch und unbemerkt für uns übernommen.
4.2.  Von allen auf eins schließen
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man vor allem ein Schaf sein.
Albert Einstein, deutscher Physiker, 1879-1955
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Eine der am häufigsten beobachteten Eigenschaften des Menschen ist das Mitlaufen. Es gibt allerdings immer wieder einige Menschen die aus diesem Muster ausbrechen. Wenn die Idee wirklich gut ist und die Person sich gut durchsetzen kann, dann wird diese Idee tatsächlich von der Herde aufgenommen werden.
Der evolutionistische Vorteil dieser anfänglichen Weigerung jeder Idee nachzulaufen ist dass eine größere Konstanz im Leben der Gruppe erreicht wird. Zu viele kurzfristige Änderungen hätten in der Regel zu Chaos und damit zu einer geringeren Effizienz der Gruppe geführt.

Selbst wenn alle Fachleute einer Meinung sind, können sie sehr wohl im Irrtum sein.
Bertrand Russell, englischer Mathematiker und Philosoph, 1872-1970
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Man mag es nicht glauben, aber tatsächlich ist das menschliche Gehirn nicht gerade sehr gut wenn es darum geht mit neuen Ideen und Erkenntnissen hervorzukommen. Deshalb beeinflussen sich auch hochintelligente Wissenschaftler gegenseitig und denken oft „synchron“. Dieses synchrone Denken dauert so lange bis eine neue Idee oder Theorie geboren ist und über Jahre hinweg diskutiert wird. Viele Gehirne sind aber auch dann nicht flexibel genug um die neue Theorie in ihre bestehenden gedanklichen Assoziationen aufzunehmen.
Für die Geschwindigkeit des Fortschritts ist dies leider traurig, aber wahr. Für den Erfolg während der Evolution war diese Konstanz des Gehirns allerdings ein sehr erfolgreiches Charakteristikum.

Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!
Kurt Tucholsky, deutscher Schriftsteller, 1890-1935
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Es ist erschreckend welchen Anfeindungen und welchem sozialen Druck eine Person ausgesetzt ist, welche eine andere Ansicht als die vorherrschende Meinung in seinem Umfeld vertritt.

Bereit sein ist viel, warten können ist mehr, doch erst den rechten Augenblick abwarten ist alles.
Arthur Schnitzler, österreichischer Dramatiker, 1892-1931
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  keiner
Man sieht, dass es in der Regel nicht auf den Inhalt einer Aussage ankommt, sondern auf das „wie“. Wir können also festhalten, dass die Form wichtiger ist als die Aussage selbst.
Hierzu gibt es viele Beispiele:
•  Kleider machen Leute
•  Wegen einem Formfehler kommt ein schuldiger Angeklagter Freitag
Die Person die gut reden kann, hat die Massen hinter sich

Leute, die immer nur mitfahren, sind stolz darauf, keine Unfälle zu verschulden.
Gabriel Laub, tschechischer Schriftsteller und Satiriker, 1928
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  keiner
Derjenige welcher etwas Neues vorbringt hat viele Schwierigkeiten zu überwinden:
•  Das Neue muss erst entwickelt, verfeinert und perfektioniert werden
•  Das Neue wird in der Regel das bestehende System stören. Das kann zu einer (anfänglichen) Verschlechterung der Effizienz des Systems führen, obwohl das Neue eigentlich besser ist.
Derjenige der etwas Neues hervorbringt, wird in der Regel alleine dastehen. Viele zusammen sind aber nie schuld, es ist immer der einzelne.

Die allgemeine Meinung ist nicht immer die wahrste.
Giordano Bruno, italienischer Philosoph, 1548-1600
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Die allgemeine Meinung besteht so lange bis sie geändert wird. Dann wird die neue Meinung die allgemeine Meinung werden. In der Regel kann man annehmen, dass die neue Meinung besser ist als die alte Meinung. Für eine zeitlang kann die neue Meinung allerdings auch schlechter als die alte Meinung sein. Für eine zeitlang können auch mehrere Meinungen nebeneinander bestehen.
Man kann aber davon ausgehen, dass neue Erkenntnisse von einzelnen Menschen entdeckt oder entwickelt werden. Ob und wie schnell diese neuen Erkenntnisse dann in die allgemeine Meinung übergehen unterliegt sehr komplexen und nicht logischen oder rationalen Zusammenhängen.

Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.
Kurt Tucholsky, deutscher Schriftsteller, 1890-1935
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Leider ist die Unwelt so komplex, dass mehr Erfahrung oft nicht zu einer Verbesserung des Models der Umwelt im Gehirn führt.
Wir können diesen Zusammenhang sehr gut bei ganz primitiven neuronalen Netzen beobachten . Wenn das neuronale Netz nicht für die Aufgabe geeignet ist, so kann auch unbegrenzt langes Training kein befriedigendes Ergebnis liefern.
Ein weiterer Grund der Verhinderung der Erkennung der Wahrheit ist das emotionale Verlangen des Gehirns, seine Sicht der Welt zu bestätigen.

Manche Menschen gelten nur deshalb etwas in der Welt, weil ihre Fehler die Fehler der Gesellschaft sind.
Francois de la Rouchefoucauld, französischer Schriftsteller, 1613-1680
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Wenn man das sagt was die Gesellschaft gerade hören möchte, dann hat man die Menschen auf seiner Seite. Hierbei ist es natürlich unerheblich ob das was man sagt richtig oder falsch ist.

Ungehorsam ist für jeden, der die Geschichte kennt, die recht eigentliche Tugend des Menschen.
Oscar Wilde, englischer Schriftsteller, 1854-1900
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Man darf nicht nur die Personen betrachten welche ungehorsam waren und dabei Recht hatten
Es ist ja wohl ein wenig zu leicht, hinterher zu behaupten, dass man einfach ungehorsam hätte sein müssen um tugendhaft zu sein.
Was hätte man denn behaupten sollen? Oft hat man doch überhaupt nicht gewusst wie es wirklich ist oder wie es besser wäre.
Das liegt einerseits daran, dass man mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen noch nicht so weit war und andererseits, dass man in einer bestimmten Situation nur bestimmte Dinge machen kann.
4.3.  Wahrheit verhüllt durch Komplexität
Alles Gescheite mag schon siebenmal gedacht worden sein. Aber wenn es wieder gedacht wurde, in anderer Zeit und Lage, war es nicht mehr dasselbe.
Ernst Bloch, amerikanischer Komponist, 1880-1956
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Jedes abgetrennte Statement bezüglich der Welt ist für sich betrachtet nicht beweisbar. Es gibt viel zu viele Vorbedingungen und das Statement selbst ist auch in der Regel nicht völlig definiert.
Deshalb ist die einzige Möglichkeit um ein Statement zu „beweisen“ die folgende. Man muss die Personen welche dieses Statement hören und bewerten sollen in einen ähnlichen Geisteszustand versetzen wie der der das Statement macht. Erst dann kann das Statement verstanden und auf seine Richtigkeit untersucht werden.

Auf jede Frage eine Antwort wissen nur Dummköpfe.
John Steinbeck, amerikanischer Schriftsteller, 1902-1968
Wahrheitsgehalt:  ? %
Fehler:  Es ist doch weit komplizierter als dieses Statement suggeriert
Das interessante an diesem Statement ist, dass es das Finden der Wahrheit verhindert. Wenn ein Gehirn dieses Zitat von Herrn Steinbeck verinnerlicht hat, so ist dieses Gehirn nicht mehr in der Lage ein Bild der Wirklichkeit zu zeichnen. Denn das Zitat sagt dem Gehirn, dass dieses Bild nicht das richtige ist. Denn wäre es das richtige, so wäre dies ja die Antwort auf alle Fragen. Diese Antwort zu wissen, hieße aber ein Dummkopf zu sein. Und das ist etwas was die meisten Gehirne nicht sein wollen.
Es gibt sehr wohl auf jede Frage eine Antwort . Die folgenden Arten von Antworten existieren:
•  Es gibt keine Antwort
•  Wir wissen noch keine Antwort
•  Wir wissen (noch) nicht ob es eine Antwort gibt
•  Die Antwort ist z.B.: Mit 90 % ist es Antwort 1, mit 8 % ist es Antwort 2, und mit 2 % ist es etwas anderes
Der Dummkopf von dem Herr Steinbeck spricht ist der welcher immer sagt, wie die exakte Antwort lautet. Der Dummkopf macht also zwei Fehler:
•  Er nimmt an, dass die Antwort die er gibt mit 100 % Wahrscheinlichkeit richtig ist
•  Er sagt nie, dass eine Antwort nicht existiert oder noch nicht existiert, oder dass man nicht weiß ob eine Antwort existiert.

Keine Gnade mehr mit denen, die nicht erforscht haben und doch reden.
Bert Brecht, deutscher Schriftsteller, 1898-1956
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Folgt man diesem Zitat, so tötet man praktisch jede menschliche Konversation und somit die Möglichkeit zu lernen und seine Ansichten einer (hoffentlich) kritischen Zuhörerschaft zu präsentieren.
Derjenige der eine neue Idee oder Theorie mit einer klaren Aussage entwickelt hat, wird oft so denken wie Herr Brechts Zitat dies andeutet.
Auch die GUToP tötet mit ihren sehr klaren Aussagen praktisch jede von menschlichen Gefühlen geleitete Diskussion.
Man muss nun die Diskussionsrunden einteilen in verschiedene Gruppen. So wie man Kleinkindern die zusammen spielen nicht höhere Mathematik erklärt, so wird man keinen Erfolg haben bestimmte Themengebiete bestimmten Menschen zu erklären. So verstehen manche Menschen nichts von Musik, andere nicht von Bewegung, andere nichts von Wahrheit.
Eine solche Sichtweise wird von vielen Menschen als arrogant empfunden. Die Ablehnung von Sichtweisen aus emotionalen Gründen ist einer der Hauptgründe warum die Wahrheit keinen Erfolg hat.
Wir wissen, dass Arroganz ein menschliches Gefühl ist welches überhaupt nichts mit dem Informationsgehalt einer Aussage zu tun hat. Arroganz basiert immer auf Emotionen.

Wenn jeder Politiker, der einmal bewusst die Unwahrheit gesagt hat, sein Amt niederlegen müsste, würde es ziemlich leer werden in den Parlamenten und Kabinetten.
Ernst Albrecht, deutscher Politiker, 1930
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  keiner, allerdings verhüllt das Zitat einen sehr wichtigen Punkt
Es ist anzunehmen, dass manche Menschen mit einem gestörten genetisch bedingten Verhalten gegenüber der Wahrheit auf die Welt kommen.
Dieses Verhalten kann dann durch ihre Umwelt abgeschwächt oder noch verstärkt werden.
Wenn wir nun annehmen, dass ein junger Politiker in eine schon bestehende „Hackordnung“ eintritt, so können wir sicher sein, dass er wenn er erfolgreich sein möchte die Regeln dieser „Hackordnung“ einhält. Tut er das für viele Jahre, so hat er zwei Probleme mit der Wahrheit:
•  Ein externes Problem, d.h. er ist sozial und legal abhängig von seiner Gesellschaftsgruppe
•  Ein gehirninternes Problem, d.h. sein Gehirn verdrängt Skrupel praktisch automatisch
Wir können also davon ausgehen, dass der Politiker die Unwahrheit sagt, es aber schon gar nicht mehr bemerkt.
Es ist sehr wichtig anzufügen, dass dieser Mechanismus für alle sozialen und beruflichen Gruppen gilt. Bei den Politikern ist es natürlich besonders gravierend, sind doch ihre Entscheidungen wichtig für viele Menschen.

Wir ertrinken in Informationen und hungern nach Wissen.
John Naisbitt, Zukunftsforscher
Wahrheitsgehalt:  60 %
Fehler:  Das Zitat verfälscht die Wirklichkeit
Schon immer hatte das Gehirn die Aufgabe aus der Flut von Informationen diejenigen Informationen herauszufiltern, welche wichtig für uns waren. In einer modernen Welt mit Sprache, Schrift, Hör- und Bildmedien, ist die Informationsmenge natürlich um ein vielfaches größer als vor Tausenden von Jahren. Das Problem als solches ist aber ähnlich.
Das Wissen nach dem wir hungern ist die Erfüllung des Wunsches wichtig und unsterblich zu sein.
Wenn nun die Informationen die wir bekommen nicht die Antwort die wir hören wollen liefern, so sind wir exakt in der Situation die Herr Naisbitt schildert.
Wir wissen nicht welche Information unsern Wunsch erfüllt. Und solange dieser Wunsch nicht erfüllt wird werden wir die Flut von Informationen nach Zeichen und Formen durchsuchen bis unsere Wunschantwort gefunden ist.
Solange wir nach der „falschen“ Antwort suchen werden wir beim Durchscannen der Information in der Regel eine Reizüberflutung bekommen.
Erst wenn wir die Informationen welche wir erhalten unserem Wunsch entspricht, werden wir ein ausgeglichenes Verhältnis zu unserer Umwelt entwickeln können.

Das hat der liebe Gott nicht gut gemacht. Allen Dingen hat er Grenzen gesetzt, nur nicht der Dummheit.
Konrad Adenauer, deutscher Bundeskanzler, 1876-1967
Wahrheitsgehalt:  30 %
Fehler:  Der Begriff der Dummheit muss neu definiert werden
Dummheit ist sich in einer Situation so zu verhalten, dass das Resultat schlecht ist. Je dümmer wir uns verhalten, desto schlechter ist das Resultat.
Welche Situationen gibt es nun?
•  Menschlich emotionale Situationen 
•  Leichte deterministische Probleme (z.B. eine Rechenaufgabe)
•  Schwere deterministische Probleme (z.B. ein mathematischer Beweis)
•  Leichte nicht deterministische Probleme (z.B. ein mehrgängiges Menü zubereiten)
•  Schwere nicht deterministische Probleme (z.B. ein Subventionsprogramm aufstellen, welches für längere Zeit das gewünschte Ergebnis liefert)
Nun können wir uns fragen, für welches System wir eine Person als Dummkopf bezeichnen wollen.
Wir sehen, dass praktisch nur die deterministischen Probleme eine einfache Bewertung zulassen. Die anderen Probleme erfordern andere Fähigkeiten, wie zum Beispiel Fingerspitzengefühl.

Tritt frisch auf! Tu’s Maul auf! Hör bald auf!
Martin Luther, deutscher Reformator, 1483-1546
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  keiner
Dieses Zitat beschreibt eine der Kernprinzipien welche die Entwicklung der GUToP ermöglicht haben.
1)  Tritt frisch auf! – Sei keck mit deinen Gedanken.
2)  Tu’s Maul auf! – Sagt das was du sagen willst. Nicht das was andere hören wollen
3)  Hör bald auf! – Sei kurz und prägnant.
Nur wenn man diesem Motto folgt, hat man die Möglichkeit innerhalb von kurzer Zeit viele ungefilterte Informationen zu erhalten. Dies erlaubt dem Gehirn die Schaffung eines Gesamtbildes. Dieses Gesamtbild ist das Wichtigste, denn nur es erlaubt eine korrekte Interpretation aller Informationen welche unser Gehirn verarbeiten muss. 
Wie immer muss man natürlich fragen ob dieses „frische Auftreten“ mit „kecker Aussage“ überhaupt gewünscht ist. 

Ordnung ist die Lust der Vernunft, aber Unordnung ist die Wonne der Phantasie.
Paul Claudel, französischer Diplomat, 1868-1955
Wahrheitsgehalt:  80 %
Fehler:  keiner, aber das Zitat verleitet zur Annahme, dass Phantasie nur aus Unordnung entstehen kann und dass Ordnung immer vernünftig ist
Es ist möglich sich in einer Unordnung vernünftig zu verhalten. Das Problem der Phantasie ist, dass Unordnung oft Chaos hervorbringt. Chaos hat aber nichts mit Phantasie zu tun. Das liegt daran, dass beliebig kombinierte Gedanken in der Regel zu Abfall erzeugen. Nur ein sehr kleiner Teil dieser aus dem Chaos kommenden Gedanken ist überhaupt weiterverfolgbar.
Das Gehirn macht übrigens genau das beim Denken. Es generiert eine unglaublich große Anzahl von Gedanken. Der weitaus größte Teil dieser Gedanken wird aber praktisch sofort von anderen bestehenden Assoziationen zerstört.

Nicht wenige Experten sehen ihre Daseinsberechtigung darin, einen relativ einfachen Sachverhalt unendlich zu komplizieren.
Pierre Elliott Trudeau, kanadischer Politiker, 1919-2000
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Wenn jemand wenig weiß, aber sein Geld und seine Reputation verdienen muss, so wird er oft diese Strategie wählen. Er wäre auch sehr doof wenn er diese nicht tun würde. Und solange seine „Kunden“ zufrieden sind, d.h. Geld dafür bezahlen, hat unser Pseudoexperte Recht. Kunden dieses Pseudoexperten sind all die, welche seine Dienste in Anspruch nehmen, also der normale Bürger, staatliche Forschungseinrichtungen oder die Industrie.

Der Narr hält sich für weise, aber der Weise weiß, dass er ein Narr ist.
William Shakespeare, englischer Schriftsteller, 1564-1616
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Früher traf das Zitat zu. Jetzt sind wir an der Grenze, dass man als Weiser kein Narr mehr sein muss
Durch die vielen Forschungsergebnisse haben wir nun zwei Gruppen die sich für weise halten:
•  Der welcher fälschlicherweise annimmt, dass er kein Narr ist
•  Der welcher die Informationen richtig klassifizieren kann.
Wir sind heute, im Jahr 2004, in der Lage alle Informationen die wir erhalten korrekt zu klassifizieren. Um weise zu sein muss ich nicht „Unbeantwortbahre Fragen“ beantworten. Ich muss nur wissen dass diese Frage entweder nie zu beantworten ist oder wir noch nicht wissen ob sie zu beantworten ist.
Oft wird der Weise daran gemessen, ob er Antworten auf Fragen wie nach der Erlangung der ewigen Glücks hat. Meist wird auch noch gefordert, dass die Antwort kurz, leicht verständlich und sofort anwendbar ist.
Die echte Antwort bezüglich eines komplexen Systems wird aber in der Regel sein, der anderen Person die Grundkomponenten des Systems mitsamt ihren Abhängigkeiten zu erläutern. Die Person muss dann dieses System verinnerlichen. Falls ihr dies nicht gelingt, kann man nicht erwarten, dass diese Person mit dem System zurechtkommt.
Als Notlösung kann versucht werden der Person über einige Pauschalregeln ein erfolgreiches Verhalten bezüglich dieses Systems zu vermitteln. Beispiele hierfür sind Diktaturen und Religionen.
4.4.  Nicht jeder hat den geistigen Marschallstab im Tornister
In der Regel nehmen Menschen intuitiv an, dass jeder gleicht ist. Wenn jemand in einer Sache schlechter ist als der Durchschnitt, so nehmen wir an, dass er etwas anderes besser kann. Im Extremfall glauben wir, dass wenn eine Person ein „Scheißleben“ hat, diese Person dann im Paradies das Glück findet.
Die tatsächliche Sachlage ist allerdings ganz anders. Das gilt für die Gesundheit, unsere Lebenserwartung, unsere Sportlichkeit und auch für unsere geistige Leistungsfähigkeit. Manche sind Intelligenzbolzen während andere immer „auf der Leitung“ stehen.

Alles Große und Gescheite existiert in der Minorität Es ist nie daran zu denken, dass die Vernunft populär werde. Leidenschaften und Gefühle mögen populär werden, aber die Vernunft wird immer nur im Besitze einzelner Vorzüglicher sein.
Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749-1832
Wahrheitsgehalt:  70 %
Fehler:  Oberflächlich betrachtet scheint dieses Zitat richtig, aber die Zusammenhänge sind komplex und überraschend.
Was wäre, wenn das "Große und Gescheite" irgendwann nicht mehr erwünscht oder benötigt wird? Dann würde eine herausragende Leistung zwar sehr selten sein, aber mehr nicht. Man sollte im Zitat von Herrn von Goethe vielleicht "Große und Gescheite" mit "selten vorkommendes" ersetzen. Dann ist dieser Satz allerdings eine Tautologie. "Alles was selten vorkommt ist in der Minorität."
Dann spricht Herr von Goethe von der Vernunft. Aber wir wissen doch, dass Vernunft den einzelnen nicht unbedingt glücklich macht. Und wir wissen auch, dass die so genannten "vernünftigen Entscheidungen" oft eine negative Wirkung auf die Gruppe hat für welche sie gemacht wurde.
"Leidenschaften und Gefühle" sind es die den Menschen und seine früheren Rassen seit Millionen von Jahren getrieben haben. Dieser genetische "Ballast" kann nicht durch rationale Überlegungen beseitigt werden.
Was wird die Zukunft bringen? Wird dieses Zitat von Herrn von Goethe auch in der Zukunft bestand haben?
Wir können feststellen, dass das Wissen des einzelnen Menschen sich ständig vermehrt. Wir sind nun mit der GUToP an einem Punkt angekommen, an dem wir die Probleme in verschiedene Typen einteilen können.
Dabei stellen die deterministischen Probleme keine Schwierigkeit dar. Denn, diese Probleme bleiben mit ihrem Schwierigkeitsgrad konstant. Die Menschen, auch mit Hilfe künstlicher Intelligenz, werden immer intelligenter. Deshalb ist abzusehen, dass diese Probleme in der Zukunft von vielen Menschen verstanden und deren Lösung akzeptiert werden.
Die Konstruktion von neuen Maschinen und Robotern ist ein hybrides Problem. Der Lösungsansatz ist kein deterministisches Problem aber die Lösung ist deterministisch. Diese Art von Problem erfordert eine Genialität. Dies ist das „Große und Gescheite“ welches Herr Goethe anspricht. Ob hier jemals ein Optimum gefunden wird kann nicht gesagt werden.
Dann gibt es eine große Anzahl von Problemen wie zum Beispiel das Regieren eines Landes oder das Dirigieren einer Firma. Hierbei sind einige Fähigkeiten gefordert, wie Durchsetzungsvermögen, Flexibilität, Sympathie. Dieses sind nicht unbedingt Qualitäten eines „Großen und Gescheiten“.
Dann gibt es noch eine Art von Problemen, nämlich die des menschlichen Zusammenlebens. Und dafür braucht man nicht unbedingt „groß und gescheit“ zu sein. Man muss nur fühlen wie man sich in einer bestimmten Situation verhalten muss.

Wer unter Toren schweigt, lässt Vernunft, wer unter Vernünftigen schweigt, Torheit vermuten.
Ernst Freiherr von Feuchtersleben, österreichischer Lyriker, 1806-1849
Wahrheitsgehalt:  75 %
Fehler:  Wenn man die "Welt" als statisch betrachtet, so ist dieses Zitat perfekt. Allerdings ist die "Welt" dynamisch.
Die Frage ist nun, wie wird entschieden wer die „Toren“ und wer die „Vernünftigen“ sind.
Wenn der Vernünftige immer unter Toren schweigt, so werden die Toren nie vernünftig. Wenn der, welcher sich für vernünftig hält, unter denen die er für Toren hält schweigt, dann wird er nie merken, dass er nicht vernünftig ist.
Wir sehen also, dass ohne Feedback kein Erfolg möglich ist.


Beharrlichkeit wird zuweilen mit Eigensinn verwechselt.
August von Kotzebue, deutscher Schriftsteller, 1761-1819
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Ja, aber wer entscheidet das eine vom anderen?

Die Wahrheit muss billig sein, wenn man sie verkaufen will.
Hermann Kesten, deutscher Schriftsteller, 1900-1996
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Der Geist und damit manchmal auch der Mensch müssen einen Vorteil von der Wahrheit haben.
Öfter als man allgemein annimmt, hat der Mensch einen Nachteil von dem was der Geist diktiert. Wenn der Geist gelernt hat sich in einer bestimmten Weise zu verhalten, so wird er dieses Verhalten nicht aufgeben, nur weil es besser für die Situation des Besitzers dieses Geistes ist.

Was nennen die Menschen am liebsten dumm? Das Gescheite, das sie nicht verstehen.
Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, 1830-1916
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Nur dadurch, dass wir etwas das wir nicht verstehen als dumm klassifizieren, bleiben wir selbst ohne Fehl und Tadel. Und ohne viel Fehl und Tadel zu bleiben ist das wichtigste für unser Gehirn.
Ein Gehirn kommt in Teufels Küche, wenn eine Person die es liebt oder respektiert etwas sagt, das es nicht versteht. Die normale Antwort des Gehirns ist, dass es der Person glaubt. Dies ist aber abhängig von der Anzahl der Assoziationen welche geändert werden müssen. Wenn die "Rückstufung" der geliebten Person in eine "unwichtige Person", weniger Aufwand bei der Reorganisation der Assoziationen erfordert, so wird das getan. Im anderen Fall wird das Gesagte als wahr in das Gehirn eingebaut.
Dieser Vorgang der Reorganisation der Assoziationen im Gehirn kann Tage, Wochen oder Monate dauern. Während dieser Zeit, wird es oft zu internen Konflikten kommen. Diese Konflikte entstehen, weil unterschiedliche Ansichten dieselben Assoziationen beinhalten. Dies führt bei einem Zugriff auf diese Assoziationen auf Widersprüche.
Zu viele Widersprüche in einem Gehirn sind schädlich für die Psyche, die Kritikfähigkeit und die geistige Leistung.

Jeder Mensch hat ein Brett vor dem Kopf. Es kommt nur auf die Entfernung an.
Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, 1830-1916
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Das Ziel des perfekten Philosophen muss sein das Brett so weit wie möglich von seinem Kopf weg zu schieben. Und da das Brett immer da ist, muss man es auch mal auf die Seite schieben. Das bedeutet, dass wir aus verschiedenen Blickwinkeln auf ein Problem schauen sollen. Damit erreicht man, dass eine Fehlinterpretation verhindert, oder wenigstens reduziert, wird.

Die Dummheit ist die sonderbarste aller Krankheiten. Der Kranke leidet niemals an ihr. Aber die anderen leiden.
Paul-Henri Spaak, sozialistischer Politiker, 1899-1972
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  keiner
Wenn man verstanden hat wie das menschliche Gehirn arbeitet, dann ist die Aussage dieses Zitats gar nicht sonderbar, sondern völlig klar. Das Gehirn sieht sich immer im Zentrum des Geschehens. Das Gehirn sieht aber auch das was es jeden Augenblick denkt, als die völlige Wahrheit an. Eine Veränderung der Gedanken wird von Gehirn intuitiv niemals bemerkt.
Nur wenn wir uns exakt merken was und wie wir über etwas denken, können wir eine Veränderung unser Gedanken und Sichtweise feststellen. Da das Gehirn automatisch versucht als fehlerfrei zu erscheinen, sollten wir die Dinge die wird über eine bestimmte uns interessierende Sache denken jeden Monat aufschreiben um dann nach einiger Zeit unseren Lernprozess beobachten zu können.
Es ist wichtig zu bemerken, dass wir viel bewusster denken werden, sobald wir beginnen unsere Gedanken aufzuschreiben. Dies hat meist einen positiven Einfluss auf unser Wahrheitsempfinden. Es hat aber in der Regel keinen Einfluss auf unsere Zufriedenheit oder unser Glücksgefühl.

Mit dem Geist ist es wie mit dem Magen: Mann kann ihm nur Dinge zumuten, die er verdauen kann.
Winston Churchill, britischer Politiker, 1874-1965
Wahrheitsgehalt:  75 %
Fehler:  In der Regel ist der Geist mehr trainierbar als der Magen
Obwohl das Zitat einen recht schönen und auch bildlichen Zusammenhang zwischen Geist und Magen gibt, dürfen wir die beiden Dinge nicht gleichsetzen.
Der Magen ist in der Regel passiv. Wir essen irgendetwas und der Magen verdaut das dann.
Mit dem Geist ist das ein wenig anders. Der Geist hat viele verschiedene Facetten.
•  Die angeborene Intelligenz
•  Die angelernte Erhöhung der Intelligenz
•  Die angeborene Ausdauer
•  Die angelernte Erhöhung der Ausdauer
•  Die Quantität der gelernten Informationen
•  Die Qualität der gelernten Informationen
•  Die Unabhängigkeit von emotionalen Verzerrungen des Denkens
Wie wir sehen ist der Geist weit komplizierter als der Magen. Und genau dieser Unterschied macht aus, ob wir die GUToP verstehen und die Realität sehen oder ob wir Dinge nicht verdauen können.
4.5.  Traditionelle Argumentation (Vor der GUToP)
Die eigentliche Revolution der GUToP ist praktisch nicht sichtbar. Aber genau das ist der Grund warum die GUToP so lange im Dunkeln lag. Wenn die Revolution offensichtlich wäre. So wäre sie längst entdeckt worden.
Die GUToP bricht mit sehr vielen Ansichten über die Art des Lernens. Viele Menschen glauben, dass man um ein richtiges Bild der Welt zu erlangen, genauste Kenntnisse über alle Dinge braucht. Dies ist aber falsch. Benötigt wird eine approximative Kenntnis über die wichtigsten Dinge. Wichtig ist nur, dass der Grad der Approximation und die Wahrscheinlichkeit, dass diese Approximation richtig ist, vom Gehirn automatisch berücksichtigt werden.
Bei der GUToP vertrauen wir fast blind auf die hervorragenden assoziativen Fähigkeiten des Gehirns. Die einzige Bedingung, dass dieses Gehirn die Wahrheit findet ist, dass für keinen längeren Zeitraum emotionale Zwänge die Neutralität des Gehirns zerstören.

Als er sich endlich eine Position geschaffen hatte, die es ihm ermöglichte, alles zu sagen, was er dachte, dachte er nur noch an seine Position.
Gabriel Laub, tschechischer Schriftsteller und Satiriker, 1928
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Wir müssen uns klar sein, dass der Mensch und sein Gehirn fast zu 100 % sozialen und emotionalen Zwängen unterliegen. Wir können völlig unabhängig von weltlichen Zwängen sein, aber wenn unsere artikulierten Gedanken Freundschaften, Liebe, Familie und andere emotionale Beziehungen zu zerstören droht, wird das Gehirn die Notbremse ziehen.
Das Ziehen der Notbremse erfolgt in der Regel unbemerkt vom Besitzer des Gehirns. Die Gedanken welche das Gehirn entwickelt und dann in der Regel in schriftlicher oder verbaler Form hervorbringt, basieren auf vielen vom Gehirn "erlaubten" Untergedanken .

Gebildet ist, wer weiß, wo er findet, was er nicht weiß.
Georg Simmel, deutscher Philosoph und Soziologe, 1858-1918
Wahrheitsgehalt:  10 %
Fehler:  Die theoretische Möglichkeit nachschauen zu können hilft uns nicht beim „echten“ Denken.
Wenn es darum geht ein Geschichtsdatum nachzuschauen oder ein altes Fußballspielergebnis zu überprüfen, so ist das Zitat natürlich richtig.
Es geht in diesem Buch und bei der GUToP aber nicht um die Kenntnis von Informationen. Es geht um die Entwicklung des Denkens in komplexen Systemen. Beim Denken in komplexen Systemen muss das Gehirn Tausende von Informationen gleichzeitig parat haben. Wenn der Besitzer des Gehirns all diese Information nachschauen müsste, wäre er nicht in der Lage das komplexe System intuitiv abzubilden.
Wenn nun die Frage bezüglich des komplexen Systems gestellt wird, so wird das Gehirn automatisch jede fehlende Information einsetzen soweit das Gehirn in der Lage ist zu erkennen, dass Information fehlt. Dieses Einsetzen fehlender Information erfolgt nach unkontrollierbaren Auswahlkriterien des Gehirns. Dies führt unweigerlich zu einer schlechten Approximation des komplexen Systems.
Deshalb ist es für ein Denken in komplexen Systemen notwendig alle Komponenten gleichzeitig parat zu haben. Dabei ist es nicht wichtig, dass alle Informationen exakt bekannt sind. Das wäre auch überhaupt nicht möglich.
Es muss eine ausreichende Quantität an Informationen und ein ausreichendes Wissen über die Qualität dieser Informationen vorhanden sein. Ein solches Gehirn ist fähig zum „echten“ Denken.
Dieses Konzept ist die eigentliche Revolution der GUToP.

Aus Lügen, die wir glauben, werden Wahrheiten, mit denen wir leben.
Oliver Hassencamp, deutscher Schriftsteller, 1921-1988
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Unser Gehirn basiert seine Funktion auf Millionen von Assoziationen. Jede Assoziation hat eine zugeordnete Wahrscheinlichkeit. Ein bestimmter Sachverhalt ist demzufolge mit zum Beispiel 90 % in einer bestimmten Weise implementiert, mit 5 % in einer anderen Weise und mit 5 % einem „Fragezeichen“. Wenn wir nun diese Wahrscheinlichkeiten falsch vergeben, so wird unser Gehirn die anderen Assoziationen entsprechend ändern müssen. Denn das Gehirn versucht immer dafür zu sorgen, dass alles im reinen ist.
Nur während der Lernphase und während wir auf die gespeicherten Informationen zugreifen, werden diese Wahrscheinlichkeiten, sowie ihre Assoziationen mit anderen Informationen, aktiv verändert. In der Regel haben wir keine oder sehr wenig Einfluss auf die Gründe warum unser Gehirn einen bestimmten Gedanken gefasst hat.
Wenn dieser Gedanke auf einer gelernten Lüge basiert, so haben wir um so weniger Möglichkeiten diese Lüge zu erkennen und damit zu beseitigen, je besser diese Lüge in andere Assoziationen „eingebettet“ ist.

Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition.
Johann Nepomuk Nestroy, österreichischer Dichter und Schriftsteller, 1808-1862
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  keiner
Das Zitat war richtig für die Zeit und die Gesellschaft in welchen Herr Nestroy lebte. Die Situation in den Industriegesellschaften ist heute anders. Deshalb hat das Zitat heute keinen großen Wert mehr. Heute erfolgt die Zensur in jedem einzelnen Gehirn. Eine externe Zensur durch Strafen und Verbote gibt es nicht mehr. Trotzdem ist die Wahrheit für die meisten Gehirne immer noch ein Buch mit sieben Siegeln.

Sei dir bewusst, was du weißt. Was du hingegen nicht weiß, das gib zu. Das ist das richtige Verhältnis zum Wissen.
Konfuzius, chinesischer Philosoph, 551-479 vor Christus
Wahrheitsgehalt:  65 %
Fehler:  Ehrlichkeit zu sich selbst ist natürlich sehr wichtig, aber Wissen ist nicht absolut und deshalb ist es gefährlich zu suggerieren, dass es nur Wissen und Unwissen gibt, aber nichts dazwischen.
Eine wichtige Eigenschaft ist die selbstkritische Analyse seines Wissenstands und seiner geistigen Fähigkeiten. Dies führt praktisch immer zu einer Verbesserung der persönlichen geistigen Fähigkeiten.
Wichtig ist allerdings zu wissen, dass auch der ehrliche Versuch selbstkritisch zu sein keine Garantie ist, die Luftschlössern seines Gehirns zu erkennen und abzureisen.
In der herkömmlichen Denkweise, wird versucht genaustes Wissen zu akkumulieren. Dies ist möglich, wenn die Aufgaben Dinge wie das kleine und große 1 X 1, Geschichtsdaten, Maschinendetails und Konstruktionspläne von Computern sind. Die Information wird gespeichert und mit dem Label „100 % korrekt“ versehen. Dann steht diese Information zum Abruf bereit.
Dieses Model versagt völlig, wenn wir das Gebiet der komplexen Systeme betreten . Nichts in einem komplexen System ist mit dem Label „100 % korrekt“ versehen. Im Gehirn ist das komplexe System in einer Weise abgespeichert welche dem wirklichen System sehr ähnlich ist. Die Informationen sind im Gehirn gespeichert in Beziehung mit anderen Informationen. Alles ist voneinander abhängig. Wenn eine Information sich ändert, so ändern sich alle anderen Informationen. Manche ändern sich stark, manche linear, manche gegenläufig, manche wenig. Das Geheimnis ein komplexes System im Gehirn simulieren zu können ist die Abhängigkeiten relativ genau an das wirkliche komplexe System angepasst zu haben.
Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass man ein komplexes System nie vollständig und perfekt abbilden kann.

Glauben und Wissen verhalten sich wie zwei Schalen einer Waage: in dem Maße, als die eine steigt, sinkt die andere.
Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph, 1788-1860
Wahrheitsgehalt:  80 %
Fehler:  Prinzipiell ist das schon so, aber der Zusammenhang ist viel komplizierter
In der Zeit in der dieses Zitat gemacht wurde, war es so, dass Wissenschaftler noch versuchten sehr grundlegende Dinge zu verstehen. Wenn sie dann mit Erklärungen hervortraten, wurden diese Erklärungen nicht auf logische und rationale bewertet oder kritisiert, sondern nur auf die Verträglichkeit mit überlieferten, interpretierten, erfundenen und autoritären Aussagen der Religion untersucht.
Deshalb ist das Zitat von Herrn Schopenhauer perfekt für die Epoche in der es gemacht wurde. Denn wenn ein Wissenschaftler eine neue Formel oder ein neues Model hervorbrachte, so bedeutete das, dass man nun entweder dieser logischen oder „wissenden“ Erklärung folgte, oder aber dass man der Erklärung des Glaubens folgte. Beide waren in der Regel inkompatibel.
Welche Bedeutung hat dieses Zitat für unsere Zeit?
Heutzutage akzeptiert praktisch jeder Mensch, dass die Naturgesetze Gültigkeit haben. So wird ein gläubiger Ingenieur sehr gute Maschinen bauen können obwohl er der Meinung ist, dass Gott die Naturgesetze die der Ingenieur für die Konstruktion seiner Maschine voraussetzt, außer Kraft setzten könnte.
Dieser Ingenieur hat also einen konstanten Glauben, und er vermehrt sein Wissen.
Wichtig bei dieser Überlegung ist, dass der Begriff „Glauben“ hierbei etwas nicht Greifbares ist. Der moderne und intelligente Glauben hat aufgegeben etwas klar zu definieren. Glauben in intelligenten Menschen kann nur überleben als etwas Abstraktes. Denn sobald durch den Glauben etwas klar definiert wird, könnte es widerlegt werden.
Also wird einfach gesagt: Gott ist überall, Gott will nicht, dass wir ihn sehen, Gott kann man nur spüren, Gott ist in uns, wenn man versucht Gott durch Experimente zu lokalisieren so entzieht er sich, etc.
Wir können also feststellen, dass für nicht rational und logisch denkende Menschen das Zitat von Herrn Schopenhauer immer noch Bestand hat. 
Die Frage ist nun, ob es für einen rational und logisch denkenden Menschen keinen Bestand mehr hat.
Hier kommt die wohl wichtigste Eigenschaft der GUToP ins Spiel. Wir wissen, dass die greifbaren und berechenbaren Dinge „gottlos“ geworden sind.
Was ist aber mit Problemen die komplex sind?
Das interessante ist, dass in den komplexen Problemen die meisten Menschen immer noch Gott als denjenigen sehen welcher den Ausgang dieser Probleme entscheidet oder beeinflusst. Somit hat das Zitat von Herrn Schopenhauer heute immer noch Bestand. Wir müssen nur das Wort Wissen mit dem Zusatz versehen, dass Wissen bezüglich komplexer Systeme gemeint ist.
Die Frage die sich jetzt stellt ist, ob die Menschheit irgendwann an einem Punkt angelangt ist, alle Mensche verstanden haben welche Antwort sie von einem bestimmten komplexen System erhalten können. Denn das ist die wahre Erkenntnis.

Eine Entdeckung besteht darin, etwas zu sehen, was jedermann gesehen hat, und sich dabei etwas zu denken, was noch niemand gedacht hat.
Albert von Szent-Györgi, amerikanischer Nobelpreisträger, 1893-1986
Wahrheitsgehalt:  75 %
Fehler:  Manchmal ist man allerdings darauf angewiesen, dass neue Messverfahren und andere Geräte den menschlichen Geist unterstützen
Der geistige Fortschritt hinkt immer mindesten Jahrzehnte wenn nicht Jahrhunderte dem technischen Fortschritt hinterher. Die Erkenntnis von Darwin hätte ohne weiteres schon Hunderte von Jahre vorher gemacht werden können.
Dasselbe gilt für die GUToP. Schon vor 20 bis 30 Jahren wäre es ohne Probleme möglich gewesen die GUToP zu definieren.
Aber sicher wäre es nicht möglich gewesen die GUToP vor 500 Jahren zu definieren, obwohl Menschen wie Leonardo da Vinci sicher mit Leichtigkeit in der Lage gewesen wären die GUToP zu verstehen.

Die Erkenntnis der eigenen Unwissenheit ist der erste Schritt zum Wissen.
Benjamin Disraeli, britischer Staatsmann und Schriftsteller, 1804-1888
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Dieses Zitat hat was wahres, verschleiernd aber die Realität.
Das Problem dieses Zitats ist, dass es implizit suggeriert, dass man nicht das ganze Bild sehen kann.
Man könnte alternativ oder mehr positiv auch sagen: „Die Erkenntnis des eigenen Wissens ist der erste Schritt zum Wissen.“
Aber die richtige Aussage zu diesem Thema ist viel länger und lautet: „Zuerst müssen wir erkennen wie viele grundlegenden Informationen für uns Menschen in diesem Universum relevant sind. Danach müssen wir erkennen wie viel wir persönlich von der jeweiligen Information wissen und wir müssen wissen was das maximale mögliche Wissen bezüglich dieser Information ist.“
Wenn unser Gehirn in der Lage ist dieses Bild zu bauen, so haben wir immer unseren Wissensstand präsent.

Das Entscheidende am Wissen ist, dass man es beherzigt und anwendet.
Konfuzius, chinesischer Philosoph, 551-479 vor Christus
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Wenn es doch so einfach wäre.
Leider sieht sich unser Gehirn immer im Mittelpunkt. Wenn unser Gehirn nun diesem Zitat folge leistet, so heißt das ja nur, dass der Besitzer vehementer versucht mit seinem Wissen die Umwelt zu beeinflussen. Das Wissen wird durch die Anwendung dieses Zitats von Herrn Konfuzius allerdings nicht vermehrt.
Das Befolgen dieses Zitats hat keine direkte Auswirkung auf irgendetwas.

Ein Urteil lässt sich widerlegen, ein Vorurteil nie.
Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, 1830-1916
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Dieser Sachverhalt ist der Grund warum die GUToP nicht entdeckt wurde und (noch) nicht akzeptiert wird.
Die Gründe für den Sachverhalt welcher in diesem Zitat beschrieben wird liegen in der Art und Weise wie ein Gehirn funktioniert.

Behüte uns Gott vor den schlimmsten Menschen, die es gibt, den Korrekten.
Paul Anton de Lagarde, deutscher Bibelforscher, 1827-1891
Wahrheitsgehalt:  0 %
Fehler:  Die Verinnerlichung dieses Zitats verhindert, dass unser Gehirn die Wahrheit finden kann
Im menschlichen Zusammenleben ist es natürlich sehr lästig, wenn es immer einen „Neunmalklugen“ gibt, der immer alles weiß. Für Humor, lockere Unterhaltungen, Sport, Sex, Liebe und Zuneigung ist der „Neunmalkluge“ eine große Gefahr. Deshalb wird der „Neunmalkluge“ normalerweise in einer sozialen Umgebung „vernichtet“.
Wenn wir aber wissenschaftlich arbeiten, so muss ich sogar darum bitten viele „Neunmalkluge“ im Team zu haben. Diese werden die wissenschaftliche Arbeit nach vorne bringen . Wir wissen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse unabhängig von menschlichen Gefühlen bestehen.
Die Denkweise des Zitats ist einer der Hauptgründe warum die GUToP so lange gebraucht hat um, obwohl viele Male gedacht, allgemein akzeptiert zu werden. Wenn wir meinen, dass es keine korrekte Antwort gibt, so verhindern wir, dass unser Gehirn diese Antwort bezüglich der Wahrheit erzeugen kann.

Die Unwissenheit ist der Wahrheit näher als das Vorurteil.
Wladimir Iljitsch Lenin, russischer Politiker, 1870-1924
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Bei Unwissenheit, egal ob bewusst oder unbewusst, besteht die Möglichkeit, dass die Person ihr Unwissen bemerkt. Dann ist die Person bereit ihr Unwissen durch Lernen zu beseitigen.
Bei einem Vorurteil, hat die Person, egal ob sie merkt dass ihr Vorurteil falsch oder richtig ist, praktisch keine Möglichkeit dieses zu korrigieren. Hierfür gibt es drei sequentielle Hauptgründe:
•  Das Gehirn sieht nicht, dass es ein Vorurteil benutzt.
•  Selbst wenn das Gehirn erkennt, dass es ein Vorurteil benutzt, weiß es nicht warum es dieses Vorurteil hervorbringt.
•  Selbst wenn das Gehirn erkennt, warum es ein Vorurteil benutzt, ist es praktisch unmöglich die Ursache zu beseitigen.
Zum Glück braucht die Menschheit keine Wahrheit zum Überleben. Zum effizienten Überleben in komplexen Systemen hat sich die Intuition, also das Vorurteil, als praktisch nicht zu schlagendes Verhalten bewährt.

Sprich über das Moderne ohne Verachtung und über das Alte ohne Vergötterung.
Philip Chesterfield, irischer Schriftsteller, 1694-1773
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Sehr richtig. Es ist aber sehr traurig, dass man so etwas überhaupt sagen muss. Die menschliche Veranlagung, welche sich in Tausenden von Jahren bewährt hat, vertraut dem altbewährten mehr als dem Neuen. Und das war und ist gut so. Nur wenn das Neue viel besser ist als das Alte, sollte man der Gesellschaft das Risiko der Veränderung zumuten.
Ein wissenschaftlicher Ansatz wäre alles mit der richtigen Wichtigkeit zu bewerten.

Das Halbverstandene und Halberfahrene ist nicht die Vorstufe der Bildung, sondern ihr Todfeind.
Theodor Adorno, deutscher Philosoph und Soziologe, 1909-1969
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Nur für die Denkweise vor der GUToP war dies richtig.
Für das Denken in komplexen Systemen brauchen wir als Grundvoraussetzung einen riesigen Schatz von Wissen. Dieses Wissen sollte so exakt wie möglich sein. Es bildet die Grundlage des Denkens in komplexen Systemen.
Das Denken in komplexen Systemen ist aber immer ein Einbeziehen von Tausenden von Einflussfaktoren. Hierbei kann keiner dieser Einflussfaktoren exakt ermittelt werden. Aber selbst wenn man ihn sehr exakt ermitteln könnte, so geht diese Exaktheit eines Einflussfaktors vollständig verloren, beim Kombinieren mit Tausenden anderer Einflussfaktoren.
Das Ziel eines optimalen Denkens in komplexen Systemen liegt also in der guten Abbildung der Welt in unserem Gehirn.
5.  Philosophie
Alles fließt und nichts bleibt.
Heraklit von Ephesus, 544 - 483 vor Christus
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  In menschlichen Dimensionen ist dieses Zitat absolut richtig. In globalen Dimensionen könnte es theoretisch falsch sein.
Um dieses Zitat verstehen zu können, müssen wir berücksichtigen, dass in diesem Zitat keine Zeitbeschränkung angeben ist. Wir haben also immer die Möglichkeit unendlich lange zu warten. Wenn wir unendlich lange warten können, dann kann man davon ausgehen, dass weder Lebewesen noch tote Materie, so wie wir sie kennen, weiter bestehen werden.
Wir wissen aber nicht, ob das Universum in einen Zustand kommen wird, in dem keine Veränderung mehr möglich ist. In diesem finalen Zustand wäre das Zitat natürlich falsch. Es wäre allerdings niemand mehr da, der dieses Zitat überprüfen könnte.
Sehr wahrscheinlich ist es auch, dass die Naturgesetzte nur in unserem System so sind wie wir sie kennen. Bei einem anderen Aufbau der Grundkomponenten des Universums, wären andere Naturgesetzte gültig. 
Eine andere Frage ist es ob dieses Zitat auch korrekt ist, wenn wir von Konzepten sprechen. 
Ist es also wahr, dass dieses Zitat selbst fließt und nicht bleibt? Falls ja, dann ist dieses Zitat ein Widerspruch in sich selbst.
Warum gibt es dieses Problem der Widersprüche von Aussagen?
Die Logik ermöglicht es sehr einfach Aussagen zu konstruieren, welche in sich widersprüchlich sind. Diese konstruierten Widersprüche können eine Aussage in sich selbst widersprüchlich machen. Sie können aber weder die GUToP noch die Realität angreifen.
Man muss hierbei anmerken, dass ein großer Teil der Philosophie sich seit Jahrtausenden nur um diese "Wortspiele" kümmert. Diese "Wortspiele" sind interessant und lustig, bringen uns aber nicht wirklich weiter.



Es herrscht Chaos. Wir befinden uns auf einer Drehscheibe, die Richtung in die Zukunft ist noch nicht gefunden. Vielleicht muss diese Menschheit untergehen, damit eine andere entstehen kann.
Stanislav Lem, polnischer Schriftsteller, 1921
Wahrheitsgehalt:  0 %
Fehler:  Aber das ist doch gerade die Evolution. Und wir sind ein Teil dieser Evolution.
Wie so oft wurde der Fehler gemacht, das menschliche, individuelle, ethische und kulturelle Verhalten als zu wichtig anzusehen. Herr Lem möchte aus emotionalen Gründen die Evolution, die Dynamik der Welt und die Komplexität der Welt verändern.
Das ist verständlich und auch sehr nett, aber was nicht geht, geht nicht.
Natürlich sollten die Menschen dazu beitragen, dass das Leben auf der Erde besser wird, aber durch die hohe Komplexität des Ecosystems und der Volkswirtschaften ist eine allgemeingültige Lösung nicht möglich.
Die Antwort liegt wie immer in der flexiblen Reaktion der Regierenden auf, zumeist nicht vorhersehbare, Ereignisse.

Der Mann der Wissenschaft muss ständig bemüht sein, an seinen eigenen Wahrheiten zu zweifeln.
Jose Ortega y Gasset, spanischer Philosoph, 1883-1955
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Dieses Prinzip ist sehr einfach zu implementieren. Jede Information bekommt eine Wahrscheinlichkeit zugeordnet. Wenn neue Erkenntnisse gemacht werden, so werden die Wahrscheinlichkeiten neu eingestellt.
Die Verwendung von Wahrscheinlichkeiten erzeugt implizit den Zweifel an der Information, denn die Information ist nie sicher, sondern immer nur wahrscheinlich.

Das Geschäftemachen und der Reichtum kann den Menschen nicht volle Zufriedenheit geben. Und jene, die in einem gewissen Lebensabschnitt ihre ganze Energie ins Geldmachen stecken, werden eines Tages merken, dass dies nicht die Antwort auf ihr Leben ist.
Dalai-Lama (14.), tibetischer spiritueller Führer, 1934
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Die Betrachtung ist einseitig und verzerrt das Bild.
Es ist richtig, dass Zufriedenheit etwas Angeborenes ist. Diese Zufriedenheit kann durch eigenes Zutun oder durch externe Einflüsse leicht und meist nur zeitweise verändert werden.
Das Geschäftemachen ist eine der genetischen Eigenschaften des Menschen. Wenn jeder einzelne sein Verhalten auch nur ein wenig ändert, so können die Auswirkungen auf die Gruppe von Menschen sehr extrem sein.
Zwei Dinge sollte aber tatsächlich jeder Mensch individuell berücksichtigen.
•  Wenn ein Mensch den Sinn seines Lebens auf eine einzige Tätigkeit gründet, so ist der sehr anfällig wenn diese eine Tätigkeit nicht mehr möglich ist.
•  Wenn ein Mensch seine Tätigkeiten immer auf die Zukunft und auf das „besser, mehr, schneller, reicher, usw.“ ausgerichtet hat, dann wird er im Alter zwangsläufig ein Problem bekommen. Dieser Mensch kann demzufolge nur hoffen, dass er während seiner aktiven Zeit stirbt.

Wenn Du das Trinken aufgeben willst, sehe Dir mit nüchternen Augen einen Betrunkenen an.
Chinesisches Sprichwort
Wenn du die Welt verstehen willst, so sehe dir die Welt mit nüchternen Augen an.
Autor unbekannt
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  keiner
Wenn man eine Sache oder eine Situation mit nüchternen Augen anschaut, dann ist man emotional von dieser Sache oder Situation unabhängig. Das ermöglicht eine sehr analytische Betrachtung und in der Regel auch ein sehr gutes Ergebnis.
Das Problem ist, dass man weder weiß noch merkt ob das Gehirn eine Sache nüchtern betrachtet. Man weiß natürlich auch nicht ob das Gehirn in der Vergangenheit alle Dinge nüchtern betrachtet hat. Deshalb können wir nicht sicher sein ob unser Gehirn die in den Zitaten aufgestellten Forderungen erfüllt.

Wir leben alle unter demselben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont.
Konrad Adenauer, deutscher Bundeskanzler, 1876-1967
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  keiner
Das Zitat ist richtig, aber es bring uns nicht vorwärts. Es ist ein Zitat welches wahrscheinlich aus der Sicht „des Wissenden“ gemacht wurde.
Alternativ und weniger offensiv könnte man das folgende sagen: „Wir alle sehen das selbe, aber wir interpretieren es anders.“

Jeder hat so viel Recht, wie er Gewalt hat.
Baruch de Spinoza, niederländischer Philosoph, 1632-1677
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Das ist wie auch in der Natur: „das Recht des Stärkeren“.
Vielleicht wäre es richtiger zu sagen: „Jeder bekommt so viel Recht, wie er Gewalt hat.“
In den meisten modernen Demokratien wird mit gutem aber doch begrenztem Erfolg versucht allen Einwohnern die gleichen Rechte zu garantieren. Das wird dadurch erreicht, dass der Staat die Gewalt über die Rechtsprechung hat.

Folge niemals der Menge.
Bernard Mannes Baruch, amerikanischer Wirtschaftspolitiker, 1870-1965
Wahrheitsgehalt:  70 %
Fehler:  Für das Finden von neuen Erkenntnissen wird dieses Zitat praktisch immer richtig sein. Wenn Du aber Freunde haben willst, dann versagt dieses Zitat völlig.
Wie so oft, müssen wir einen riesigen Unterschied, zwischen rationalen Erkenntnissen und emotionalem Verhalten, machen.
Wichtig ist, dass emotionales Verhalten mindestens 10-Mal stärker ist als Verhalten das sich auf rationale Überlegungen begründet.

Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück: es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt.
Seneca, römischer Dichter und Philosoph, 4-65
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Es kommt sehr darauf an nach was man sucht.
Wenn wir den einzelnen Menschen betrachten, so wir er in der Regel versuchen so glücklich wie möglich zu leben. Er wird also die Dinge tun, welche ihm viele Belohnungen in Gehirn oder Glücksgefühle vermittelt. Zu wissen, dass man sterben muss beschert den Menschen in der Regel nicht mit vielen Glücksgefühlen. Deshalb kann man davon ausgehen, dass der Mensch versucht so lange wie möglich zu leben. Wenn der einzelne Mensch durch ein „buntes“ Leben viele Glücksgefühlen erhält, so wird er ein buntes Leben anstreben.
Wenn wir die Spezies „Mensch“ betrachten, so ist es wichtig, dass gute Selektionskriterien dazu führen, dass die Spezies „Mensch“ überlebt.
Für die Welt, die Natur oder das Universum, ist es völlig egal wie das einzelne Leben eines Mensche aussieht.

Gesundheit? - Was nützt einem Gesundheit, wenn man sonst ein Idiot ist?
Theodor Adorno, deutscher Philosoph und Soziologe, 1903-1969
Wahrheitsgehalt:  30 %
Fehler:  Nicht jeder hat Intelligenz als Ziel
Die Gesundheit gibt einem Mensche eine größere Chance erfolgreich Nachkommen in die Welt zu setzen. Deshalb ist die Gesundheit sehr wichtig.
Das Wort Idiot, erhält in Zeiten in denen komplexe Systeme und emotionale Glücksgefühle endlich in die Philosophie Einzug gehalten haben, eine völlig neue Bedeutung.
Der große Erfolg einer jeden Spezies war und ist seine hohe Flexibilität gegenüber wechselnden Bedingungen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass in der menschlichen Erbmasse viele verschiedene Charakteristika vorhanden sind. Hierbei ist überhaupt nicht sicher ob der intelligente Mensch oder der debile Mensch in der Zukunft erfolgreicher sein wird. Wichtig ist, dass beide Ausprägungen in der Erbmasse vorhanden sind.
Betrachten wir einen Idioten nach der Definition von Herrn Adorno. Dieser Idiot ist höchstwahrscheinlich nicht in der Lage einige komplexe Zusammenhänge des Herrn Adorno zu verstehen. Dieser Idiot, hätte nun die Möglichkeit für viele Stunden oder Tage zu versuchen den Zusammenhang zu verstehen.
Die Frage ist: „Was hätte der Idiot davon?“
Die Antwort ist, dass er wahrscheinlich nichts davon hätte. Also ist der Idiot von Herrn Adorno, eigentlich gar kein Idiot. Denn der Idiot beschäftigt sich höchstwahrscheinlich mit etwas was er gut kann. Das gibt ihm Glücksgefühle. Somit ist der Idiot, in Wirklichkeit gar kein Idiot.

Alleinsein ist schön, wenn man allein sein will, nicht wenn man es muss.
Annette Kolb, deutsch-französische Schriftstellerin, 1870-1967
Allein sein zu müssen ist das schwerste, allein sein zu können das schönste.
Hans Krailslaimer, deutscher Aphoristiker, 1888-1958
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  keiner, aber es ist nicht ganz klar was wir von diesen Zitaten lernen können.
Die beiden Zitate zeigen, dass der Mensch ein soziales Wesen ist. Unsere Emotionen treiben uns dazu an die Gruppe zu suchen oder aber die Gruppe zu meiden. Dieses Verhalten war sicherlich sehr wichtig für das erfolgreiche Überleben der Menschlichen Spezies.
Es ist doch recht einsichtig, dass ein Mensch das machen möchte was er machen möchte. Wenn er davon abgehalten wird, vielleicht durch externe Ereignisse, dann ist er unglücklich.
6.  Physik
Die Physik kann immer alles erklären oder wird es in Zukunft erklären können. Denn das ist ihr einziges Ziel.
Die meisten Menschen akzeptieren die Naturgesetzt so wie sie sind. Die meisten Menschen stellen sich unter die Dusche, denn sie wissen, dass das Wasser in die Richtung des Erdmittelpunktes fließt. Die meisten Menschen wissen, dass bei einem Gewitter der Blitz mit Lichtgeschwindigkeit auf unsere Netzhaut trifft und dass dann der Donner mit Schallgeschwindigkeit auf unser Trommelfell trifft. Die meisten Menschen betanken ihr Auto mit dem richtigen Kraftstoff, den sie wissen, dass der Motor ohne diesen Brennstoff keinen Mucks macht. Viele Menschen haben allerdings ein Problem wenn es sich um etwas Lebendes handelt. Das können Pflanzen sein (grüner Daumen), oder Tiere (die sind ja so treu) oder aber Menschen (die sind ja so wie ich). Diese lebenden Dinge sind meist so schwer zu verstehen, so dass man dann „höhere“ Gesetze hineininterpretiert um dieses Verhalten zu beschreiben. Diese „höheren“ Gesetze erlauben diese sehr tote Umwelt menschlich und emotional empfinden zu können. Und das ist exakt was der Mensche in seiner Millionen Jahre langen Vergangenheit immer gemacht hat.
Es gibt demzufolge nur zwei Probleme für die Physik: ein wissenschaftliches Problem und ein menschliches Problem.
Das wissenschaftliche Problem resultiert aus der Komplexität der Umwelt oder allgemeiner gesagt, des Universums. Die Komponenten des Universums sind so klein und bilden solch komplexe Teil-Systeme, dass es sehr schwierig ist diese Teil-Systeme zu beschreiben und zu berechnen. Trotz jahrzehntelanger Forschung in diesem Bereich hat man immer noch nicht diesen Mechanismus, welcher alles „zusammenhält“ gefunden. Man muss allerdings berücksichtigen, dass erst seit wenigen Jahren und auch nur von wenigen Forschern nach dieser so genannten GUT (Great Unified Theory) geforscht wird.
Dieses wissenschaftliche Problem wird nach und nach gelöst werden. Wir wissen nicht ob es jemals vollständig von Menschen gelöst werden wird, denn wir wissen nicht wie viel Zeit die Menschheit dazu noch haben wird.
Das menschliche Problem resultiert aus vielen verschiedenen Wünschen der Menschen. Diese Wünsche sind zum Beispiel:
•  Der Wunsch nach emotionaler Wärme
•  Der Wunsch nach ewigem Leben
•  Der Wunsch nach der Existenz von Wundern
•  Der Wunsch nicht als unwissend zu gelten
•  Der Wunsch nach einer ausgleichenden Gerechtigkeit
•  Der Wunsch nach exakten Antworten
Diese Liste kann fast unbegrenzt fortgesetzt werden, denn die Wünsche des Menschen sind vielschichtig und variantenreich.
Der Mensch welcher diese Wünsche erfüllt sehen will, wird praktisch nie die physikalische Erklärung wählen. Er wird immer die menschliche Erklärung bevorzugen, auch wenn das bedeutet, dass er sich in ein Geflecht von Widersprüchen verstrickt. Die perfekte Hilfe hierbei ist die Funktionsweise des menschlichen Gehirns.

Wunder stehen nicht im Gegensatz zur Natur, sondern nur im Gegensatz zu dem, was wir über die Natur wissen.
St. Augustin, Apostel von England und erster Erzbischof von Canterbury, ?-604
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Dieser Definition zufolge gibt es keine Wunder. Denn wenn wir beschreiben können wie ein Wunder entsteht, dann wäre es kein Wunder mehr.
Wir hätten dann nur gelernt wie ein neuer Mechanismus funktioniert.
Ein Wunder kann nur etwas sein, wo eine „Gottheit“ sich über die Naturgesetzte in einer nicht vorhersehbaren Weise hinwegsetzt.
Es ist sehr wichtig auf den Unterschied zwischen „Zufall“ und „nicht vorhersehbar“ hinzuweisen. „Nicht vorhersehbar“ heißt, dass wir nie herausfinden können, wann oder wie oft das Ereignis ausgelöst wird. Ein zufällig wiederkehrendes Ereignis können wir, wenn wir es genügend lange beobachtet haben, beschreiben. Wir können also beschreiben wie wahrscheinlich der erneute Eintritt dieses Ereignisses ist.

Ausnahmen sind nicht immer Bestätigung der alten Regel. Sie können auch Vorboten einer neuen Regel sein.
Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, 1830-1916
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Der erste Satz ist sowieso nur ein dummer, lustiger und aufmunternder Spruch aus dem Volkmund. Der zweite Satz trifft den Kern der Realität.
Wenn man merkt, dass es zu viele Ausnahmen der Regel gibt, dann sollte man beginnen die Regel anzuzweifeln. Diese Strategie kann im normalen Leben sowie in der Forschung angewandt werden.
Die Aufgabe einer Regel ist umso schwerer, je mehr diese Regel ein Teil unseres Denkstils ist.

Glaube heißt nicht wissen wollen, was wahr ist.
Friedrich Nietzsche, deutscher Philosoph, 1844-1900
Wahrheitsgehalt:  80 %
Fehler:  Prinzipiell richtig. Leider lenkt das Zitat aber von den tatsächlichen Gründen ab.
Herr Nietzsche hat bei diesem Zitat sicher an die Religion gedacht, welche zu seiner Zeit noch sehr auf die Dummheit und Einfältigkeit der Gläubigen gesetzt hat. Diese Strategie der Religion war damals auch sehr erfolgreich, denn die Wissenschaft konnte nur auf die wenigsten Dinge des Lebens eine schlüssige Antwort geben.
Die Religion behauptete damals dass alle Dinge welche nicht erklärbar waren von Gott kontrolliert seien. Immer wenn eine neue wissenschaftliche Erkenntnis gemacht wurde, musste die Religion zurückweichen. Dieser Rückzug geschah natürlich sehr langsam und sicher nicht freiwillig. In diesem Prozess des Rückzugs der Religion ist dieses Zitat von Herrn Nietzsche sehr verständlich. Man hatte die Wahl der Wissenschaft zu glauben oder der Religion.
In unsere heutige Zeit übertragen, ist der Sachverhalt deutlich anders.
In der Umwelt in der der Mensch sich bewegt, gibt es kein hundertprozentiges Wissen. Eine Ausnahme sind von Menschen definierte Systeme . Alles andere Wissen muss immer mit einer Wahrscheinlichkeit versehen werden.
Deshalb wird unser Wissen immer ein Geflecht von Glauben sein. Denn wir glauben, dass die Informationen welche wir gespeichert haben mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit richtig sind. Oft sind diese Wahrscheinlichkeiten nahe an 100 %, aber trotzdem sind diese Wahrscheinlichkeiten niemals 100 %.
Diese Erkenntnis ist sehr wichtig, denn sie ermöglicht eine Flexibilität unseres Denkens, durch einfaches Verändern der Wahrscheinlichkeit. Natürlich müssen wir zum guten Denken auch über eine beträchtliche Menge verschiedener Informationen verfügen. Denn wenn zu viele Fragezeichen oder „weiße Stellen“ im Gehirn vorhanden sind, kann das Denken keine guten Ergebnisse hervorbringen.
Als Fazit muss gesagt werden, dass der Wissenschaftler glaubt und der religiöse Mensch weiß. Denn der Wissenschaftler hat keine Information mit der Wahrscheinlichkeit 100 %, während der Gläubige die Existenz einer übernatürlichen Kraft als 100 % Faktum ansieht.
Dieses 100 % Faktum wird alle anderen Informationen im Gehirn des Gläubigen unbemerkt und automatisch in die notwendige Richtung ziehen. Denn wir wissen, dass das Gehirn seine nächtlichen Aufräumarbeiten sehr gut und sehr konsequent durchführt.

Ein Blitzableiter auf einem Kirchturm ist das denkbar stärkste Misstrauensvotum gegen den lieben Gott.
Karl Kraus, österreichischer Schriftsteller, 1874-1936
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Aber sind wir doch mal ehrlich, wer glaubt denn schon, dass Gott einen Blitzeinschlag verhindern wird. Wie auch nur die wenigsten lebenden Menschen von Gott tatsächlich erwarten, dass er sie vor konkreten und unmittelbaren Bedrohungen schützt.
Gott wird in der Regel damit betraut emotionale, also nicht reale Probleme zu lösen.

Die Gläubigen sind selten Denker und die Denker selten gläubig.
Hans Daiber, Professor für Sprach- und Kulturwissenschaften
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Jeder Mensch hat das emotionale Verlangen geliebt zu sein, wichtig zu sein, ewig zu leben, sich beschützt zu fühlen, usw. Der Glaube an etwas Übernatürliches erfüllt uns diese verschiedenen Arten des Verlangens.
Der Denker wird im Laufe seines Werdegangs auf so viele Widersprüche im Glauben stoßen, dass es für ihn unmöglich ist seinen Glauben fortzusetzen.
Der Gläubige wird im Laufe seines Werdegangs immer wieder auf Widersprüche, welche durch seinen Glauben hervorgerufen wurden, stoßen. Sein Gehirn hilft ihm diese Widersprüche zu beseitigen.
In der heutigen modernen Gesellschaft hat jeder Mensch die Möglichkeit an genügend Wissen zu gelangen um zum Denker und demzufolge zum Nichtgläubigen zu werden. Allerdings gibt es oftmals keine triftigen Gründe hierfür.
Der Mensch welcher die Verahnlagerung zum Denker hat, lebt in der Regel nicht gut als Gläubiger. Während der Mensch welcher die Verahnlagerung zum Gläubigen hat, in der Regel nicht gut als Denker lebt.
Eine Umerziehung oder technischer ausgedrückt, eine Umprogrammierung des Gehirns, ist in der Regel nur sehr begrenzt möglich. Die Grundcharakteristika des Gehirns bleiben für das ganze Leben bestehen.

Wer die Ursache nicht kennt, nennt die Wirkung Zufall.
Werner Mitsch, deutscher Aphoristiker, 1936
Wahrheitsgehalt:  80 %
Fehler:  In einer deterministischen Welt ist dies richtig. Wenn wir uns allerdings den komplexen Systemen zuwenden, dann wird es oft sehr schwer, wenn nicht unmöglich die Ursache zu lokalisieren. Die Ursache ist dann oftmals versteckt hinter sehr komplexen Zusammenhängen.
In der traditionellen Physik ist es in der Regel möglich das System in Teil-Systeme zu zerlegen. Diese Teil-Systeme werden dann getrennt analysiert und in Ursache und Wirkung zerteilt.
Wenn die zu untersuchenden Systeme allerdings aus vielen verschiedenen sich beeinflussenden Komponenten bestehen deren Zusammenhänge nicht genau bekannt sind, dann „sitzen wir in der Tinte“. Bezüglich dieser komplexen Systeme können wir oft nur angeben, wie die Veränderung einer Komponente eine andere oder mehrere andere Komponenten beeinflusst. Dies ist jetzt erst einmal eine statische Aussage. 
Wir müssen nun eine dynamische Aussage machen. Die beeinflussten Komponenten beeinflussen in der Regel die anderen Komponenten, einschließlich der ersten Komponente.
Diese Systeme sind in der Regel nicht oder nur sehr schwer zu analysieren.

Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr.
Marie Curie, französische Physikerin, 1867-1934
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Das gilt nur für rationale Empfindungen. Es gilt nicht für emotionale Empfindungen.
Jeder Mensch zeigt Emotionen und jeder Mensch zeigt rationale Verhaltensweisen. Das Verstehen wird mit dem rationalen Gehirn gemacht. Wenn man zum Beispiel rational verstanden hat, dass eine Klapperschlange nur ein Tier ist, kann man trotzdem emotional Ekel empfinden oder nervös werden wenn man eine solche Schlange im Fernsehen sieht.
Dasselbe gilt für das emotionale Gefühl „Angst vor dem Sterben“. Auch wenn man verstanden hat, dass Sterben nicht schlimm ist, denn man existiert ja nicht mehr um diese negative Emotion „des Tods“ zu empfinden, wird man trotzdem Angst haben.

Religionen, wenn sie nicht von Zeit zu Zeit erneuert werden, altern wie Bäume. Das Christentum in der uns bekannten Form hat seine Zeit gehabt. Wir wollen eine neue Form, die in Übereinstimmung steht mit der Wissenschaft und dennoch für ein gutes Leben hilfreich ist.
Bertrand Russell, englischer Mathematiker und Philosoph, 1872-1970
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Dieses Zitat ist von einer immensen Tragweite.
Herr Russell sagt, dass die Religion nur durch eine stetige und wahrscheinlich kritische Erneuerung Überleben kann.
Dies setzt dann die Religion mit der Physik auf dieselbe Stufe. Die Religion hinkt ein paar Jahre oder auch mal ein paar Jahrhunderte hinterher, aber prinzipiell sind nun die Wissenschaft und die Religion beides sich den Veränderungen anpassende Systeme. 
Dies ist genau das was seit Jahrtausenden mit der Religion passiert. Sie passt sich den Gegebenheiten ihrer Umwelt an. Der kleine Unterschied zwischen Wissenschaft und Religion ist:
•  Die Wissenschaft integriert die Emotionen und die Moral/Ethik nur unbewusst in ihre Ergebnisse.
•  Die Religion integriert die wissenschaftlichen Erkenntnisse nur gezwungenermaßen, wenn die wissenschaftlichen Argumente zu erdrückend werden. Wenn der „Mann auf der Straße“ die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse verstanden und akzeptiert hat, dann zieht die offizielle Religion nach. Der „Gläubige auf der Straße“ hat diese Veränderung in seiner Interpretation der Religion längst durchgeführt.
Herr Russell sagt auch, dass die Religion „für ein gutes Leben hilfreich“ sein soll. Diese Hilfe für ein gutes Leben ist einer der Gründe warum die Religion so erfolgreich war und oft immer noch ist.
Nur eine sehr fortschrittliche Regierungs- und Staatsform könnte die Religion als „Katalysator der Friedlichkeit“ in einer Gesellschaft ersetzen. Es ist aber unwahrscheinlich, dass die Menschen eine solche Regierungs- und Staatsform akzeptieren würde.
Es bleibt abzuwarten wie sich die „Entreligionisierung“ der Gesellschaft auf die Leistungsfähigkeit der modernen Staaten auswirken wird.

Religion wird ihre alte Macht nicht wiedergewinnen, bis sie Änderungen ebenso ins Gesicht sehen kann wie die Wissenschaft.
Alfred North Whitehead, amerikanischer Philosoph und Mathematiker, 1861-1947
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Wie im vorherigen Zitat von Herrn Russell ist dies der Beginn des Todes der Religion. Denn die Religion wird sich der Wissenschaft annähern. Sobald die Wissenschaft die GUT oder die ToE entdeckt haben wird, wird sich die Wissenschaft nur noch um die Optimierung der bekannten physikalischen Grundsätze kümmern. In dieser Situation wird die Religion sich dann langsam an die Wissenschaft annähern und von ihr geschluckt werden.
Nur die Gehirne welche sehr stark emotional dirigiert sind, werden sich immer noch partiell und zeitweise in die Religion und den Okkult „retten“.

Wir nähern uns immer mehr der Entdeckung Gottes durch die Wissenschaft. Ich bange um sein Schicksal.
Stanislaw Jerzy Lec, polnischer Satiriker, 1909-1966
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Die Entdeckung Gottes durch die Wissenschaft würde Gott vernichten. Gott „lebt“ davon, dass er nicht rational belangt werden kann. Sobald Gott sich „analysieren und erklären“ ließe, unterläge er denselben Zwängen wie alles andere im Universum. Er hätte somit keinen freien Willen und wäre tot.
Gott „lebt“ davon, dass er omnipotent und unabhängig ist. Deshalb muss er auch unabhängig von allen Naturgesetzen sein. Unterläge er nur einem Naturgesetz, so wäre er nicht mehr „Gott“.
Gott muss demzufolge in der Lage sein Dinge zu beeinflussen, während diese Dinge ihn nicht beeinflussen.
Das Fazit ist, dass es keinen Gott geben kann. Er ist ein Luftschloss oder Gedankengebilde. Deshalb kann er durch Gedankengebilde zerstört werden. Er wird niemals durch physikalische Experimente zerstört werden können.
7.  Religion
Die Seifenblase „Religion“ droht zu zerplatzen. Noch wird die Religion von einem Heer von Gläubigen gestützt und von einer Schar von Opportunisten oder von „in der beruflichen und sozialen Sackgasse sitzenden“ Profis geführt.
Wie lange die Menschheit noch mit der Religion leben wird hängt vom Bildungsstandard und von der kulturellen Situation ab. Wenn die technologische Entwicklung der Menschheit mit diesem rasanten Tempo weitergeht, dann werden Erfindungen und Entwicklungen wie die
•  des Klonens
•  der Genetik
•  der Verlängerung des menschlichen Lebens
•  der Simulation von komplexen Systemen
•  der virtuellen Realität
•  der künstlichen Intelligenz
•  der Konstruktion von menschenähnlichen Robotern
•  und viele mehr
die Religion von der Erde verdrängen.
Die Menschen welche weiterhin glauben möchten, werden argumentieren, dass der Mensch mit all seinen wissenschaftlichen Entwicklungen Gott von der Erde verdrängt hat. Damit haben sie tatsächlich Recht. Gott existiert in unserem Geist. Wenn wir nicht mehr an ihn glauben, dann ist Gott verschwunden.
Ein sehr wichtiger aber sehr oft vernachlässigter Grund dafür dass der Mensch sich zur Religion hingezogen fühlt ist die darwinistische Selektion. Gesellschaften welche durch den Glauben besser kontrolliert, koordiniert und geführt werden konnten waren in der Regel erfolgreicher.
Wir können deshalb davon ausgehen, dass in der menschlichen Erbmasse der Bauplan für ein für Religion anfälliges Gehirn enthalten ist.

Der Atheismus ist ein Zeichen, dass man die Religion ernst nimmt.
Sir Karl Raimund Popper, englischer Philosoph und Wissenschaftslogiker, 1902-1994
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Wenn man mit kritischer Betrachtungsweise an die Existenz Gottes herangeht, das heißt wenn man sich kritisch mit der Religion auseinander setzt, dann bleibt nur noch der Atheismus.
Vielen von emotionalen Wünschen dominierten Gehirnen gelingt es durch verzerrte Wahrnehmung und Wunschdenken auch Tausende von Stunden der Reflektion mit dem Ergebnis abzuschließen, dass Gott existiert.
7.1.  Dummheit
Um zu Glauben hilft es, wenn man ein bisschen einfältig ist. Allerdings sollte man beachten, dass der Begriff „Dummheit“ ein von Menschen gemachter ist. Landläufig ist eine Person dumm, wenn sie eine geforderte rationale Gehirnaktivität nicht erbringen kann. Diese geforderte rationale Gehirnaktivität ist in der Regel eine deterministische Aufgabe . Zum Beispiel eine Matheaufgabe, das Auswendiglernen eines Textes oder andere Aufgaben mit einer eindeutigen Lösung.
Wenn wir uns aber überlegen wodurch das Gehirn Zufriedenheit und Glücksgefühle bekommt, dann sehen wir, dass die Lösung von Aufgaben dem Gehirn nur mittelmäßige Befriedigung gibt. An der Spitze der Glücksausschüttung für das Gehirn liegen Emotionen wie Liebe , Hungerstillung, Zärtlichkeit, Geborgenheit, usw.
Wenn eine Person sich nun so verhält, dass sie glücklich ist, so kann das nicht „dumm“ sein. Echte Dummheit besteht darin sich so zu verhalten, dass man nicht glücklich ist.
Die heißt nun nicht, dass die genetische Veranlagung der Menschheit jeden zu einem geborenen Deppen macht. Es besteht nämlich eine Korrelation zwischen „sich un-dumm zu verhalten“ und „der Erlangung von Glücksgefühl“. Diese Korrelation ist direkt und indirekt .
Unsere genetische Veranlagung sorgt dafür, dass wir uns schlecht fühlen wenn wir als dumm bezeichnet werden. Hierbei spielt es keine große Rolle, ob wir uns selbst als dumm betrachten ob aber unsere Mitmenschen uns als dumm bezeichnen. In beiden Fällen wollen wir diesen „Zustand der Dummheit“ beseitigen.


Soweit ich weiß, wird in keinem Kirchenlied das hohe Lied der Intelligenz gesungen.
Bertrand Russell, englischer Mathematiker und Philosoph, 1872-1970
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Die Schafherde bleibt brav zusammen je weniger eigene Meinungen sich in den Köpfen der Schafe entwickeln. Wenn die Religion zum Denken angeregt hätte, so wären die Pfarrer immerzu in „Teufels Küche“ gekommen. Das hätte niemals funktionieren können. Der Pfarrer hätte in allen Bereichen ausgebildet sein müssen um auf alle Fragen antworten zu haben.
Auch die Wissenschaftler der Vergangenheit hatten dieses Problem. Deshalb gab es immer die Möglichkeit zwischen einem unwissenden Wissenschaftler und einem unwissenden Pfarrer zu wählen. Da der eine uns lehrte, dass wir am Ende unseres Lebens sterben müssen, während der andere uns das ewige Leben versprach, war die Entscheidung klar.
Jetzt mit den Erkenntnissen der GUToP kann der Wissenschaftler relativ leicht ein konsistentes Bild der Realität aufzeigen. Dieses Bild erfordert keine hohe Detailkenntnis. Es erfordert nur die Kenntnis welche prinzipiellen Fragen man beantworten kann und welche nicht.

Die Tatsache, dass ein Gläubiger glücklicher ist als ein Skeptiker, ist vergleichbar damit, dass ein Betrunkener glücklicher als ein nüchterner Mensch ist.
George Bernard Shaw, irischer Dramatiker, 1856-1950
Wahrheitsgehalt:  75 %
Fehler:  Das Zitat beschreibt das Resultat sehr gut. Die Ursache ist allerdings verschieden.
Der Alkohol setzt die Konzentrationsfähigkeit des Gehirns herunter. Automatisch wird unser Gehirn unkritischer. Es kann unsere Argumentationsketten nicht mehr bis zu einer große Tiefe durchdenken. Die Antworten kommen praktisch unmittelbar. Das bedeutet unser Gehirn zeigt mehr und mehr instinktive und emotionale Reaktionen.
Dieses Resultat ist sehr gut vergleichbar mit der Charakteristik des Gehirns eines Gläubigen. Man kann für das Gehirn eines Gläubigen auch die Ausdrücke „wunschdenkendes Gehirn“ oder „gefühlsbetontes Gehirn“ verwenden. Das Gehirn folgt seinen Emotionen.
In beiden Fällen, bei Betrunkenheit und bei Gläubigkeit, ist das Resultat unkritisches Denken.
Die Ursache für dieses unkritische Denken ist allerdings verschieden:
Der Konsum von Alkohol sorgt dafür, dass das rationale zurückgedrängt wird und somit die emotionalen Reaktionen verstärkt werden.
Im Gegensatz hierzu, wird nicht der Glaube konsumiert. Der Glaube ist nur das Resultat des Wunschdenkens. Das Gehirn des Gläubigen hat den starken instinktiven Wünschen nach stetiger Verbesserung , Wichtigkeit, Schutzbedürfnis, usw. nachgegeben. Dadurch werden alle Assoziationen, oder „Gedanken“ des Gehirns eines Gläubigen so verändert, dass Glaube möglich ist. In unserer heutigen Welt mit seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist Glaube praktisch nur möglich, wenn das Gehirn relativ unkritisch ist. Die Fähigkeit in unserer modernen Welt zu Glauben, hängt demzufolge von einer Kombination aus „unkritischem Denken“ und „Verzerrung der Realität“ ab. Je mehr wissenschaftliche Erkenntnisse gemacht werden, desto mehr „unkritisches Denken“ und „Verzerrung der Realität“ werden benötigt.
Interessant ist die Frage wie ein betrunkener Gläubiger sich verhalten wird. Stellen wir uns vor, dass ein betrunkener katholischer Pfarrer sich plötzlich neben einer sehr hübschen nur leicht bekleideten Dame wieder findet. Alle anderen Gäste sind verschwunden. Wird der Alkohol die Kritikfähigkeit seines Gehirns so weit herabgesetzt haben, dass er seinen Instinkten folgend das Zölibat bräche?
Richtig in diesem Zitat ist, dass manchmal der Betrunkene sowie der Gläubige trauriger sind als ihr jeweiliger Gegenspieler. Alkohol und innere Wunschbefriedigung durch den Glauben sind demnach keine Allheilmittel.
7.2.  Die Auswirkung der Religion
Wenn wir einer Sache auf den Grund gehen möchten, so müssen wir versuchen uns über diese Sache zu erheben und diese Sache „von jeder denkbaren Seite“ zu betrachten.
Nehmen wir die Religion, so müssen wir, auch wenn wir selbst einer bestimmten Glaubensrichtung angehören, gedanklich versuchen uns von dieser Glaubensrichtung zu trennen. Erst dann können wir der Sache auf den Grund gehen.
Stellen wir uns also vor, dass wir seit hunderttausend Jahren auf dem Mond lebten. Wir sehen wie die menschliche Rasse sich entwickelt. Wir sehen wie die Menschen auf allen Kontinenten unabhängig von einander an bestimmte „Gottheiten“ oder übernatürliche Dinge glauben. Wir sehen auch, dass Tausende verschiedener Arten der Religion existieren. Wir sehen wie einige Religionsführer darauf bestehen, dass ihr Glaube der wahre Glaube ist. Wir sehen, besonders in den modernen Gesellschaften, dass viele Menschen sich ihre eigene individuelle Religion zusammenbauen. Hierbei sehen wir, dass die Wahl der Bausteine von ihrem Wohnort, ihren sozialen Umfeld und ihren Wünschen abhängig ist.
Was wir allerdings auch sehen können ist, dass praktisch alle Gesellschaften mit starkem religiösem Einfluss erfolgreicher sind als diejenigen ohne religiösen Einfluss. Die Religion gibt den Menschen Hoffnung auch in auswegslosen Situationen. Zusätzlich dazu ermöglicht die Religion den Führern eine perfekte Kontrolle und Koordination der Aktivitäten. Die Kontrolle durch „Gottheiten“ ist allgegenwärtig. Sie wirkt auch, wenn der Führer nicht präsent ist.


Hat eigentlich die Skepsis auf die Schlachtfelder geführt oder der Glaube?
Karlheinz Deschner, deutscher Autor, 1924
Das große Verdienst der Weltreligionen ist, dass sie den Soldaten die Angst vor dem Jenseits genommen haben.
Werner Schneyder, österreichischer Kabarettist, 1937
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Ein religiöser Mensch ist der perfekte Roboter. Dadurch, dass der Mensch ewiges Leben erhält, macht es ihm nichts aus im Einsatz kaputtzugehen . Er ist demnach praktisch besser als ein teurer künstlicher Roboter.
Wir können dies wunderbar beobachten, wenn wir die islamischen Selbstmordattentäter betrachten. 

Gläubige meinen, dass gesegnete Waffen besser töten.
Autor unbekannt
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Intuitiv neigen alle Menschen dazu sich im Mittelpunkt der Welt zu sehen. Da muss auch so sein, denn das nicht rational denkende Gehirn funktioniert genau so. Erst durch die dem Menschen gegebene Intelligenz gelingt es dem Menschen meist allerdings nur zeitweise und partiell sich aus dem Mittelpunkt zu entfernen und die Welt so zu sehen wie sie ist.
Der Gläubige meint demzufolge, dass sein Gott ihn gegenüber anderen bevorzugt. Wenn der Mensch seine Intelligenz benutzen würde um sich über sich selbst zu erheben, so würde er erkennen, dass die Menschen auf der Gegenseite ihren Gott bitten ihnen zu helfen.

Ich betrachte die Religion als Krankheit, als Quelle unnennbaren Elends für die menschliche Rasse.
Bertrand Russell, englischer Mathematiker und Philosoph, 1872-1970
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  In einem komplexen System wie es die Entwicklung der menschlichen Rasse auf der Erde darstellt, ist es unmöglich zu wissen welche Auswirkung das fehlen der Religion gehabt hätte.
Ich wage zu behaupten, dass die menschliche Rasse in seiner Entwicklung zu einem leistungsfähigen Gehirn, zwangsläufig die Religion finden musste. Die Konstellation des Menschen in seiner Umgebung, wobei der Mensch die geistigen Fähigkeiten entwickelt, über sich selbst nachzudenken, erzwang die „Erfindung“ der Religion.
Da Gesellschaften mit religiösen Menschen besser funktionierten, wurde „Religiosität“ zu einem Selektionskriterium . Erst seit kurzer Zeit ist es den modernen Industrienationen gelungen Wunschbefriedigung, Kontrolle und Koordination künstlich zu erzeugen. Damit hat die Religion ausgedient.
7.3.  Emotionales Verlangen für Religion
Die wohl wichtigste Emotion nach dem Trieb der Fortpflanzung und dem Trieb nach Nahrung ist der Wunsch nach ständiger Verbesserung unserer Lebensumstände. Mit der Erkenntnis, dass wir sterben müssen, bekommt dieser Wunsch nach stetiger Verbesserung eine, mit vorschreitendem Alter, wachsende Bedrohung.
Nur die „Erfindung“ des ewigen Lebens erlaubt diesem Wunsch nach ständiger Verbesserung auch in der Zukunft nachzukommen.

Der Ursprung, ja das eigentliche Wesen der Religion ist der Wunsch. Hätte der Mensch keine Wünsche, so hätte er auch keine Götter. Was der Mensch sein möchte, aber nicht ist, dazu macht er seinen Gott.
Ludwig Feuerbach, deutscher Philosoph, 1804-1872
Wahrheitsgehalt:  70 %
Fehler:  Oberflächlich betrachtet scheint dieses Zitat richtig. Wenn man den Dingen auf den Grund geht, sieht man allerdings einige Fehler.
Jeder Mensch und auch jedes Tier ist durch seine Wünsche gesteuert. Hätte der Mensch keine Wünsche hätte er sich nicht zu der Rasse entwickelt der wir Menschen angehören.
Einer der stärksten Wünsche des Menschen ist es sein Leben oder auch Dinge, welche ein Teil seines Lebens sind, zu verbessern. Das bedeutet, dass der Mensch instinktiv das Konzept der Zukunft kennt. Als der Mensch, durch die Entwicklung von hoher Intelligenz und damit der Entstehung seines Bewusstseins, entdeckte, dass alle Menschen sterben hatte er ein sehr großes Problem.
Seinem Wunsch die Dinge besser zu machen wurde eine der Grundlagen entzogen, die Zukunft. Die Evolution hatte nun viele Möglichkeiten dieses Problem zu lösen. Die erfolgreichste Lösung war die "Erfindung" der Unsterblichkeit. Die verschiedenen Religionen lösten dieses Problem in unterschiedlicher Weise. Allerdings sind Ähnlichkeiten zwischen den Religionen zu erkennen. Die Unterschiede zwischen den Religionen sind dadurch zu erklären, dass nicht alle Völker die gleichen Bedingungen vorfanden.
Der Glaube an ein Paradies macht es sehr einfach die in diesem Leben nicht erreichbaren Dinge trotzdem erreichbar scheinen zu lassen.

Wenn Dreiecke einen Gott hätten, würden sie ihn mit drei Ecken ausstatten.
Charles-Lois Baron de Montesquieu, französischer Philosoph, 1689-1755
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner. Das Zitat ist witzig, kurz und richtig.
Perfekt.
Dreiecke denken dreieckig und Menschen denken menschlich. Die Aufgabe die der "perfekte Philosoph" lösen muss ist sich vom Menschsein gedanklich zu lösen.

Die Religion stützt sich vor allen und hauptsächlich auf die Angst.
Bertrand Russell, englischer Mathematiker und Philosoph, 1872-1970
Wahrheitsgehalt:  70 %
Fehler:  Das Zitat verkennt, dass Religion aus der Evolution entstanden ist.
Wir müssen zwei Arten der Angst unterscheiden. Die eine ist die, welche der Mensch hat, wenn er erkennt, dass er sterben muss. Die andere ist die Angst welche die angedrohten Strafen der etablierten Religionen hervorruft.
Welche der beiden Ängste stärker ist, hängt von den Lebensbedingungen des Menschen ab.
Im Mittelalter als das Leben hart war und die angedrohten "Strafen Gottes" noch härter waren, hatten die Menschen sehr viel Angst vor den "Strafen Gottes".
In den modernen Zeiten der Industrienationen ist das Leben leicht und die Religionen sind sehr tolerant. Deshalb wird der Mensch welcher unter diesen Bedingungen lebt wieder aus evolutionären und genetischen Gründen religiös werden.
7.4.  Moderne Religion
Die moderne Religion hat gemerkt, dass viele der alten überlieferten Regeln nicht funktionieren oder keinen Sinn machen. Deshalb gehen mehr und mehr Menschen dazu über sich mit pseudowissenschaftlichen Erklärungen ihre eigenen Religionen zusammen zu basteln.

Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott allein sich darum kümmert.
Martin Luther King, amerikanischer Bürgerrechtler, 1929-1968
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Das Problem ist, dass wir nicht wissen welchen Teil Gott für uns übernehmen wird. Deshalb ist der pragmatische Ansatz der, dass man die Dinge allein in die Hand nimmt. Gott gibt nur die geistige Unterstützung.
Mit diesem Ansatz fährt man somit kaum anders als mit einem Ansatz welcher nicht auf Gottes Unterstützung baut. Die Religion gibt nur einige, oft sehr Gute , Grundsätze vor.

Was das Glück betrifft, so haben weder Erfahrung noch Beobachtung in mir den Eindruck erweckt, dass Gläubige im Durchschnitt glücklicher oder unglücklicher seien als Glaubenslose.
Bertrand Russell, englischer Mathematiker und Philosoph, 1872-1970
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Die Aussage dieses Zitats von Herrn Russell deckt sich mit den Erkenntnissen der modernen Glücksforschung. Diese Ergebnisse zeigen, dass der Grad des Glücks einer Person genetisch vorgegeben ist. Diese genetische Vorgabe kann nur langsam, verändert werden. Äußere Einflüsse haben nur kurzfristige Auswirkungen auf das menschliche Glücksempfinden.

Es ist eine leichte Sache, hungernde Menschen zu bekehren, wenn man ihnen entgegenkommt mit der Bibel in der einen und einem Stück Brot in der anderen Hand.
George Bernard Shaw, irischer Dramatiker, 1856-1950
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Menschen hungern nach vielen Dingen. Diese Dinge sind unter anderem Liebe, Sicherheit, Geborgenheit, Verständnis. Wenn die Religion diesen Hunger stillt, dann ist das Gehirn in der Regel bereit die Realität oder Wahrheit im erforderlichen Maße zu verändern.
Glaube versetzt Berge.
Autor unbekannt
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Was auch immer das Gehirn glauben will, es wird dafür sorgen, dass sein Besitzer das gewünschte Bild im Kopf hat mitsamt allen für ihn „schlüssigen“ oder „logischen“ Begründungen.
8.  Denken
Eine allgemeine Definition des Vorgangs „Denken“ könnte die folgende sein:
Verarbeitung von Informationen
Demzufolge denkt jeder Mensch und jedes Tier und jede Pflanze. Ein Computer denkt auch.
Eine feste Substanz wie zum Beispiel Wachs „denkt“ nicht. Obwohl das Wachs „merkt“, dass es warm wird und ab einer bestimmten Temperatur schmilzt, benutzt es hierzu nicht einen Prozess der Informationsverarbeitung. Das Wachs hat einfach die Eigenschaft bei einer bestimmten Temperatur zu schmelzen.
Wie immer in der Natur ist es nun unmöglich eine exakte Grenze zu ziehen zwischen Dingen die nicht denken und Dingen die denken.
Stellen wir uns ein Thermo-Element aus Metall vor. Dieses Metallteil, welches aus verschiedenen Metallen besteht, verbiegt sich abhängig von seiner Temperatur. Dieses Metallteil denkt nicht. Es kann allerdings dem Menschen der es beobachtet die Temperatur mitteilen. Wenn wir nun dieses Metallteil an einer Seite befestigen und mit der anderen Seite das Ventil einer Heizung koppeln, dann haben wir ein „denkendes System“.
In dieser ganzen Analyse haben wir aber einen wichtigen Punkt vergessen. Wir müssen uns fragen: „Ist dieses Denken richtig oder sinnvoll oder nützlich?“
Die bloße Verarbeitung von Information schreibt nicht vor nach welchen Richtlinien die Information verarbeitet werden muss. Jede Art der Verarbeitung ist akzeptiert.
An welcher Art der Informationsverarbeitung sind wir interessiert?
Wenn wir zum Beispiel im Falle eines Feuers in unserem Hotel eine Person nach dem besten Fluchtweg fragen, so sind wir an einer Informationsverarbeitung interessiert, welche uns schnell und sicher aus dem brennenden Haus führt.
Als wir am Abend beim Einchecken von derselben Person darüber unterrichtet wurden, wo die Fluchwege für unser Zimmer sind, waren wir sicher an etwas ganz anderem interessiert.
Wir sehen, dass wir unser Gehirn manchmal benutzen um rationale Antworten auf ganz exakte Fragen zu erhalten. Aber in den meisten Fällen wir unser Gehirn keine exakte Frage haben. In diesem Fall macht unser Gehirn was es für das beste hält.
Das folgende Zitat von Herrn Mitsch stellt bestimmte Anforderungen an das Denken. Es genügt also nicht die Information irgendwie zu verarbeiten. Der Autor des Zitats möchte von der Informationsverarbeitung ein bestimmtes Resultat erhalten. Hierbei besteht immer die Gefahr, dass nur ein bestimmtes Resultat als richtiges Denken akzeptiert wird.
Der Informationsverarbeitungsprozess eines menschlichen Gehirns wurde über einen Zeitraum von Milliarden von Jahren auf ein bestimmtes Ziel hin optimiert. Diese Optimierung ist immer eine Kombination aus indirekten sowie direkten Gründen. Indirekt sind diese Gründe, wenn die genetische Struktur und das erlernte Verhalten unser Denken steuern. Direkt sind diese Gründe, wenn wir unser Gehirn benutzen um über eine Sache zu reflektieren. 

Denken ist oft schwerer, als man denkt.
Werner Mitsch, deutscher Aphoristiker, 1936
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Die finale Frage ist: „Wird der Mensch jemals an die Perfektion des Denkens herankommen?“
Was ist die Perfektion des Denkens?
Es ist durch Denken, welches auf allem zur Verfügung stehendem Grundlagenwissen basiert, die richtige Antwort gibt.
Wichtig ist zu bemerken, dass diese Antwort nicht eine Pauschalantwort auf die Lösung komplexer Fragestellungen ist, sondern die Zuordnung der möglichen Antworten zu verschiedene Wahrscheinlichkeiten.
8.1.  Wir nehmen Schaden am Gehirn
Die Logik in unserem Denken ist nicht angeboren. Durch unsere Erfahrungen die wir im Laufe unseres Lebens machen, lernen wir zu verstehen wie unsere Umwelt funktioniert. Mathematiker und Logiker haben dieses Verstehen in eine theoretische Form gebracht, die Logik.
Wenn wir mehrmals einen Lichtschalter umlegen und jedes Mal das Licht angeht, dann nehmen wir an, dass dies auch das jedes weiter Mal so sein wird. Logisch, oder nicht?
Meist sind die Rückkoppelungen, welche uns lehren wie etwas funktioniert dermaßen kompliziert, dass unser Gehirn große Probleme hat diese in einer logischen Weise zu kombinieren. Unser Gehirn erhält also nicht das richtige Feedback und wird unlogisches Denken entwickeln .
Wenn wir dieses unlogische Denken lange genug machen, dann wird unser Gehirn nicht mehr in der Lage sein zu logisch richtigen Schlussfolgerungen zu gelangen. Der Effekt ist umso größer, je komplexer die geforderte logische Überlegung ist.

Wir alle tragen Masken, und es kommt der Zeitpunkt, an dem wir sie nicht mehr abnehmen können, ohne dabei Stücke unserer Haut mit abzutrennen.
Andre Berthiaume, kanadischer Schriftsteller, 1938
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Wir wissen es alle. Aber keiner unternimmt etwas dagegen. Durch zu langes Verstellen unseres Charakters wird unser Gehirn verändert. Wir werden immer unfähiger neutral zu denken.

Ernste Menschen haben selten Ideen. Ideenreiche sind nie ernst.
Paul Valery, französischer Schriftsteller, 1871-1945

Kein Geist ist in Ordnung, dem der Sinn für Humor fehlt.
Samuel Taylor Coleridge, englischer Schriftsteller, 1772-1834
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Nur wenn wir unserem Gehirn die Freiheit lassen die Gedanken schweifen zu lassen, sind wir in der Lage neue Ideen zu entwickeln. Während wir unsere Gedanken schweifen lassen kommen viele lustige Ideen hervor. Diese Ideen sind meist für uns selbst lustig.
Oft sind diese Ideen für unsere Mitmenschen gar nicht lustig, denn die Idee trifft selten auf ein Gehirn, welches synchron zum Gehirn des Witzerzählers arbeitet.

Der Bau von Luftschlössern kostet nichts, aber ihre Zerstörung ist sehr teuer.
Francois Mauriac, französischer Schriftsteller, 1885-1970
Wahrheitsgehalt:  80 %
Fehler:  prinzipiell richtig, aber tatsächlich viel komplizierter.
Der Kommentar deckt sich mit dem des nächsten Zitats.

Vorurteile sind Fertigteile. Damit kann man sich die Welt leicht und schnell zusammenbauen.
Hellmut Wallers
Wahrheitsgehalt:  80 %
Fehler:  prinzipiell richtig, aber wenn die Vorurteile nicht passen, dann ist es nicht leicht.
Wenn wir unser Weltbild aufbauen, so müssen wir alle Komponenten dieses Systems mit entsprechenden Attributen versehen. Diese Attribute zeigen wie sicher eine bestimmte Komponente ist, wie viel wir darüber wissen, usw.
Das Aufbauen des Models der Wirklichkeit in unserem Gehirn wird immer eine Stereotypisierung sein. Auch wenn in der fernen Zukunft eine dem menschlichen Gehirn weit überlegene Maschine ein Model der Wirklichkeit aufbaut, so wird sie immer zu einer Vereinfachung der „echten“ Welt, also der Wirklichkeit, gezwungen sein.
Wichtig ist, dass bei der Stereotypisierung alles schlüssig ist. Man beachte, dass dies schon heutzutage sehr wohl möglich ist.

Zu großes Ansehen ist für die geistige Gesundheit nicht gut.
George Bernhard Shaw, irischer Dramatiker, 1856-1950
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Sehr gut. Das Gehirn muss ständig kritisch sein. Am besten wird das erreicht, wenn die gedanklichen (und sozialen) Ergebnisse ständig, auch von außen, kritisiert wird. Bei zu großem Ansehen wird die Person nicht mehr kritisiert, oder aber aus emotionalen Gründen kritisiert.
Wichtig ist, dass auch zu geringes Ansehen „ungesund für die geistige Gesundheit ist.

Das Gehirn ist nicht nur ein Gefäß, das gefüllt werden muss, sondern ein Feuer, das gezündet werden will.
Plutarch, griechischer Philosoph und Historiker, 50-125
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Motivation, das heißt „Feuer“, ist notwendig um das Gehirn anzuspornen. Allerdings ist der Sachverhalt sehr viel komplexer als die alten Griechen annahmen.
Die klassische Lehre, vor der GUToP, oder vor dem Verstehen der Komplexität unserer Umwelt, nahm an, dass durch fleißiges Lernen von Fakten eine Person den „Stein des Weißens“ finden könne.
Dies ist völlig falsch. In der GUToP entspricht das Finden des „Steins des Weißen“ dem Erkennen der Komplexität von Problemen. Nachdem wir erkannt haben von welcher Komplexität ein Problem ist, wissen wir welche Antwort wir erwarten dürfen.
Die praktische Lösung dieses Problems beweist nichts.
Es darf nun hier nicht der Trugschluss entstehen, dass man nicht hart lernen muss und trotzdem zu einem Experten werden kann. Um unsere Umwelt zu erkennen und zu verstehen brauchen wir ein immenses Grundlagenwissen , wissenschaftliches Fachwissen und soziales Gespür. Nur wenn diese Bedingungen erfüllt sind, haben wir eine Chance das Problem der komplexen Systeme bewusst zu analysieren.
Das Gehirn verhält sich fast perfekt in komplexen Systemen. Allerdings ist das natürliche Ziel des Gehirns bei seiner Aktivität nicht die wissenschaftliche Lösung von komplexen Systemen, sondern der Erfolg als Lebewesen.
Das Verstehen der GUToP erfordert von Menschen eine Steuerung dieses Ziels ihres Gehirns.

Man soll Denken lehren, nicht Gedachtes.
Cornelius Gustav Gurlitt, deutscher Architekt und Kunsthistoriker 1850-1938
Wahrheitsgehalt:  ? %
Fehler:  Es kommt darauf an, was die Ziele unseres Lernens sind und welche geistigen Möglichkeiten wir haben.
Lernen ist ein stetiger Prozess. Anfangs werden wir oft "Gedachtes" lernen. Je selbstständiger unser Geist wird, desto mehr Sinn macht es unserem Geist die Verantwortung zu übergeben.
Wenn wir geistig "erwachsen" sind, sollten wir versuchen in unserem Gehirn ein Model der Welt zu entwickeln. Wegen der großen Komplexität der Welt, muss dieses Model stetig verfeinert werden. Dieses Model der Welt ist die Grundlage eigenen Denkens.
Die große Komplexität der Welt ist auch der Grund, warum wir Probleme bekommen, wenn wir "Gedachtes" benutzen. Das auswendiggelernte "Gedachte" ist oft nicht anzuwenden, da die Situation in welcher es für uns "vorgedacht" wurde nicht in derselben Form wiederkommt.

Es gibt wirklich sehr viele Menschen, die bloß lesen, damit sie nicht zu denken brauchen.
Georg Christoph Lichtenberg, deutscher Physiker und Schriftsteller, 1742-1799
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Lesen ist in der Regel eine passive Aktivität. Das Gehirn nimmt aus der Flut der Wörter diejenigen heraus, welche in das schon existierende "Bild der Welt" des Lesers passen. Lesen als passive Aktivität strengt deshalb nicht an. Erst eine kritische Reflektion über das Gelesene könnte zu einem "Umbau" der Abbildung der Welt in unserem Gehirn führen. Dieser Umbau würde uns geistig anstrengen.

Wer nichts weiß, muss alles Glauben.
Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, 1830-1916
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  Das Zitat ist für seine Kürze perfekt. Der Zusammenhang ist aber viel komplizierter.
Wenn wir etwas Bestimmtes glauben wollen, dann zwingt uns mehr und besseres Wissen nicht etwa dazu, dass wir das das was wir glauben wollen nicht mehr glauben. Es zwingt unser Gehirn nur dazu mehr und bessere „Ausreden“ zu erfinden.
Das Gehirn findet dieses argumentativen „Ausreden“ in der Regel automatisch und unbemerkt.

Wie es Leute gibt, die Bücher wirklich studieren, und andere, die sie nur durchblättern, gibt es Reisende, die es mit Ländern ebenso machen: Sie studieren sie nicht, sondern blättern sie nur durch.
Ferdinando Galiani, italienischer Schriftsteller, 1728-1787
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Beides, „das Durchblättern“ und „das wirkliche Studieren“ sind wichtig für die Entwicklung unseres Wissens.
Die hohe Kunst der Effizienz des Lernens ist es das Verhältnis von exaktem Wissen und der Quantität des Wissens zu optimieren. Nur wenn wir selektiv und bewusst lernen, können wir die Komplexität und die Vielfalt unserer Umgebung erkennen.

Bücher sind Schiffe, welche die weiten Meere der Zeit durcheilen.
Francis Bacon, englischer Staatsmann und Philosoph, 1561-1626
Wahrheitsgehalt:  80 %
Fehler:  Bücher sind noch viel mehr.
Bücher, wie auch Filme, Erzählungen, Fernsehen, Radio, Reisen, Freunde, andere Menschen und unsere Phantasie, geben uns die Möglichkeit an parallelen Leben teilzuhaben.
Nur durch diese „Hilfsmittel“, können wir unseren geistigen Horizont um das hundertfache erweitern. Erst diese „Hilfsmittel“ haben dem Menschen erlaubt in geistige Dimensionen vorzudringen welche durch „bloßes Nachdenken in einer Hütte sitzend“ nicht möglich wären.

Lesen ist für den Geist das, was Gymnastik für den Körper ist.
Joseph Addison, englischer Dichter, 1672-1719
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Zu der Zeit wo das Zitat gemacht wurde gab es neben Büchern vielleicht nur Bilder um Sachverhalte und Situationen zu beschreiben. Deshalb ist das Zitat OK. In der heutigen Zeit sollten wir noch andere geistige Sportarten ausüben.
Es ist sehr wichtig dem Gehirn von außen eine geistige Anregung zu geben. Lesen ist hierfür eine wichtige Aktivität, aber bei weitem nicht die einzige. Besonders wenn es sich um komplexe Zusammenhänge dreht, müssen Bilder, Grafiken, Diagramme und Simulationen benutzt werden. Erst diese erlauben dem Gehirn das komplexe System nachzubauen.
Erst wenn das Gehirn intern die richtigen Zusammenhänge entwickelt hat, kann das Gehirn korrekt intern und unabhängig arbeiten.
Dadurch verlängern wir die Zeit welche da Gehirn ohne externe Kontrolle selbstständig an einer Sache arbeiten kann.
Wenn das Gehirn die Zusammenhänge falsch abgebildet hat, dann muss das Gehirn ständig von extern überwacht werden. Je mehr das Gehirn die Zusammenhänge richtig abgebildet hat, desto länger kann es nachdenken ohne sich zu sehr von der Wirklichkeit zu entfernen.
8.2.  Die Analyse der Denkfähigkeit
Für die Analyse der Denkfähigkeit ist ein Intelligenztest nur sehr bedingt geeignet. Wir müssen untersuchen wie sehr ein Gehirn seine Umgebung und die Zusammenhänge in seiner Umgebung versteht.

Du gleichst dem Geist, den du begreifst - nicht mir!
Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749-1832
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Wenn der Lehrer eine (leichte) Mathematikaufgabe erklärt, dann kann der Schüler in der Regel die Aufgabe und ihre Lösung entweder verstehen oder nicht. Er kann uns also sagen ob er die Lösung verstanden hat oder aber nicht.
Wenn wir allerdings einen komplexen Zusammenhang erklären, dann können wir feststellen, dass der Zuhörer ausschließlich seinen eigenen Geist benutzt um unsere Erklärung zu verstehen. Es gibt nun 3 Möglichkeiten:
•  Der Zuhörer versteht was wir sagen.
•  Der Zuhörer versteht nicht was wir sagen und sagt es uns.
•  Der Zuhörer versteht nicht was wir sagen merkt es aber nicht.
Die erste Möglichkeit ist die beste, denn der Zuhörer und der Erzähler sind im Einklang.
Die zweite Möglichkeit ist auch nicht schlecht, denn der Zuhörer gibt uns die Möglichkeit ihm den Sachverhalt zu erklären. Wichtig hierbei ist, dass der Zuhörer offen ist unsere Erklärung zu verstehen.
Die dritte Möglichkeit ist die schlimmste, da der Zuhörer keine Chance etwas zu lernen hat. Leider ist es auch die am häufigsten vorkommende. Und selbst wenn der Erzähler erkennt dass sein Zuhörer den Sachverhalt nicht richtig verstanden hat, wird er sehr große Schwierigkeiten haben den gewünschten Sachverhalt zu vermitteln. Das Gehirn des Zuhörers kann die Idee nicht oder noch nicht begreifen, auch wenn die Worte des Erzählers korrekt sind. Dieses Phänomen ist oft bedingt durch emotionale Gründe , 
Wir sehen, dass sich in diesem Punkt während der letzten Jahrhunderte und auch Jahrtausende praktisch nichts verändert hat.

In nichts zeigt sich der Mangel an mathematischer Bildung mehr, als in einer übertrieben genauen Rechnung.
Carl Friedrich Gauß, deutscher Mathematiker, Physiker & Astronom, 1777-1855
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner
Perfekt.

Zu viel Fleiß im Kleinen macht meistens unfähig zum Großen.
Francois Duc de la Rouchefoucauld, französischer Schriftsteller, 1613-1680
Wahrheitsgehalt:  80 %
Fehler:  Man braucht das richtige Gespür zu erkennen, wann ein bestimmter Sachverhalt fleißig und exakt gelernt werden muss und wann man mehr an den großen Zusammenhängen interessiert sein muss.
Wenn das was man verstehen will sehr Groß ist, so ist es nötig zuerst den Zusammenhang zu sehen um dann bei Bedarf mit viel Fleiß die Einzelteile zu studieren und zu verstehen.
Bei bekannten Fragen oder Problemen ist es für den "Lehrer" sehr einfach die Strategie der Wissensvermittlung der Größe des Problems anzupassen.
Wenn es sich allerdings um neue Themen handelt, so wissen wir vorher nicht wie groß das Problem ist. Deshalb müssen wir bei der Auswahl unserer Strategie flexibel sein. Mal ist es wichtig für Monate ein Detail zu studieren und manchmal ist es wichtig das Gesamtbild aufzubauen.

Ein schwacher Verstand ist wie ein Mikroskop, das Kleinigkeiten vergrößert und große Dinge nicht erfasst.
Graf Chesterfield, britischer Staatsmann und Politiker, 1694-1773
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner
Perfekt.

Wir lieben die Menschen, die frisch heraussagen, was sie denken - falls sie das gleiche denken wie wir.
Mark Twain, amerikanischer Schriftsteller, 1835-1903
Wir sprechen fast nur denen gesunden Menschenverstand zu, die unserer Meinung sind.
Francois Duc de la Rouchefoucauld, französischer Schriftsteller, 1613-1680
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner
Perfekt.

Mittelmäßige Geister verurteilen gewöhnlich alles, was über ihren Horizont geht.
Francois Duc de La Rochefoucauld, französischer Schriftsteller, 1613-1680
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner
Perfekt.

Weniges auf dieser Welt verbindet so stark wie eine gemeinsame Abneigung gegen einen Dritten.
Rene Clair, französischer Regisseur, 1898-1981
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner
Perfekt.

Taucht ein Genie auf, verbrüdern sich die Dummköpfe.
Jonathan Swift, englischer Schriftsteller, 1667-1745
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner
Perfekt.

Gesellschaftlich ist kaum etwas so erfolgreich wie Dummheit mit guten Manieren.
Voltaire, französischer Schriftsteller und Philosoph, 1694-1778
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner
Perfekt.

Das Geheimnis des Agitators ist, sich so dumm zu machen, wie seine Zuhörer sind, damit sie glauben, sie seien so gescheit wie er.
Karl Kraus, österreichischer Schriftsteller, 1874-1936
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner
Perfekt.


Die meisten Menschen sind bereit zu lernen, aber nur die wenigsten, sich belehren zu lassen.
Winston Churchill, britischer Staatsmann, 1874-1965
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  Das Zitat ist richtig für Person der gleichen Peer Gruppe
Solange wir großen Respekt vor unserem „Lehrer“ haben, akzeptieren wir auch Belehrungen.
Falls die Person die uns belehrt allerdings in derselben Hierarchiestufe wie wir ist, so haben wir Probleme. Wenn er unter uns ist, so verstärken sich die Probleme.
Wenn die Person die uns belehrt nicht in unserer Gruppe ist, dann fällt es uns viel leichter uns belehren zu lassen.

Immer lernt der Kluge vom Dummen mehr als der Dumme vom Klugen.
Peter Rosegger, österreichischer Schriftsteller, 1843-1918
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.

Der Sklave will nicht frei werden. Er will Sklavenaufseher werden.
Gabriel Laub, tschechischer Schriftsteller und Satiriker, 1928
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.

Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.
Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph, 1788-1860
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Wenn man mit offenen Augen und wachem Geist einen Sachverhalt betrachtet, so ist man selten weit von der richtigen Interpretation entfernt.
Falls man aber eine auswendiggelernte Interpretation einem Sachverhalt zuordnen will, so wird man selten die Wahrheit treffen. 
Der Grund hierfür liegt in der hohen Komplexität der Welt. Auch kleine Veränderungen der Situation können die erforderte Interpretation völlig umdrehen. Deshalb sind nur durch ein korrektes Abbilden der Welt in unserem Gehirn eine gute Interpretation der Situation und auch eine gute Lösung des eventuell existierenden Problems möglich.

Sechs Stunden sind genug für die Arbeit. Die anderen Stunden sagen zum Menschen: lebe!
Lukian, griechischer Satiriker, 120-180
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
In der Regel werden wir nicht durch unsere Arbeit emotional befriedigt. Diesen unbefriedigten Zustand sollte der Mensch nicht länger als einige Stunden auf sein Gehirn oder seinen Geist wirken lassen.
In der verbleibenden Zeit sollte der Mensch darauf achten, dass er Dinge unternimmt, welche ihn emotional befriedigen. Das macht uns glücklich und es verhindert, dass unser Gehirn gezwungen wird, automatisch und von "uns" unbemerkt, Scheinwelten aufzubauen.

Viele klagen über ihr schwaches Gedächtnis, aber nur wenige über ihren schwachen Verstand.
Autor unbekannt
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Für den Sachverhalt, welchen dieses Zitats beschreibt, gibt es zwei Gründe.
•  Wir nehmen an, dass das Detail, welches unser Gehirn nicht weiß, gelernt werden kann. Deshalb ist es nicht schlimm, wenn wir mal ein Detail nicht wissen. Wir nehmen auch an, dass der Verstand eine konstante Größe ist. Deshalb ist es sehr schlimm, wenn unser Verstand kritisiert wird. Wir können nichts tun um dieses Defizit abzustellen.
•  Es ist recht einfach für uns und unsere Mitmenschen zu erkennen, dass wir ein Detail nicht wissen. Deshalb können oder müssen wir in einem solchen Fall offen zugeben, dass wir etwas nicht gewusst haben. Wenn wir allerdings einen Zusammenhang, wegen mangelndem Verstand, nicht erkennen, so werden wir das in der Regel nicht verstehen. Deshalb werden wir uns hierüber nicht beschweren. Der nicht verstandene Zusammenhang ist nicht Teil unserer "Welt".
8.3.  Wie Denken funktioniert
Es ist schwer sich selbst beim Denken zuzuschauen. Der Grund ist, dass wir nur die Resultate betrachten können, nicht aber das Denken selbst. Trotz dieser Schwierigkeit ist es möglich zu erkennen warum wir uns in einer bestimmten Weise verhalten. Je weniger wir emotional in diesem Denkvorgang involviert sind, desto leichter fällt es uns die Gründe für unser Denken und Handeln zu erkennen.
Zum Glück gibt es heutzutage Maschinen, wie den MRT oder Messgeräte für Hirnströme, welche uns erste Einblicke in das Geheimnis des Denkens geben können.

Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.
William Somerset Maugham, englischer Schriftsteller, 1874-1965
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  keiner
Der Mensch muss ein emotionales Interesse an der Sache, welche er liest, haben. Falls dies nicht der Fall ist, dann wird die Effizienz des Lesens sehr gering sein.

Mann kann die Menschen nur von ihren eigenen Meinungen überzeugen.
Charles Tschopp, schweizerischer Aphoristiker, 1899-1982
Wahrheitsgehalt:  100 %
Fehler:  Das Zitat ist eine Tautologie.
Wenn ein Gehirn von einer Meinung überzeugt ist , so stützen sich alle Assoziationen gegenseitig ab. Wenn diese Meinung auch die Meinung der anderen Person ist, so ist die "Überzeugung" schon abgeschlossen. Deshalb ist dieses Zitat eine Tautologie. Es ist also immer wahr.

Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.
Mark Twain, amerikanischer Schriftsteller, 1835-1910
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Es ist schön zu wissen, dass es wenigstens in der Wissenschaft so etwas gibt wie eine ausgleichende Gerechtigkeit. Auch wenn viele Wissenschaftler diese Anerkennung nicht mehr erlebt haben.
Wirkliche Revolutionen in geistigen Dingen dauern meist mehrere Generationen. Man siehe hierzu auch das folgende Zitat.


Der Mensch leidet an einer fatalen Spätzündung: Er begreift alles erst in der nächsten Generation
Stanislaw Jerzy Lec, polnischer Satiriker, 1909-1966
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Es ist einfach Detail zu lernen. Es ist aber praktisch unmöglich eine bestimmte Denkweise zu verändern.
Das Genie zeichnet sich dadurch aus, dass es meist viele Assoziationen entwickelt. Die meisten dieser Assoziationen werden sofort wieder verworfen. Wenn nun eine neue Denkweise benötigt wird, so hat das Genie einen Vorteil, denn es hat wahrscheinlich schon sehr oft, diese neue Denkweise benutzt. In der Vergangenheit, wurden die Ergebnisse dieser neuen Denkweise allerdings meist vom "angelernten Verstand" verdrängt. Wenn nun der "angelernte Verstand" diese neue Denkweise erlaubt, so ist das Gehirn des Genies schon sehr gut vorbereitet.

Worte verbinden nur, wo unsere Wellenlängen längst übereinstimmen.
Max Frisch, schweizerischer Dramatiker, 1911-1991
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Die Komplexität der Welt macht es praktisch unmöglich einen Sachverhalt in Worten zu beschreiben. Nur wenn der Kontext, in dem diese Worte gesprochen werden, in beiden Gehirnen ähnlich ist, werden die Worte richtig interpretiert.
Wir können die Erkenntnis des Zitats von Herrn Frisch benutzen um die Wissensvermittlung zu optimieren. Es ist völlig ineffektiv denselben Sachverhalt mehrmals und mit vielen Worten zu erklären. Ein oder zwei Sätze genügen in der Regel um eine bestimmte Aussage zu machen. Diese Aussage muss nun im Gehirn des Lesers oder Zuhörers eingeordnet werden. Dieses „Einordnen“ geschieht nun nicht durch ablegen einer Information an einer bestimmten Stelle des Gehirns.
Die Aufnahme der neuen Information hat nur zu einer Veränderung anderer, schon existierender, Assoziationen geführt. Bei einer Optimierung dieses Lernprozesses müssen wir versuchen möglichst viele unterschiedliche Assoziationen in der zur Verfügung stehenden Zeit zu verändern. Je stärker diese Assoziationen an Emotionen gebunden sind, desto öfter werden diese Assoziationen benutzt. Das Benutzen dieser Assoziationen erfolgt unterbewusst.
Somit werden Assoziationen, welche rational richtig waren, im Laufe der Zeit von emotionalen Zwängen verändert.

Mancher lehnt eine gute Idee bloß deshalb ab, weil sie nicht von ihm ist.
Luis Bunuel, spanischer Regisseur, 1900-1983
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Hierfür gibt es zwei Gründe:
•  Oftmals sind wir zu stolz eine Idee von einer anderen Person zu akzeptieren. Dies hängt sehr oft vom Geschlecht und der hierarchischen Position der beiden Personen ab.
Wenn die Idee nicht von einem selbst ist, so merkt man oft nicht, dass man genauso denkt. Erst wenn man die Idee selbst, oft mit anderen Worten, formuliert, ist man von der Idee überzeugt. Die Einsicht, dass die Idee von jemand anderem kann kommt meist spät oder ist überhaupt nicht vorhanden.

Wir lernen aus Erfahrung, dass die Menschen nichts aus Erfahrung lernen.
George Bernhard Shaw, irischer Dramatiker, 1856-1950
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Der Sachverhalt welcher in diesem Zitat von Herrn Shaw beschrieben wird ist witzig und scheint auf den ersten Blick sehr einfach. Einfach ist dieser Sachverhalt allerdings nicht. 
Jedes Gehirn hat einige grundlegende Arbeitsweisen. Die daraus resultierenden Ansichten werden in der Regel nicht durch Erfahrung verändert. Der Grund ist, dass die Umwelt sich unseren Sinnen mit einer Flut von Informationen darbietet. Die Auswahl oder die Gewichtung der Information erfolgt nach der uns eigenen Arbeitsweise. Diese Arbeitsweise des Gehirns steht im direkten Bezug zu den Ansichten des Besitzers dieses Gehirns. Solange sich diese Arbeitsweise nicht ändert, wird das Gehirn weiterhin die richtigen "Steinchen" aus seiner Umwelt auswählen um seine Ansichten zu zementieren. 
Um die Arbeitsweise eines Gehirns in einem bemerkbaren Umfang zu verändern muss das Gehirn für eine sehr lange Zeit gezwungen werden nach anderen Regeln zu arbeiten. Ohne externe Hilfe fällt dies sehr schwer. Meist erkennt das Gehirn auch gar nicht die Notwendigkeit diesem Umbau zu tätigen. In diesem Fall ist auch mit externer Hilfe kein spürbarer Erfolg möglich.
Der "perfekte" Philosoph muss diesen Fehler vermeiden.
Ist dies möglich?
Theoretisch ist es möglich. Praktisch wird allerdings nie ein Optimum erreicht werden.
Wenn wir das korrekte Model unserer Umwelt im Kopf haben, dann sind wir in der Lage neue Informationen richtig zu gewichten. Wir sind dann auch in der Lage "abgeleitete" Informationen, welche wir beim bewussten und unbewussten Nachdenken selbst erzeugen, richtig zu gewichten.
Wie immer, müssen wir uns fragen, ob wir diese Arbeitsweise als "glücksbringend" für unser Wohlbefinden erachten. Es muss der hedonistische Grundsatz gelten, dass die Optimierung unseres Glücks im Vordergrund steht.

Die Trägheit unseres Geistes ist größer als die unsres Körpers.
Francois Duc de la Rouchefoucauld, französischer Schriftsteller, 1613-1680
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Der Mensch braucht emotionale Gründe um aktiv zu werden.
Wenn wir merken, dass wir dick werden, so ist es recht wahrscheinlich, dass wir uns überlegen weniger zu essen oder mehr Sport zu machen.
Wenn uns jemand sagt, dass wir mehr lernen müssen oder eine Rechenaufgabe lösen sollen, dann könnte es sein, dass wir uns überlegen ob wir die vorgegebene Aufgabe lösen sollen. Dies hat allerdings noch nichts mit der Trägheit unseres Geistes zu tun.
Wie sollen wir aber die Trägheit unseres Geistes erkennen. Wie können wir merken, dass unser Geist nicht genügend "aufgeweckt" ist um bestimmte Dinge zu verstehen. Man kann praktisch sicher sein, dass wir dies nicht erkennen werden. Es gibt also keinen Grund geistige Trägheit zu beseitigen.

Phantasie ist etwas, was sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Gabriel Laub, tschechischer Satiriker, 1928
Wahrheitsgehalt:  75 %
Fehler:  Das Zitat muss heißen: "Phantasie ist etwas, was sich niemand vorstellen kann."
Das Zitat von Herrn Laub gilt für alle Menschen. Es gilt nicht nur für "manche Leute".
Phantasie ist das Wecken von Assoziationen welche auf den ersten Blick keinen Sinn machen. Erst auf den zweiten, dritten, vierten, usw. Blick verstehen wir warum die Person diese Assoziation hatte.
Zu viel Phantasie bedeutet, dass eine Person zu viele Assoziationen als wichtig ansieht. Wir wissen, dass alles miteinander assoziiert ist. Allerdings sind die meisten Assoziationen, pragmatisch betrachtet, sinnlos. Sie würden uns bei einer Weiterverfolgung sehr viel Zeit stehlen.

Zwei Monologe, die sich gegenseitig immer und immer wieder störend unterbrechen, nennt man eine Diskussion.
Charles Tschopp, schweizerischer Aphoristiker, 1899-1982
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
In der Regel wird eine Diskussion nicht geführt um zu lernen.
Ganz im Gegenteil, anstatt im Lernmodus zu sein, ist das Gehirn bei den meisten Diskussionen im „Dickkopfmodus“ oder im „rechthaberischen“ Modus.
Die Diskussion dient einzig dem Finden von immer neuen Begründungen warum eine bestimmte Meinung richtig ist. Diese bestimmte Meinung braucht nicht die eigene Meinung zu sein. Unser Gehirn ist das perfekte Gerät für die Erfindung von Begründungen. Wichtig ist, dass die Meinung, die Begründungen erzeugt, nicht wie man vielleicht geneigt ist anzunehmen, dass durch die vielen Begründungen eine bestimmte Meinung erzeugt wird.

Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte.
Friedl Beutelrock, deutsche Schriftstellerin, 1899-1956
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Eine Wahrheit welche man sich verheimlichen wollte ist latent schon im Gehirn vorhanden. Da es sich um die Wahrheit handelt, passen viele der Beobachtungen dieses Sachverhalts perfekt zusammen. Es sind also schon viele Assoziationen welche diese Wahrheit unterstützen im Gehirn vorhanden. Diese Assoziationen wurden allerdings durch emotionale Wünsche verdrängt oder blockiert.
Wenn nun offensichtlich wird, was die Wahrheit ist, so lösen sich alle Blockierungen innerhalb von Sekunden oder Minuten. Die Wahrheit kommt also sehr schnell in unser Bewusstsein. Allerdings gefällt uns diese Wahrheit nicht, denn wir haben den Wunsch, dass die Realität anders ist. Das tut sehr weh.

Aller Eigensinn beruht darauf, dass der Wille sich an die Stelle der Erkenntnis gedrängt hat.
Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph, 1788-1860
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Wir modernen Menschen meinen, dass wir die meisten Dinge nach rationalen Gesichtspunkten entscheiden. Dies ist nicht wahr. Grob geschätzt sind 90 % aller menschlichen Entscheidungen emotional.
Für die Zufriedenheit der Menschen ist es sehr gut, wenn emotional entschieden wird. Emotionale Entscheidungen lassen uns im Einklang mit unserem Instinkt sein. Ein Problem tritt auf, wenn wir eine Entscheidung für eine Gruppe von Menschen treffen müssen. Wir entscheiden emotional und somit in der Regel egoistisch. Die Gruppe wird aber oft diese Entscheidung nicht verstehen, denn die Mitglieder der Gruppe haben in der Regel andere Interessen als die Person welche entscheidet.

Angewöhnung geistiger Grundsätze ohne Gründe nennt man Glauben.
Friedrich Nietzsche, deutscher Philosoph, 1844-1900
Wahrheitsgehalt:  75 %
Fehler:  Das Gehirn funktioniert genau andersherum als Herr Nietzsche annimmt. Das Ziel des Gehirns ist es zu glauben. Das Gehirn liefert die geistigen Grundsätze um dieses Ziel "rational" oder "logisch" abzustützen.
Für einen Menschen der rational denkt, ist es sehr einfach dieses Zitat von Herrn Nietzsche zu verstehen und zu unterstützen.
Um allerdings eine neutrale Aussage über Menschen zu machen, müssen wir verstehen warum Menschen in einer bestimmten Weise denken und handeln. Wenn bei einem Menschen der Wunsch nach Glauben vorhanden ist, so wird das Gehirn diesem Mensch seinen Wunsch erfüllen.
Wie bei allen Dingen welche durch das Gehirn belöst werden, hat der Mensch praktisch keine Chance einen Fehler dieser Art zu bemerken. Denn das Gehirn hat lange vor dem kristallisieren des logisch richtigen Gedankens alle "Untergedanken" zensiert.
Das ist die bekannte "BraiTrix Trap" oder auf Deutsch die "Gehirnfalle".
8.4.  Falsche Wahrnehmung
Das große Problem der falschen Wahrnehmung ist, dass wir sie selbst nicht bemerken. Wenn wir als Kinder einen Wettlauf machen, so gibt es einen Sieger und einen Verlierer. Es gibt auch alle möglichen Zwischenergebnisse. Aber selbst bei solch exakten Ergebnissen versucht unser Gehirn sich zu belügen. Es erfindet Hunderte von Ausreden, warum wir nicht gewonnen haben. Wenn wir nach Jahren über diesen Wettlauf sprechen, wird unser Gehirn das Ergebnis in der Regel „geschönt“ haben. Ein exaktes Ergebnis wird also verfälscht.
Der viel weniger exakt zu definierende aber viel schwerwiegendere „Wettlauf“ ist der geistige Wettlauf. In Klassenarbeiten gibt es auch exakte Ergebnisse, allerdings haben wir hier immer die Ausrede, dass der Lehrer uns nicht leiden konnte, oder ähnliches. Deshalb wird unser Gehirn unsere tatsächliche Leistung noch viel stärker zu unseren Gunsten schönen als beim Wettlauf mit "unbestechlichen" Ergebnissen.
Was passiert aber mit Dingen welche nicht exakt bewertet werden können?
Hier hat unser Gehirn freie Hand. Wenn es unserem Gehirn schon bei exakten Ergebnissen gelingt jede erwünschte Interpretation argumentativ zu begründen, so können wir uns vielleicht vorstellen, dass unsere Wahrnehmung der Umwelt nicht mit einer hohen Präzision erfolgt.

Weil du die Augen offen hast, glaubst du, du siehst.
Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749-1832
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  Es ist nicht unmöglich "zu sehen", aber es ist für einen Menschen sehr schwer.
Wir wissen, dass das Erkennen eines Fehlers uns hilft diesen Fehler zu beseitigen. Wir haben nun diesen Fehler des Menschen, welcher im Zitat von Herrn von Goethe beschrieben, wird erkannt. Können wir diese Erkenntnis verwenden um "tatsächlich" zu sehen?
Die GUToP sagt, dass dies möglich ist.
Der Mensch muss verschiedene Dinge beachten um "tatsächlich" zu sehen.
Die emotionale Befriedigung des Gehirns muss dadurch erreicht werden, dass die Information logisch zusammenpassen. Das Gehirn darf also kein Bedürfnis haben bestimmte "Glaubensgrundsätze" durchzusetzen. Nur wenn die Informationen keine Emotionen hervorrufen, ist das Gehirn neutral und kann ein absolut realistisches Bild der Welt zeichnen.
In der Regel wünscht der Mensch nicht "tatsächlich" zu sehen.
Sobald Menschen intelligente Maschinen entwickelt haben, können diese Maschinen so konfiguriert werden, dass die korrekte logische Verknüpfung das Ziel oder der Wunsch dieser Maschine ist.

Das Gehirn ist ein Organ, mit dem wir denken, dass wir denken.
Autor unbekannt
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  Im Allgemeinen ist dies richtig. Allerdings können wir dafür sorgen, dass unser Gehirn "richtig" denkt.
Falls wir ein Interesse haben unser Gehirn rational arbeiten zu lassen, können wir dafür sorgen, dass unser Gehirn mehr und mehr unvoreingenommen arbeitet. Es ist nicht sicher, ob dies unser Wunsch ist. Wenn es nicht unser Wunsch ist, so wird unser Gehirn weiterhin "denken, dass es denkt".


Mit Adleraugen sehen wir die Fehler anderer, mit Maulwurfaugen unsere eigenen.
Franz von Sales, Bischof von Genf, 1567-1622
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Wir müssen berücksichtigen welche Meinung wir von uns selbst und der anderen Person haben.
In der Regel sind wir von unseren Fähigkeiten sehr überzeugt. Wenn wir von unseren Fähigkeiten überzeugt sind, so sorgt unser Gehirn dafür, dass Indizien für unsere Fehler vernachlässigt werden. Wenn wir nicht von unseren Fähigkeiten überzeugt sind, so sorgt unser Gehirn dafür, dass wir alles kritisch hinterfragen und somit Fehler sehr schnell finden.
In der Regel meinen wir, dass wir besser sind als unsere Mitmenschen. In diesem Fall, liefert uns unser Gehirn automatisch und unbemerkt die Gründe warum die Ansicht oder Äußerung der anderen Person nicht richtig ist.
Fazit: Die Unterscheidung ob wir Fehler bemerken oder nicht hängt nicht davon ab ob wir uns oder andere Personen betrachten. Sie hängt davon ab welche Meinung wir von uns oder der anderen Person haben.

Nur die allergescheitesten Leute benutzen ihren Scharfsinn zur Beurteilung nicht bloß anderer, sondern auch ihrer selbst.
Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, 1830-1916
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Das Gehirn tendiert dazu sich selbst als wissend anzusehen. Der Instinkt in uns ist genau in dieser Weise implementiert. Instinktiv entscheiden wir, aber wir hinterfragen unsere Entscheidung nicht. Das instinktiv handelnde Gehirn kann als monolithisch betrachtet werden. Es hat demzufolge immer Recht. 
Das "über sich selbst nachdenkende" menschliche Denken steht dazu im Widerspruch. Nur der Mensch welcher erkannt hat, dass er sich auch über seine Instinkte geistig erhebt, kann seinen Scharfsinn auf alle seine Handlungen anwenden .
Das kritische Gehirn ist nicht mehr monolithisch. Deshalb kann das Gehirn seine eigenen Gedanken und Handlungen intern kritisch hinterfragen. Es braucht demzufolge kein externes Feedback der Umwelt um die Qualität seiner Entscheidungen zu bewerten.


Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe.
Rene Descartes, französischer Mathematiker und Philosoph, 1596-1650
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Einen Mangel an Wissen können wir bemerken. Einen Mangel an Geist oder Verstand können wir praktisch nicht bemerken. Denn um diesen Mangel zu bemerken, müssten wir diesen Geist praktisch schon besitzen. Wir sehen hieraus, dass sich der Geist langsam entwickeln muss. Geist kann nicht in einem Augenblick zu uns kommen.
Wir bemerken also immer nur, dass wir ein ganz klein bisschen weniger wissen als wir wissen wollen. Wir bemerken aber nicht, wenn unser Verstand viel kleiner ist als es zum Verstehen eines komplexen Sachverhalts nötig wäre.

Um Erfahrungen zu machen, bedarf es der Weisheit.
Jeremies Gotthelf, schweizerischer Schriftsteller und Geistlicher, 1797-1851
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  Das Wort "Weisheit" sollte ersetz werden mit "richtigen Sicht der Dinge"
Um sinnvolle Erfahrungen zu machen, müssen wir wissen wie die Informationen welche auf uns einstürzen einzuordnen sind. Falls wir zum Einordnen der Informationen das falsche Model benutzen, so werden die Erfahrungen in der Regel trügerisch sein. Wir müssen uns allerdings bewusst sein, dass unser Gehirn fast alle Widersprüche durch geschickte "logische" Verknüpfungen vor seinem Besitzer verbergen kann.
8.5.  Denken in komplexen Systemen
Das Lernen des Denkens in komplexen Systemen wird in unserer Welt völlig vernachlässigt. Das gilt sowohl für die Erziehung durch das Elternhaus als auch für das Bildungssystem. Auch Universitäten vernachlässigen dieses Thema praktisch vollständig. Der Grund hierfür liegt sicher darin, dass keine standardisierten Verfahren anwendbar sind. Ungefähres Abbilden oder Beschreiben des Systems, definieren der Parameter nach denen das System optimiert werden soll und flexible Reaktionen sind maßgeblich für das gute Management eines komplexen Systems. Aber wie packt man solch eine vage Anleitung in eine harte wissenschaftliche Disziplin?
Der Grund warum der breiten Bevölkerung überhaupt nicht bekannt ist, dass es Dinge wie komplexe Systeme gibt liegt darin, dass es einen sehr hohen Grad an Verständnis erfordert um überhaupt zu verstehen was die Eigenschaften eines komplexen Systems sind.
Der intuitive Lösungsansatz des Menschen ist: „Ausprobieren und dann flexibel reagieren“. Dieser Lösungsansatz hat sich in den letzten hunderttausend Jahren sehr gut bewährt. Allerdings ist dieser Ansatz nicht optimal und auch sehr gefährlich.

Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedes Mal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung, sie passten auch heute noch.
George Bernard Shaw, irischer Dramatiker, 1856-1950
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.

Eine strenge und unumstößliche Regel, was man lesen sollte und was nicht, ist albern. Man sollte alles lesen. Mehr als die Hälfte unserer heutigen Bildung verdanken wir dem, was wir nicht lesen sollten.
Oscar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854-1900
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  Da die Welt immer komplizierter wird, müssen wir um bei der Forschung vorne dabei zu sein sehr viel lernen. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Auswahl der Texte nicht zu ineffizient machen.
Die Auswahl der Texte die wir lesen erfolgt meist emotional. Die Auswahl der Dinge die wir lernen ist also oft nicht rational begründet. Ein wissenschaftliches Ergebnis kann aber nur die Ratio liefern.
Wenn kein Fortschritt gewünscht ist, so ist es natürlich legitim das zu lesen was Spaß macht. Dies wir aber nicht zur Vermehrung des Wissens der Menschheit führen.

Es sind nicht alle frei, die ihrer Ketten spotten.
Gotthold Ephraim Lessing, deutscher Dichter, 1729-1781

Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
8.6.  Wenn die Frage zu komplex ist
Es gibt Zusammenhänge, welche um sie zu verstehen einen sehr hohen Grad an Intelligenz erfordern. Meist erfordert das Lernen dieser Zusammenhänge auch eine lange Zeit. Eine weitere Bedingung ist der Wunsch des Gehirns diese Zusammenhänge verstehen zu wollen.
Wenn nur einer dieser notwendigen Bedingungen nicht erfüllt ist, dann wird das Gehirn oder sein Besitzer diesen Zusammenhang nie verstehen. Der Zusammenhang kann aber trotzdem richtig sein, obwohl dieser bedauernswerte Mensch ihn nicht versteht.
Dieser bedauernswerte Mensch wird allerdings ein ganz anderes Bild haben. Er wird der Überzeugung sein, dass da „jemand Blödsinn erzählt“.
Dieser Zustand ist nicht lösbar. Dieser Zustand ist einer der größten Hinderungsgründe bei der Verbreitung neuer Erkenntnisse, welche immer komplizierter werden.

Das Vorurteil ist ein Floß, an das sich der schiffbrüchige Geist klammert und ins Sichere rudert.
Ben Hecht, amerikanischer Schriftsteller und Journalist, 1894-1964
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.

Verallgemeinerung ist die Philosophie der Primitiven.
M. Y. Ben-Gavriel, israelischer Schriftsteller österreichischer Herkunft, 1891-1965
Wahrheitsgehalt:  0 %
Fehler:  Die Komplexität der Welt kann nur durch geeignete Verallgemeinerung dominiert werden.
Das Zitat von Herrn Ben-Gavriel war und ist sehr gefährlich für die Wahrheit. Das Zitat suggeriert, dass wir alles perfekt lernen müssen um eine gute Aussage machen zu können.
Diese Annahme ist allerdings völlig falsch. Wir müssen immer Verallgemeinern. Einige der wenigen Ausnahmen von dieser Regel ist die Mathematik , bei der wir meist exakte Antworten geben können und deshalb auch geben müssen. Die Logik ist eine weitere Ausnahme der Regel. Wenn die Aufgaben eindeutige Lösungen habe, so müssen wir exakte Antworten fordern, ja sogar erzwingen.
Sobald wir uns aber den Aufgaben welche keine exakten Antworten haben nähern, müssen wir Verallgemeinerungen benutzen.

Wer nicht gerne denkt, sollte wenigstens von Zeit zu Zeit seine Vorurteile neu gruppieren.
Luther Burbank, amerikanischer Biologe, 1849-1926
Wahrheitsgehalt:  70 %
Fehler:  Das Zitat ist prinzipiell richtig, aber es suggeriert, dass es Menschen gibt, welche alles genau wissen. Das ist natürlich falsch.
Derjenige, welcher die Komplexität eines Problems nicht verstehen kann , muss zu Hilfsmitteln greifen. Ein durchaus legitimes Hilfsmittel ist es, die Meinung anderer Personen zu benutzen.
Dies ist dann ein Vorurteil. Denn wir geben ein Urteil zu einer Fragestellung ab, bevor wir diese Frage verstanden haben. Am besten ist natürlich der dran, welcher die besten „Vordenker“ für seine Vorurteile benutzt.
Wir alle brauchen diese verschiedenen „Vordenker“, denn wir können ja nicht Experten in allen Gebieten sein. Des Menschen schwierigste Aufgabe ist es die richtigen „Vordenker“ zu selektieren.

Wer im Dunklen sitzt, zündet sich einen Traum an.
Nelly Sachs, deutsche Schriftstellerin, 1891-1970
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Wenn wir die Antwort nicht wissen, oftmals auch weil wir die Antwort nicht wissen wollen, dann retten wir uns in eine Phantasiewelt welche uns unkritisches Denken erlaubt. Das ist es was ein Traum ist.
Diese Strategie ist die perfekte Strategie. Denn wenn wir die Antwort auf eine Frage nicht wissen, dann ist es doch besser die Traumwelt-Antwort zu wählen, als die Antwort, welche uns gar nicht gefällt.
9.  Komplexe Systeme
Der Mensch denkt oft, dass man ein komplexes System lösen kann. Das ist aber nicht der Fall. Wir können diese Systeme nur versuchen zu analysieren und zu beschreiben, um sie dann möglichst optimal zu managen. Dies geschieht wo möglich durch Zerteilen in relativ unabhängige Teilsysteme.
Die Komponenten des Systems sind, wie immer bei komplexen Systemen, voneinander abhängig. Diese Abhängigkeiten müssen vom Gehirn intuitiv verstanden werden. Das Gehirn macht dann den Rest.
Ein komplexes System hat in der Regel kein Anfang und kein Ende. Man kann versuchen das komplexe System in ein statisches System umzuformen. Dieses statische System hat dann aber nichts mehr mit dem Ausgangssystem zu tun.
Ein sehr wichtiger Punkt, der wichtigste, bleibt aber noch zu erwähnen.
Wenn der Mensch nicht davon überzeugt ist dass eine bestimmte Antwort möglich ist, dann wird das Gehirn automatisch und unbemerkt alle Teilgedanken verhindern. Das Gehirn tut dies bevor die Gedanken sich zu kristallisieren beginnen. Deshalb wird der Gedanke NIE gedacht werden.
Erst wenn das Gehirn beginnt diesem neuen Gedanken eine Chance zu geben. D.h. das Gehirn wird zumindest eine theoretische Möglichkeit dass dieser Gedanke wahr oder sinnvoll sein kann einräumen.
Das ist der Punkt an dem das Lernen beginnt.
Der perfekte Philosoph wird also alle Gedanken als möglich anerkennen. Damit versetzt er sein Gehirn in die Lage der Wahrheit auf die Spur zu kommen.
Der Leser möge aber nie vergessen, dass die Wahrheit nur für den perfekten Philosophen das Lebensziel darstellt. Der normale Mensch soll nur glücklich sein. Egal was dies für seine realistische Wahrheitserkennung bedeutet.

Je härter die Gesetze, desto stärker die Unfallflucht.
Dr. Simon, deutscher Rechtsanwalt
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Dieses Zitat beschreibt ein sehr einfaches komplexes System. Wenn wir den Unfallverursacher hart bestrafen, so versucht er sich unbemerkt aus dem Staub zu machen. Wenn wir Unfallflucht nicht bestrafen, so ist die Chance sehr hoch, dass der Unfallverursacher sich meldet. Wenn wir ihm im Fall der Trunkenheit am Steuer mit Verursachung eines Unfalls Straffreiheit und vollen Versicherungsschutz geben, dann ist es fast sicher, dass der Unfallverursacher sich meldet .
Wenn wir die Todesstrafe auf Unfallfluch geben würden, so können wir davon ausgehen, dass keiner sich meldet, ja sogar, dass er töten würde um zu entkommen. Die Autofahrer würden Waffen und Fluchpläne bereithalten um in diesem Fall entkommen zu können.
Oder aber die Menschen würden das Autofahren ganz aufgeben.
Wir sehen hier das Beispiel eines sehr einfachen komplexen Systems und wir sehen welche Schwierigkeiten schon dieses System macht es zu verstehen. Dabei ist bei diesem System der Zusammenhang zwischen zwei Größen recht einfach. Die meisten komplexen Systeme haben weit mehr Größen und weit kompliziertere Zusammenhänge.
9.1.  Systematische Vorgehensweise
Obwohl es zum Verwalten von komplexen Systemen keine Pauschalantwort gibt, kann man eine bestimmte systematische Vorgehensweise beschreiben. Ganz kurz umrissen ist es das folgende:
•  Wir müssen ein Model des Systems bilden
•  Wir müssen wissen welches Ergebnis wir vom System erhalten wollen
•  Wir müssen die Abhängigkeiten der Größen voneinander analysieren. Hierzu ist es hilfreich Grenzwertbetrachtungen durchzuführen.
•  Wir dürfen keine großen Veränderungen von Größen durchführen, da bei großen Veränderungen als unbedeutend angesehene Abhängigkeiten plötzlich extrem bedeutend werden können.
Der Zusammenhang ist natürlich sehr viel komplizierter und es verlangt eine sehr große Erfahrung komplexe Systeme zu erkennen, zu analysieren und dann richtig einzuschätzen.

Erfahrung trügt so oft, weil niemals zwei Fälle ganz gleich gelagert sind.
Rosalie Perles, 1839-?
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Dieses Zitat von Frau Perles zeigt wie gut wir Menschen die Realität erkennen können, auch wenn wir moderne wissenschaftliche Erkenntnisse noch nicht besitzen. Frau Perles kannte sicher nicht die Theorie hinter komplexen Systemen. Trotzdem gelingt es ihr durch die unvoreingenommene und analytische Beobachtung der Welt eine perfekte Aussage zu machen.
Die Erkenntnis, dass Menschen vor Jahrhunderten oder gar vor Jahrtausenden in der Lage waren Zusammenhänge genau zu erkennen, ist eine der wichtigsten Erkenntnisse überhaupt. Sie bedeutet, dass wir Menschen sehr viel weniger von wissenschaftlichen Erkenntnissen abhängig sind als man allgemein annimmt.
Wir sehen, dass das menschliche Gehirn der Flaschenhals des Fortschrittes ist. Sobald wir das erkannt haben, kann jeder der das will versuchen sein Gehirn zu analysieren, zu verstehen und zu verändern.
Dies ist ein sehr schwieriger und sehr langwieriger Prozess. Das Besorgniserregende ist, dass man nicht sicher sein kann, ob das Ergebnis positiv für den einzelnen Menschen ist.

Aber da ich kurz zuvor gesagt habe, unsere Vorfahren sollten uns zum Muster dienen, so gelte als erste Ausnahme, dass man nicht ihre Fehler nachahmen muss.
Cicero, römischer Staatsmann und Redner, 101-43 vor Christus
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
In einem komplexen System bleibt nichts gleich. Zusammenhänge können ähnlich sein, aber nie gleich. Das gleiche System verändert sich auch mit der Zeit, so dass heute nicht unbedingt das Gleiche gilt wie gestern.

Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten, mäßig entstellt.
Lichtenberg, deutscher Schriftsteller und Physiker, 1742-1799
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Die weitaus größere Gefahr für die Wahrheit geht vom emotionalen Wunsch nach einer bestimmten „Wahrheit“ aus. Hierbei ist es aber praktisch unbedeutend, ob diese Unwahrheit eine große Lüge ist, oder nur schlecht recherchiert ist.
Je besser die Unwahrheit verdeckt wird, desto leichter fällt es, dem nach einer bestimmten Antwort lechzenden Gehirn, diese Unwahrheit als wahr zu akzeptieren. Allerdings ist das Gehirn in der Lage auch völlig abstruse Informationen als Argumente zu benutzen. Es zählt hierbei praktisch nur der Wunsch des Gehirns eine bestimmte Antwort zu erhalten. Die Begründungen für die bestimmte Antwort werden erst auf Nachfrage bereitgestellt. Hierbei vergisst das Gehirn oft die wahren Gründe, liegen die doch oft in dem so genannten Unterbewusstsein.
Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass in der Welt keine 100 % Wahrheiten existieren. Wenn aus diesen „nicht 100 % Wahrheiten“ komplexe Systeme aufgebaut werden, so werden dieses Systeme nie exakte Aussagen zulassen. Deshalb ist das Zitat von Herrn Lichtenberg für die Philosophie tödlich. Bei Befolgung des Zitats, versuchen wir unablässig die „100 % Aussagen“ zu finden, obwohl diese Aussagen gar nicht möglich sind. Die Antwort ist die GUToP.

Vieles erfahren haben heißt noch nicht Erfahrung besitzen.
Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Erzählerin, 1830-1918
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Wenn die gemachte Erfahrung anhand eines falschen Models der Wirklichkeit im Gehirn gespeichert wird, dann kann alle Erfahrung falsch sein. Hierbei erfolgt die Veränderung der Information oder der Rezeption der Umweltereignisse stufenweise.
•  Wir umgeben uns in der Regel nur mit Menschen oder anderen Informationsquellen, welche einer ähnlichen Meinung sind.
•  Die Information die wir erhalten, wird selektiv wahrgenommen. Nur die Dinge die unser Interesse wecken werden wahrgenommen.
•  Der wichtigste Grund für eine falsche Wahrnehmung ist allerdings das Model, welches unser Gehirn von der Welt hat. Wenn die Information die es bis zur Einsortierung geschafft hat in dem Model nicht einzuordnen ist, so wird sie entweder "vergessen" oder aber verändert.
Bei einfachen komplexen Systemen wird das Gehirn sofortiges Feedback bekommen. Dieses Feedback führt in der Regel nach kurzer Zeit zu einem guten Verstehen.
Falls das komplexe System viele Einflussfaktoren hat und kein sofortiges Feedback gibt, so kann auch langjährige Erfahrung ohne Effekt bleiben.

Alter macht immer weiß, aber nicht immer weise.
Autor unbekannt
Wahrheitsgehalt:  75 %
Fehler:  Wann ist jemand weise?
Das Zitat ist perfekt. Es setzt aber voraus, dass wir die gleiche Ansicht darüber haben, was Weißheit bedeutet. Weißheit im Sinn des Zitats bedeutet, dass eine Person nachdem sie viel Erfahrung gesammelt hat, in der Lage ist die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Eine moderne Definition von Weißheit könnte sein, dass die Person sich so verhält, dass sie glücklich ist.
Alt werden ist impliziter Bestandteil eines Universums . Wenn sich nach der Expansionsphase des Universums, das Universum wieder zusammenzieht um dann wieder zu explodieren (Urknall), dann ist dieser serielle Prozess welcher "Universen" erzeugt unendlich.
In unserem Universum ist "alt werden" für Lebewesen, Materie, Planeten, Sterne, usw. eine normale Eigenschaft.
Weise zu werden ist sehr viel schwieriger zu definieren. Können nur Personen wie Einstein weise sein, oder ist der Stammeshäuptling eines Urwaldstammes auch weise?
Könnte es sein, dass spätere Generationen über unsere heutigen Weisen urteilen, dass diese komplette Idioten waren?
Wir sehen, dass ein so einfaches Zitat nicht endgültig zu beweisen ist, und auch in Zukunft nicht zu beweisen sein wird.

We shall not cease from exploration, and the end of all our exploring will be to arrive where we started, and know the place for the first time.
T. S. Elliot, englischer Dichter amerikanischer Herkunft, 1888-1965
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt
Die Natur oder die Evolution hat dem Menschen den Drang nach Erforschung seiner Umwelt gegeben . Deshalb suchen wir unser ganzes Leben lang. Aber auch wenn wir neue Dinge oder neue Ideen gefunden haben, merken wir, dass wir nicht an einem Ziel angekommen sind, sondern immer weiter machen müssen.

Den ungerechtesten Frieden finde ich immer noch besser als den gerechtesten Krieg.
Marcus Tullius Cicero, römischer Politiker, 106-43 vor Christus
Wahrheitsgehalt:  75 %
Fehler:  Das kurzfristige Verschonen von Leben kann manchmal schlechter für die Allgemeinheit sein als sich zu wehren.
In der GUToP wird dieses Thema im Kapitel über das „ethische Spreadsheet“ behandelt. Der Versuch ein „ethische Spreadsheet“ aufzustellen zeigt, dass es nicht möglich ist eine „beste Entscheidung“ zu treffen. Die Hauptgründe hierfür sind:
•  Wir wissen nicht nach welchen Kriterien wir die Optimierung durchführen sollen
•  Wir wissen meist nicht welche Konsequenzen unsere Entscheidungen bezüglich komplexer Systeme haben werden
9.2.  Ver- und Erkennen der Charakteristika komplexer Systeme
Der Mensch ist fast besessen von seinem Drang nach einfachen Pauschalantworten. Die Anweisung, vor dem Überqueren der Straße nach rechts zu schauen, ist ein Beispiel für eine solche Pauschalregel, hier für die Verhinderung von Unfällen. Diese Regel ist einfach und hat eine große Wirkung in einem recht einfachen System . Allerdings kann die Einhaltung dieser Regel nicht alle Unfälle verhindern.
In komplexen Systemen gibt es keine solche Pauschalregel. Meist müssen mehrere Ziele erreicht werden, die Abhängigkeiten sind kompliziert und zeitkritisch. Bei solchen komplexen Systemen ist die einzig mögliche Pauschalregel die der „flexiblen Reaktion“.

Wenn ein Kolonialwarenhändler in seinem kleinen Laden so viele Dummheiten und Fehler machte wie die Staatsmänner und Generäle in ihren großen Ländern, wäre er in spätestens vier Wochen bankrott.
Erich Kästner, deutscher Schriftsteller, 1899-1974
Wahrheitsgehalt:  10 %
Fehler:  Der kleine Laden ist überhaupt nicht vergleichbar mit dem Führen eines Landes.
Der kleine Laden läuft in der Regel seit vielen Jahren in derselben Art und Weise. Problemen wird durch flexible Reaktionen mit unmittelbarem Feedback begegnet. Erst wenn die globalen Randbedingungen stark verändert werden , dann kommt dieser Laden in Schwierigkeiten.
Das Führen eines Staates ist in der Regel weit komplizierter. Die Hauptschwierigkeiten hierbei sind:
Es gibt zu viele Menschen die Einfluss haben und auch Einfluss nehmen
Das Feedback auf getroffene Entscheidungen ist meist erst nach Jahren zu erhalten
Es werden in der Regel viele Entscheidungen getroffen, welche sich gegenseitig beeinflussen. Deshalb weiß man nicht warum das Ergebnis so gekommen ist.
Das Verhalten der Bevölkerung ist oft emotional. Dieses Verhalten können die Regierenden in der Regel nur schwer beeinflussen.
Fazit: Aus emotionalen Gründen ist das Zitat verständlich. Herr Kästner will beweisen, dass der Politiker dumm ist und der einfache Mann clever ist. Deshalb ist das Zitat beim einfachen Mann auch sehr gern gehört, erhebt es ihn doch über den Politiker.

Für einen Politiker ist es gefährlich, die Wahrheit zu sagen. Die Leute könnten sich daran gewöhnen, die Wahrheit hören zu wollen.
George Bernard Shaw, irischer Dramatiker, 1856-1950
Wahrheitsgehalt:  0 %
Fehler:  Das Zitat ist eine völlige Verkennung dessen was Politiker wissen und was die Leute hören wollen.
Der Politiker kennt vielleicht die Finanzzahlen des Haushalts, er kennt die Probleme des Landes, er kennt die anderen einflussreichen Parteien seines Landes.
Er kennt aber nicht die Zukunft des Landes. Er weiß nicht wie bestimmte Verhandlungen ausgehen werden. Er ist kein Hellseher.
Die Leute wollen nun bestimmte Dinge hören. Diese Dinge sind nicht schlechte Zahlen und Gründe warum es schlecht um ein Land steht. Die Dinge die die Leute hören wollen sind Dinge welche die Leute in einem guten Licht dastehen lassen.
Fazit: Der Politiker kennt die Wahrheit nicht und die Leute wollen die Wahrheit nur hören wenn sie gut für sie ist.

Auch Götter sterben, wenn niemand mehr an sie glaubt.
Jean Paul Sartre, französischer Philosoph, 1905-1980
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Ganz sicher würde Gott sterben wenn niemand mehr an ihn glaubt, aber vielleicht stirbt dann auch die Menschheit recht bald aus. Überleben werden vielleicht nur die die glauben. Denn vielleicht sie die einzigen welche ein friedliches Zusammenleben garantieren.
Aber vielleicht braucht die Menschheit immer mal wieder schreckliche Kriege um zu verstehen, dass Kriege nicht die Lösung der Probleme sind.
Da dies ein komplexes System ist, können wir das alles nicht vorhersagen. Es könnte auch sein, dass die Fanatiker aussterben und die nicht religiösen Menschen sich als leistungsfähiger erweisen.

Die große Frage, die ich trotz meines dreißigjährigen Studiums der weiblichen Seele nicht zu beantworten vermag, lautet: 'Was will eine Frau?'
Sigmund Freud, österreichischer Psychologe und Psychiater, 1856-1939
Wahrheitsgehalt:  0 %
Fehler:  Die Antwort ist sehr einfach und Herr Freud hat diese Antwort sicher gefunden, allerdings war diese Antwort nicht die, welche Herr Freud hören wollte. Deshalb suchte er immer weiter.
Dieses Problem des nicht Akzeptierens einer Antwort, ist eines der vorrangigen Probleme welches zwischen der Menschheit und der Wahrheit steht.
Das Gehirn hat entschieden was die Antwort ist. Dann sucht es so lange bis es diese Antwort argumentativ untermauert hat. Da es manchmal unmöglich ist die gewünschte Antwort zu untermauern, suchen wir einfach weiter.
Die Antwort auf die Frage: „Was will eine Frau?“, ist ähnlich der Fragen: „Was will ein Mann?“, „Was will ein Kind?“.
Die Frage: „Was will ein Tier“ ist die Einstiegsfrage. Die Antwort ist prinzipiell dieselbe wie auf die Fragen: „Was will der Mensch?“. Die Antwort ist nur ein bisschen einfacher, da wir Menschen unser instinktives Verhalten sehr stark von gelerntem Verhalten beeinflussen lassen . Deshalb ist der meist recht simple Instinkt nicht mehr trennbar von unserem Verhalten welches durch die Kultur beeinflusst wird.
Die Frau will Kinder erfolgreich großziehen. Rationale Überlegungen und Handlungen können diesen Vorsatz verhindern, obwohl sie sich instinktiv "richtig" verhält .
Eine Frau will natürlich auch andere Dinge, die oftmals gar nicht so unterschiedlich zu den Dingen sind die ein Mann möchte.

Wer ein Problem definiert, hat es schon halb gelöst.
Sir Julian Huxley, britischer Biologe und Schriftsteller, 1887-1975
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  Wir müssen uns darüber klar sein, dass die Lösung des Problems nur für die Person selbst gilt. Die Lösung ist nicht absolut.
Das genaue Definieren eines Problems erfordert die "Beleuchtung" des Sachverhalts von allen Seiten. Dadurch findet sich die Lösung automatisch.
Allerdings gilt dies nur, wenn das Gehirn die Realität richtig modelliert hat. Wenn das Gehirn die "Welt" anders sieht als die Welt tatsächlich ist, so wird das Ergebnis der Definition des Problems oft nicht zu einer realistisch korrekten Lösung führen. Sie wird aber zu einer, für den Besitzer des Gehirns, korrekten Lösung führen. Der Besitzer des Gehirns bleibt demnach seiner eigenen "Welt" oder "Realität" treu.

Das Chaos sei willkommen, denn die Ordnung hat versagt.
Karl Kraus, österreichischer Schriftsteller 1874-1936
Wahrheitsgehalt:  0 %
Fehler:  Alles ist in perfekter Harmonie
Dieses Zitat von Herrn Kraus ist sehr mensch-zentrisch. Das Universum ist im Großen und Ganzen geordnet. Viele Dinge erscheinen ungeordnet, weil wir eine bestimmte Ordnung zu einer bestimmten Zeit und für eine bestimmte Zeitspanne wollen.
Atome und Moleküle sind meist sehr schön geordnet. Im Universum und somit auch auf der Erde ist alles zu jedem Zeitpunkt in Harmonie.
Dinge, die der Mensch will, sind meist nicht so geordnet wie der Mensch die Dinge gerne hätte. Allerdings sind alle Ereignisse die von toter Materie und alle Handlungen die von lebender Materie gemacht werden in vollständiger Harmonie.

Statistik ist ein Verfahren, welches gestattet, geschätzte Größen mit der Genauigkeit von Hundertstelprozent auszudrücken.
Helmar Nahr, deutscher Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler, 1931
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner, allerdings bringt uns dieses Zitat nicht weiter, da die Natur probabilistisch ist, während die Statistik exakt ist.
In der Statistik trifft genaues Rechnen auf die Komplexität der Realität. Wir haben ungenaue Eingangsgrößen, welche ein Bild der Realität geben sollen. Wenn wir bei der Berechnung immer die Ungenauigkeiten in die Berechnung einfließen ließen, so hätten wir in der Regel keine exakten Ergebnisse, sondern meist sehr vage Bereiche in denen die Lösung läge.
Diese vagen Bereiche sind sehr "anfällig" für Veränderungen der Eingangsgrößen. Das bedeutet, dass durch eine "geschickte" Wahl der Eingangsgrößen, jedes Ergebnis erzeugt werden kann.
Dieser Sachverhalt ist praktisch identisch mit der Art und Weise mit der unser Gehirn arbeitet. Unser Gehirn kann jede Aussage "logisch" verargumentieren. Hierbei ist in der Regel kein Fehler zu beweisen, da jeder Bestandteil der Argumentationskette nach Bedarf verändert werden kann.

Get your facts first, and then you can distort them as you please.
Mark Twain, amerikanischer Schriftsteller, 1835-1903
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Das Zitat suggeriert, dass Menschen in der Lage sind in einem ersten Schritt Fakten zu sammeln um sie dann in einem zweiten Schritt zu verändern. Leider sind diese beiden Schritte beim menschlichen Denken so miteinander vermischt, dass es praktisch unmöglich ist sie zu trennen.
Die Anzahl der „Fallen“ denen unser Denken ausgesetzt ist, ist praktisch grenzenlos. 

Die Statistik ist die erste der ungenauen Wissenschaften.
Edmond de Goncourt, 1822-1896
Wahrheitsgehalt:  0 %
Fehler:  Die Statistik ist eine sehr genaue Wissenschaft. Was ungenau ist, ist die Erhebung und die Interpretation der Zahlen.
Wenn die Erhebung der Eingangsdaten für die zu zeigende Aussage richtig gewählt wurde, so ist bei mathematisch korrektem Vorgehen keine Ungenauigkeit zu erwarten.
Die Übergänge von der Realität zur Statistik und wieder zurück können sehr stark fehlerbehaftet sein. Denn diese Übergänge sind fast völlig der menschlichen Interpretation ausgesetzt.

Die Koalition gegen den Terror ist zum Scheitern verurteilt, weil es zur gleichen Zeit keine Koalition gegen den Hunger gibt.
Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter für Recht und Nahrung, 1934
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Obwohl die Welt ein komplexes System ist, können solche allgemeinen Aussagen, wie das Zitat von Herrn Ziegler, als korrekt angesehen werden.
Die Argumentationskette ist die folgende:
Terroranschläge sind mindestens 1000-Mal effizienter als die Terrorabwehr. 
Der Schaden der durch einen Terroranschlag verursacht wird ist sicher 1000-Mal größer als die eingesetzten Mittel um den Anschlag auszuführen.
Wenn Gruppen von gleichdenkenden Menschen hungern und andere Gruppen von gleichdenkenden Menschen im Reichtum leben, dann wird ein beträchtliches Gewaltpotential bei den hungernden Menschen freigesetzt.
Wenn Menschen keine Aussicht auf die Möglichkeit haben, ihre Zukunft konstruktiv zu gestalten, so werden diese Menschen einen Großteil ihrer Initiativen in die Suche und Bestrafung der Verantwortlichen für ihre Situation investieren.

Das ist seltsam, dass Männer, die sich als Sachverständige ausgeben, einander widersprechen und von einerlei Sache nicht einerlei Begriff haben.
Lukian, griechischer Schriftsteller, 120-180
Wahrheitsgehalt:  0 %
Fehler:  Nachdem die Gehirnforschung erkannt hat wie das Gehirn funktioniert, ist dieses Zitat völlig falsch. Es ist nicht seltsam, sondern es ist selbstverständlich, dass verschiedene Sachverständige nicht die gleichen Ziele haben.
Wenn Menschen verschiedene Ziel haben, so wir das Gehirn die entsprechenden Argumentationsketten liefern. Da ein Sachverhalt nie exakt mit Worten erklärt werden kann, wird das Model des Sachverhalts in den verschiedenen Gehirnen verschieden sein.
9.3.  Es wird Flexibilität benötigt
Die einzige erfolgreiche Antwort auf die Komplexität der Welt ist Flexibilität. Die Evolution implementiert diese Flexibilität in einer für menschliche Emotionen sehr brutalen Art und Weise. Wenn das Lebewesen sich nicht an die Bedingungen anpassen kann, so stirbt es.
Da die Natur sich nicht „über sich selbst erhebt“ und über die Konsequenzen „nachdenkt“, muss sie hierzu viele „Experimente“ starten. Der Mensch kann sich „über sich selbst erheben“. Deshalb hat der Mensch in der Regel die Möglichkeit Leiden und vorzeitiges Sterben zu verhindern.
Hierzu muss er das System überwachen und flexibel auf die sich ändernden Situationen reagieren.


Die Kunst des Lebens liegt in einer dauernden Neueinstellung zu unserer Umgebung.
Autor unbekannt
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Als der Mensch noch ein instinktiv handelndes Wesen war, hatte er auch Probleme mit der „dauernden Neueinstellung“ zu seiner Umgebung. Allerdings beklagte er sich nicht darüber. Entweder er starb oder er wurde nach und nach von Menschen welche weniger Probleme mit der Neueinstellung an die Umgebung hatten, verdrängt.
Seit der Mensch „denkt“ und damit die Möglichkeit hat sich zu artikulieren, beschwert er sich lautstark über diesen Zwang der Neueinstellung.
Wir sehen, dass sich praktisch nichts geändert hat, seit die Menschheit begonnen hat zu „denken“. Das ist auch sehr verständlich, macht doch die Natur die Gesetze, nicht der Mensch.

Das große Karthago führte drei Kriege. Es war noch mächtig nach dem ersten, noch bewohnbar nach dem zweiten. Es war nicht mehr auffindbar nach dem dritten.
Berthold Brecht, deutscher Schriftsteller, 1898-1856
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  Das Zitat ist wohl einigermaßen richtig, aber es bringt uns keinen Schritt voran.
Laut dem Zitat von Herrn Brecht, gibt es eine Stadt, welche nach dem Führen von drei Kriegen seine Macht verloren hat. Es ist klar, dass Herr Brecht uns ein Beispiel geben will welches uns zum Überlegen anregen soll.
Aber wir können sicher Hunderte von Städten finden, welche nach dem Führen von drei Kriegen mächtiger waren als nach dem ersten und zweiten. Das Zitat von Herrn Brecht ist also sinnlos.
Es ist ungefähr so sinnlos wie der Kommentar zu einem Film: „Eine wahre Gegebenheit“. Bei circa sechs Milliarden Menschen auf der Erde werden wir so ziemlich jedes Verhalten finden um daraus einen Film zu machen. Allerdings reagiert die menschliche Emotion sehr sensibel auf die Gewissheit, dass dieser Film auch in der Nachbarschaft, wie im richtigen Leben, ablaufen könnte.

Ja, mach nur einen Plan, sei nur ein großes Licht, und mach noch einen zweiten Plan, gehen tun sie beide nicht.
Berthold Brecht, deutscher Schriftsteller, 1898-1856
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  Das Zitat ist richtig, allerdings ist der Sachverhalt weit komplizierter als dargestellt.
Die kommunistische Planwirtschaft hat versagt. Allerdings ist ihr Versagen nicht darauf zurückzuführen, dass auf fünf Jahre hin geplant wurde. Die kommunistische Planwirtschaft versagte, weil im Kommunismus die menschliche Initiative extrem gebremst wird.
Wenn hochgradig organisierte Gesellschaften erfolgreich sein sollen, so muss der Staat die benötigte Infrastruktur bereitstellen. Dies erfordert eine weitsichtige aber auch flexible Planung.
In dieser hochgradig organisierten Gesellschaft muss der einzelne auch Ziel haben. Diese Ziele entsprechen langfristigen Plänen. Allerdings wird bei diesen Plänen in der Regel nicht der Weg vorgegeben, sondern das Ziel.
Der Mensch besitzt meist genügend Flexibilität um in einer dynamischen Umwelt das gesetzte Ziel zu erreichen.
Wichtig ist, dass wir unseren Erfolg nicht an der Erfüllung eines Plans messen, sondern daran, dass wir glücklich mit unserem Leben sind. Das Vorhandensein von erfüllbaren Plänen ist meist ein positiver Anreiz für den Menschen.
Das Fazit ist, dass wir sehr wohl Pläne machen müssen. Wir dürfen nur nicht fordern, dass diese Pläne exakt eingehalten werden.

Aber hier, wie überhaupt, kommt es anders, als man glaubt.
Wilhelm Busch, deutscher Dichter und Zeichner, 1832-1908
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  Prinzipiell ist das Zitat richtig, aber es ist zu allgemein, als dass man tatsächlich etwas mit dem Zitat anfangen könnte.
Wenn man glaubt, dass man in weniger als 100 Jahren tot sein wird, so liegt man sicherlich richtig. Wenn man glaubt, dass man morgens aufwachen wird, so liegt man auch meist richtig.
Nur wenn man sich exakte Dinge vornimmt, dann wird man von den tatsächlichen Ergebnissen enttäuscht sein.

Zweifel ist keine angenehme Voraussetzung, aber Gewissheit ist eine absurde.
Voltaire, französischer Schriftsteller und Philosoph, 1694-1778
Wahrheitsgehalt:  80 %
Fehler:  Man sollte zwischen Theorie und Praxis unterscheiden. Theoretisch gibt es keine Gewissheit, aber die Welt hat sich seit Milliarden von Jahren so "kooperativ" verhalten, dass wir praktisch betrachtet die Gewissheit haben können wie die Welt funktioniert.
Interessant ist, dass man durch das Akzeptieren, dass es keine Gewissheit in der Natur gibt, die Gewissheit erhalten kann, wie das Universum funktioniert. Die GUToP sagt wie das Universum funktioniert, aber sie versucht dabei nie exakt zu sein. Das ist der Grund ihres Erfolgs. Wenn die Antworten nicht präzis sein können, so darf die Theorie nicht fordern, dass präzise Antworten gegeben werden müssen.

Die Unmöglichkeit einer Antwort ist die Antwort selber.
Eugène Ionesco, französischer Schriftsteller, 1909-1994
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
In den meisten Fällen, wenn keine Antwort gegeben werden kann, gibt es eine recht gute Begründung für das nicht Vorhandensein einer Antwort.
Hierfür ein Beispiel:
Warum kann der Mensch nicht glücklich sein?
Weil die Suche nach Glück die treibende Kraft der Natur ist. Hierbei gibt es viele Ausprägungen. Die zwei Extreme sind die folgenden:
Nie zufriedene Menschen sind ideal um ständig nach neuen und besseren Dingen zu suchen. Sie treiben die Menschheit zu immer neuen Höchstleitungen.
Die Menschen, die praktisch immer zufrieden sind, konservieren die bestehenden Errungenschaften. Nur durch die Verschlechterung der Lebenssituation werden sie kurzfristig unglücklich und versuchen etwas dagegen zu tun.

Eine Erfolgsformel kann ich dir nicht geben, aber ich kann dir sagen, was zum Misserfolg führt: Der Versuch, jedem gerecht zu werden.
Herbert Swope
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Die Evolution basiert auf dem Konzept, dass die Lebewesen miteinander interagieren und dabei oft auf Situationen stoßen, welche mindestens einem Lebewesen nicht gefällt. Diese Situationen waren notwendig, solange keine übergeordnete Technik für ein "perfektes" von oben kontrolliertes System eingesetzt werden kann.
Die Implementierung, dieses natürlichen Mechanismus der Interaktion, ist immer noch in den menschlichen Genen. Diese Gene werden immer im Menschen sein. Denn sie sind ein integraler Teil des menschlichen Charakters.
Nur in einer rein virtuellen Welt, könnte für jede Person die optimale Umwelt simuliert werden. Ob dies von "echten" Menschen gewünscht wird und welche Auswirkungen dies auf die Zukunft der menschlichen Rasse hätte, kann nicht beantwortet werden.

Eine Betriebsanalyse ist eine kostspielige Methode, durch betriebsfremde Fachleute das ermitteln zu lassen, was man im Betrieb seit 20 Jahren weiß.
Michael Schiff, deutscher Schriftsteller, 1925
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Manchmal stimmt die Aussage des Zitats, manchmal nicht.
Fragt man den Unternehmer, der von seiner Firma und seiner Art das Unternehmen zu führen überzeugt ist, so wir er dieses Zitat als richtig betrachten. Sicherlich für sein Unternehmen.
Fragen wir einen Berater, so wird er sicher verneinen, dass dieses Zitat richtig ist. Sicherlich für seine Art der Beratung.
Was ist also nun richtig? Wer hat nun Recht?
Hier liegt die Wahrheit in der Mitte. Alle Prozesse können verbessert werden. Ob der Aufwand für diese Verbesserung geringer ist als der finanzielle Vorteil, muss von Fall zu Fall entschieden werden.
9.4.  Gut und Böse
Prinzipiell wird die Unterscheidung in Gut und Böse vom Menschen gemacht. Das Universum und alles darin Enthaltene ist so wie es ist, denn alles was geschieht ist die Konsequenz des automatischen Ablaufs der Entwicklung des Universums.
Der Mensch interpretiert die Dinge in einer Weise welche für ihn wichtig ist. Grob gesprochen sind Dinge die den Menschen nicht glücklich machen „Böse“ und die die ihn glücklich machen „Gut“. Und das ist auch gut so.
Wenn wir einen Krieg betrachten, so denken wir, dass der Tod von vielen Menschen „Böse“ ist. Wenn wir aber einen Wal welcher sein Maul aufmacht um Hunderttausende von Krebsen zu verdauen, dann ist dies nicht „Böse“. Wenn die Krebse hierzu etwas sagen könnten, so können wir uns vorstellen was diese Krebse fordern würden. Nämlich die Ausrottung der Wale oder die Umstellung der Nahrung der Wale auf Pflanzen. Allerdings ist eine Pflanze auch ein Lebewesen und müsste somit auch „gut“ behandelt werden.

Alles, was nötig ist, damit das Schlechte in der Welt gewinnt, sind genügend gute Menschen, die nichts tun.
Edmund Burke, britischer Staatsmann, 1729-1797
Wahrheitsgehalt:  60 %
Fehler:  Es ist nicht beweisbar, dass man durch „Taten“ die Summe der Leiden der Menschheit verkleinern kann.
Menschliche Aktivitäten können die Geschwindigkeit des Wandels verändern. Ob diese Erhöhung der Geschwindigkeit dem Wohl der Menschheit dient ist fraglich.
Bevölkerungsgruppen gehen immer durch Hoch- und Tiefphasen. Ob die Aktionen welche der Mensch tut, dieses „auf und ab“ verhindern können ist fraglich.
Für den einzelnen Menschen ist eine Sache ganz sicher, nämlich die, dass er irgendwann sterben muss.


Der Krieg kann nur auf eine einzige Weise verhindert werden: durch die Weigerung der Menschen, in den Krieg zu gehen.
Albert Einstein, deutscher Physiker, 1879-1955
Wahrheitsgehalt:  100 %
Fehler:  Der Satz ist eine Tautologie. Deshalb bringt er uns eigentlich nichts.
Wenn kein Mensch in den Krieg zieht, so gibt es keinen Krieg. Das ist logisch. Es ist allerdings für Menschen unmöglich ohne Streit zu leben. Jeder Streit kann eskalieren und langfristig zu einem Krieg führen.
Um das Problem des Krieges zu verstehen , müssen wir es genau analysieren.
Menschen versuchen ihre Ideen und Wünsche durchzusetzen. Je größer die Gruppe, je besser sie organisiert ist und je stärker die Wünsche sind, desto heftiger der resultierende Krieg.
Vor der Erfindung von tödlichen Waffen war dieses Verhalten für die menschliche Spezies sehr erfolgreich. Nach der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen sind die Kriege immer bedrohlicher für die menschliche Spezies.

Das Denken der Zukunft muss Kriege unmöglich machen.
Albert Einstein, deutscher Physiker, 1879-1955
Wahrheitsgehalt:  ? %
Fehler:  Das Zitat ist eine Forderung. Ob diese Forderung von Menschen erfüllt werden kann, ist fraglich.
Einstein fordert mit seinem Zitat, dass die Denkweise der GUToP von allen Menschen benutzt wird. Diese Forderung kann allerdings nur von Menschen, welche sich alle Grundbedürfnisse ohne Kampf befriedigen können, erfüllt werden. Somit ist ein solcher Mensch kein „natürlicher Mensch“ mehr. Dinge wie Selektion, Vermehrung und Glücksbefriedigung müssten künstlich implementiert werden.

Jeder Krieg ist eine Niederlage des menschlichen Geistes.
Henry Miller, amerikanischer Schriftsteller, 1891-1980
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Leider ist der Mensch nur zu einem kleinen Teil aus „Geist“ gemacht. Der Großteil menschlicher Handlungen basiert auf Emotionen. Der „Geist“ verliert beim Menschen praktisch immer gegen die „Emotion“.

Moral zu predigen ist ebenso leicht als Moral zu begründen schwer ist.
Friedrich Nietzsche, deutscher Philosoph, 1844-1900
Wahrheitsgehalt:  10 %
Fehler:  Wir können sehr wohl predigen und begründen. Allerdings nur demselben Publikum und nur mit derselben Absicht.
Herr Nietzsche hat wahrscheinlich in der ersten Hälfte des Zitats an einen Prediger gedacht, welcher seinen Zuhörern erklärt, dass sie sich gut verhalten sollen. In der zweiten Hälfte des Zitats hat Herr Nietzsche dann an einen Wissenschaftler gedacht, welcher begründen soll, warum Lebewesen im Allgemeinen und der Mensch im speziellen sich moralisch verhalten sollen.
Diese Art von Argumentation ist nicht sehr hilfreich, denn sie ermöglicht die Ableitung jeder Aussage. Somit sind diese Aussagen nicht nützlich.
In der ersten Hälfte des Zitats wird dem Menschen gezeigt wie er glücklich sein kann. Das Ziel ist die Optimierung des Glücks. Hierbei sind das Predigen und das Begründen von moralischen Grundsätzen gleichberechtigt.
In der zweiten Hälfte des Zitats geht es um die Moral aus evolutionärer Sicht. In der Evolution gibt es keine Moral. Deshalb ist die zweite Hälfte des Zitats allein betrachtet korrekt.

Liebe ist die Anziehungskraft des Geistes, wie die Schwerkraft die Anziehungskraft der Körper ist.
Valerie Marie Breton, deutsche Schriftstellerin
Wahrheitsgehalt:  0 %
Fehler:  Der Geist (die Ratio) kennt keine Liebe. Liebe ist Instinkt.
Ein Zitat mit schönen Worten, allerdings werden Äpfel mit Birnen verglichen.
Interessant ist, dass von den meisten Menschen die Liebe als das höchste geistige Ziel betrachtet wird. Liebe ist allerdings genau das Gegenteil. Liebe ist die höchste instinktive Kraft die der Mensch kennt.
Da der Mensch sich von Tier unterscheiden will, klassifiziert er die „menschliche Liebe“ als etwas völlig anderes als die „tierische Liebe“, welche aus „niederen“ Beweggründen gemacht wird.

Kann man etwas nicht verstehen, dann urteile man lieber gar nicht, als dass man verurteile.
Rudolf Steiner, österreichischer Anthroposoph, 1861-1925
Wahrheitsgehalt:  0 %
Fehler:  Da bisher noch kein Mensch, von einer die Realität betreffenden Sache, alles verstanden hat, würde die Einhaltung dieses Zitats zu einer sehr stillen Welt führen.
Jeder Gedanke, unabhängig davon ob er im Gehirn bleibt oder ob er zu anderen Menschen kommuniziert wird, ist ein Urteil. Wenn dieses Urteil eine Konsequenz für eine andere Person hat, dann ist es eine Verurteilung.
Die Befolgung dieses Zitats von Herrn Steiner würde zum Stillstand des geistigen Fortschritts führen. Denn nur wenn wir die Gedanken die wir haben in die Diskussion werfen, gibt es für uns die Möglichkeit zu lernen. Wir lernen nur durch das ständige Feedback unserer Umwelt. Mehr und mehr wird dann unser eigenes Gehirn essentieller Teil unserer Umwelt.
9.5.  Pragmatismus
Viele Dinge welche theoretisch anders sein könnten sind für eine menschliche Zeitspanne als gegeben anzusehen. Nur in extrem wissenschaftlichen Betrachtungen müssen einige wenige Dinge theoretisch durchdacht werden.

Daraus, dass die Sonne bisher jeden Tag aufgegangen ist, folgt logisch nicht, dass sie es morgen wieder tut.
Freiherr Carl Friedrich von Weizsäcker, deutscher Physiker und Philosoph, 1912
Wahrheitsgehalt:  ? %
Fehler:  Dieses Zitat ist unter bestimmten Voraussetzungen richtig. Allerdings ist der zu erklärende Sachverhalt viel komplizierter. Deshalb ist dieses Zitat in seiner Form nicht aussagekräftig und sogar gefährlich, da es in der Regel missverstanden wird.
Wenn wir einen Stein aufheben und dann loslassen, so wird dieser Stein von der Erde angezogen werden und aus unserer Sicht nach unten fallen. Dieser Vorgang kann so oft wir wollen wiederholt werden.
Deshalb können wir für alle praktischen Überlegungen dieses Verhalten als sicher oder 100 % ansehen. Nur für theoretische Überlegungen muss man die folgenden Fragen stellen:
•  Wie lange gibt es die Erde noch?
•  Wie nahe sind andere Himmelskörper, zum Zeitpunk wenn wir den Stein fallenlassen ?
•  Könnte es sein, dass der Stein oder die Erde sich in genau diesem Moment in dem wir den Stein loslassen verändern?
•  Wie sind die Erde und der Stein aufgebaut?
Die Aussage des Zitats ist also richtig, denn es ist sicher, dass in der Zukunft die Sonne nicht mehr aufgehen wird. Die Erde wird sich in vielen Milliarden von Jahren nicht mehr drehen, damit geht die Sonne dann nicht mehr auf. Allerdings wird zu diesem Zeitpunkt höchstwahrscheinlich kein Mensch mehr die Erde bevölkern. Deshalb hat die Aussage des Zitats keine praktische Auswirkung auf unser Leben.
Das Zitat von Herrn von Weizsäcker beschreibt eine der gefährlichsten Meinungen des menschlichen Gehirns. Diese Meinung ist gefährlich für die Entdeckung der Wahrheit. Das Zitat beschreibt einen Zusammenhang welcher so unwahrscheinlich ist, dass kein Mensch dieses Ereignis jemals sehen wird. Trotzdem wird die für menschliche Dimensionen nicht richtige Aussage des Zitats von den meisten Menschen für Erklärungen von ganz normalen Ereignissen benutzt.
Die Begründung dieser Menschen folgt dem Schema: Obwohl die wissenschaftliche Erklärung sehr logisch ist, gibt es eine theoretische Möglichkeit, dass Götter oder übernatürliche Kräfte ihre Hände im Spiel haben.
Im Buch „Die Gehirn Falle“ wird dieser Trick auch mit „calling System 3“ bezeichnet.

Konjunkturprognosen sind die verstoßenen Kinder der Wettervorhersage.
Karl Garbe, deutscher Satiriker und Essayist, 1927
Wahrheitsgehalt:  0 %
Fehler:  Wettervorhersagen sind mittlerweile recht zuverlässig; aber nur wenn wir nichts Unmögliches von dieser Vorhersage erwarten. Konjunkturprognosen betreffen weitaus kompliziertere und weniger stabile Systeme. Deshalb ist die Prognose der Konjunktur mittel und langfristig praktisch unmöglich.
Das Wetter hängt von relativ wenigen Größen ab. Diese Größen sind Dinge wie Temperatur, Feuchtigkeit, Bodenformen. Mit viel Aufwand werden viele dieser Größen gemessen und aufgezeichnet. Die Algorithmen zur Berechnung des Wetters sind zeitintensiv, aber sie werden immer besser, so dass wir in Zukunft immer bessere Vorsagewahrscheinlichkeiten erwarten können.
Wenn wir ein Wirtschaftssystem betrachten, so bemerken wir schnell, dass Hunderte oder Tausende verschiedener Einflussfaktoren zu berücksichtigen sind. Die meisten dieser Einflussfaktoren sind vom menschlichen Verhalten abhängig. Es ist praktisch unmöglich das menschliche Verhalten vorherzusehen, deshalb werden praktisch alle Konjunkturprognosen ungenau und unverlässlich sein.


Die beste Methode, einen Narren von seinem Irrtum zu überzeugen, besteht darin, ihn seine Dummheit ausführen zu lassen.
Autor unbekannt
Wahrheitsgehalt:  30 %
Fehler:  In einigen Fällen ist diese Methode der „Wissensvermittlung durch eigene Erfahrung“ erfolgreich. In den meisten Fällen allerdings nicht.
Die Fälle in welchen das obige Zitat nicht richtig ist, sind die folgenden:
Viele Narren werden nicht merken, dass ihr Irrtum der wahre Grund ihres Scheiterns war. Der Grund hierfür liegt in der Funktionsweise des Gehirns und der hohen Komplexität der Umwelt, welche oftmals kein direktes Feedback gibt.
Wenn die Mehrheit der Gruppe Narren sind, so kann die Dummheit besser funktionieren als die „richtige“ Lösung. Die menschliche Geschichte ist voll von exzellenten Ideen welche nicht funktioniert haben und sie ist voll von irrsinnigen Ideen welche einen großen Erfolg hatten.
Oftmals ist es zu gefährlich den Narren seine Dummheit ausführen zu lassen. In vielen Entscheidungen kann man es sich nicht leisten, durch „Try and Error“ auf die Lösung zu kommen.
Das menschliche Gehirn ist meist so dickköpfig und starrsinnig, dass es nicht in der Lage ist aus Fehlern zu lernen. Auch wenn der Besitzer des Gehirns sich „eine blutige Nase holt“, so wird sein Gehirn in der Regel nicht die Art und Weise des Denkens ändern. Deshalb wird dieses Gehirn diesen Fehler, meist in einer leicht abgeänderten Form, wiederholen.

Zur Wahrscheinlichkeit gehört auch, dass das Unwahrscheinliche eintreten kann!
Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 vor Christus
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner
Das ist der Sinn der Angabe einer Wahrscheinlichkeit.
10.  Leben
Leben im Allgemeinen ist nichts Besonderes. Die Entwicklung von Intelligenz im Menschen ist allerdings ein Höhepunkt dieses „Spiels des Universums“.
Leben entwickelt sich immer dann wenn die Bedingungen richtig sind. Einige dieser Bedingungen sind: genügend Zeit, genügend Materie welche sich in verschiedene Formen und Zustände reversibel transformieren kann, die Existenz einer Umwelt welche unterschiedliche und sich wandelnde Bedingungen bietet.
Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, dann kommt die wichtigste Regel des Universums zum Tragen. Diese Regel sagt, dass wenn verschiedene Transformationen und Re-Transformationen möglich sind, sich die erfolgreichsten durchsetzen wird. Wenn die Bedingungen schlecht sind, kann es sein, dass sich kein Leben oder nur sehr primitives „Leben“ bildet. Wenn die Bedingungen gut sind, dann sind der Entwicklung praktisch keine Grenzen gesetzt. Wenn die Transformationen stoppen, stoppt das Leben.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich Leben entwickelt welches auf anderen Gesetzmäßigkeiten als der Evolution basiert. So ist es zum Beispiel sehr unwahrscheinlich, dass in einem Universum wie dem unseren Leben in einer „deterministischen Form“ entsteht. Das wären Lebewesen welche immer exakt dieselben Reaktionen zeigen. Ein solches Lebewesen würde bei der kleinsten Unregelmäßigkeit der Umwelt sterben. Somit würde es nie entstehen.

Wahrlich ist der Mensch der König aller Tiere, denn seine Grausamkeit übertrifft die ihrige. Wir leben vom Tode anderer. Wir sind wandelnde Grabstätten!
Leonardo da Vinci, italienisches Multitalent, 1452-1519
Wahrheitsgehalt:  0 %
Fehler:  Der Mensch als solcher ist nicht sehr grausam. Es gibt viel grausamere Tiere. Allerdings ist der Mensch durch seine geistigen Fähigkeiten sehr effizient und kann somit mit seinen Instrumenten, seiner Technik und seinen Waffen sehr großen Schaden anrichten.
Wir sehen, dass der Mensch durch den Einsatz von Technik manche seiner grausamen Absichten und Handlungen verstärkt.
Die weitaus größere Verstärkung des Resultats der menschlichen Aktivitäten wird allerdings durch seine Fähigkeit der Sprache und der Kommunikation bewerkstelligt. Auch in der Tierwelt sehen wir oft Gruppen von Tieren welche durch eine „perfekte“ Kommunikation sehr leistungsfähig werden. Eine sehr extremes Beispiel hierfür sind Killerameisen. Ein Volk von 1 Million Tieren wird pro Tag 200.000 Insekten, Reptilien, und kleine Säugetiere töten und zu ihrem Bau transportieren.
Interessant ist, dass wir Menschen solches Verhalten von Tieren als normal und somit nicht als grausam betrachten. Ein ähnliches Verhalten, wenn von einem Menschen durchgeführt gilt als grausam.
Von vielen Menschen die an das Gute in der Natur glauben, wir übersehen, dass es auch in der Natur Tiere gibt, die aus strategischen Gründen töten. So bringt zum Beispiel das Weibchen der Kobra wenn sie ihr Gelege bewacht alle „gefährlichen“ Tiere um, welche sich in der Nähe ihres Unterschlupfs befinden. Die Evolution hat dazu geführt, dass die Kobraweibchen welche mehr Nachwuchs hatten vermehrt vorhanden sind. Andere Tiere zu beißen war ein Verhalten welches erfolgreich war und ist. Dieses Verhalten ist weder gut noch böse.

Zeit haben nur diejenigen, die es zu nichts gebracht haben. Und damit haben sie es weitergebracht als alle anderen.
Giovanni Guareschi, italienischer Schriftsteller, 1908-1968
Wahrheitsgehalt:  0 %
Fehler:  Jeder Mensch hat 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Die Lebensumstände legen fest wie viel der Mensch davon für sich zur Verfügung haben kann. Der Mensch, welcher mit seiner Situation unzufrieden ist, sollte seine Situation ändern.
Dieses Zitat von Herrn Guareschi rührt wahrscheinlich von der Beobachtung, dass die welche ein einfaches und überschaubares Leben haben oft als sehr glücklich erscheinen.
Die Resultate der modernen Glücksforschung sind, dass Glück zu einem überwiegenden Teil genetisch bedingt ist. Natürlich können wir an unserem Glück bauen. Aber wir können unser Glückspotential nur sehr langsam erhöhen.
Der Grund für dieses falsche Zitat von Herrn Guareschi ist sehr einfach.
In der ersten Hälfte des Zitats gilt das folgende:
Zeit haben = positiv
Es zu nichts gebracht haben = negativ
In der zweiten Hälfte des Zitats gilt das folgende:
Es zu nichts gebracht haben (damit) = positiv
Deshalb erscheint die Aussage des Zitats merkwürdig, sie ist es aber nicht.
Die Lösung für den Menschen, welcher „perfekt“ leben will, muss sein, dass zu machen, was ihn glücklich macht. Wenn „Zeit haben“ jemanden glücklich macht, so muss er versuchen „Zeit zu haben“. Wenn seine Lebensumstände dies nicht oder nur begrenzt zulassen, so ist das das maximale Glück welches er erreichen kann .

Gebrauche die Zeit, sie geht so schnell von hinnen, doch Ordnung lehrt uns Zeit gewinnen
Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749-1832
Wahrheitsgehalt:  70 %
Fehler:  Es ist eine subjektive Empfindung, ob die Zeit schnell vergeht. Deshalb ist es nicht möglich einen genauen Wahrheitsgehalt anzugeben. Die Zeit als absolute Größe geht für jeden Menschen praktisch immer gleichschnell vorbei.
Es ist meist richtig, dass wenn wir unser Leben planen und somit in Abschnitte einteilen, wir das Empfinden haben, viel getan zu haben. Deshalb hatten wir rückblickend einen langen Tag, ein langes Jahr oder ein langes Leben.
Wenn wir allerdings nach vielen Jahren einen Jugendfreund treffen, welcher nichts geplant hat, so haben wir exakt die gleiche Zeit hinter uns gebracht. Wer von uns beiden dann glücklicher war und ist, das kann nur jeder für sich selbst entscheiden.
Wenn wir ein real greifbares Ziel in unserem Leben haben, so ist es am besten die Dinge zu analysieren und dann entsprechend unserer Ziele zu ordnen. Dies erlaubt uns in den Dingen die wir tun eine hohe Effizienz zu erreichen.

Gegenüber dem Tier ist der Mensch Gewohnheitsverbrecher.
Karlheinz Deschner, deutscher Autor, 1924 - 
Wahrheitsgehalt:  1 %
Fehler:  Mensch und Tier verhalten sich sehr ähnlich. Die Gründe für ihr Verhalten sind bei genauer Betrachtungsweise auch sehr ähnlich.
Was ist ein Verbrecher?
Das ist eine Person welches sich nicht an bestimmte Regeln, welche von der Gesellschaft aufgestellt wurden, hält.
Was ist ein Gewohnheitsverbrecher?
Das ist eine Person welche in seiner Umwelt immer wieder zum Verbrecher wird.
Wenn wir für Mensch und Tier verschiedene Maßstäbe anlegen, dann ist das Zitat teilweise richtig. Wenn wir einen Vergleich zwischen zwei verschiedenen Dingen durchführen, dann sollte man wenigstens die gleichen Maßstäbe für beide anlegen.
Zu einem Verbrecher kann eine Person oder ein Lebewesen nur werden, wenn eine Organisationsform von oben aufgezwungen wird. In der Natur gibt es das nicht, deshalb gibt es in der Natur kein Verbrechen. In der Natur ist jedes Verhalten das was es ist, nämlich Verhalten. Wenn es ein erfolgreiches Verhalten ist, so wird dieses Verhalten in der nächsten Generation vermehrt zu beobachten sein.
Wenn wir den Menschen als natürliches Lebewesen betrachten, dann gibt es auch in menschlichen Gesellschaften keine Verbrecher . Wir müssen hierzu nur die Gesetze als Teil der Umwelt betrachten. Wenn eine Person sich gegen diese Umwelt verhält, so reagiert die Umwelt in einer bestimmten Weise.

Achtung verdient, wer vollbringt, was er vermag.
Sophokles, athenischer Tragödiendichter, 496-406 vor Christus
Wahrheitsgehalt:  - %
Fehler:  Das Zitat ist eine Wertung, deshalb kann kein Wahrheitsgehalt angegeben werden.
Das Zitat spricht zwei Grundkonzepte der GUToP an:
•  Was ist die Perfektion des menschlichen Verhaltens?
•  Es gibt keinen freien Willen.
Perfektion des menschlichen Verhaltens:
Der Mensch soll das tun was ihn glücklich macht. Wenn „vollbringen, was er vermag“ einen Menschen glücklich macht, so soll er „vollbringen, was er vermag“.
Jeder Mensch hat bestimmte Eigenschaften. Und jeder Mensch lebt in einer bestimmten Umwelt. Diese Umwelt kann er zu einem Teil selbst wählen und gestalten. Wenn es dem Menschen gelingt das Optimum daraus zu machen, so „verdient er Achtung“. Allerdings müssen wir uns fragen, nach welchen Kriterien wir das Optimum definieren. Hierbei ist sehr wichtig, dass nicht wir als Betrachter das Kriterium definieren. Es ist immer der einzelne Mensch, welcher sein eigenes Kriterium definiert.
Freier Wille:
Da es keinen freien Willen gibt, könnten wir sagen, dass es kommt wie es kommt. Das ist aber nicht richtig, denn wenn das Wissen, dass es keinen freien Willen gibt uns dazu bringt nichts mehr zu machen, dann ist ja dieses neue Verhalten wieder Bestandteil unseres Verhaltens. Aber auch dieses Verhalten bedeutet nicht, dass wir einen freien Willen haben.
In kurz: „Wir reagieren auf die Umwelt und schauen uns dabei zu.“

Es gibt eine Menge Dinge in der Welt, die ich gerne anders hätte, als sie in Wirklichkeit sind, aber in einer Welt ohne Böses würde das Leben nicht lebenswert sein.
T. S. Eliot, englischer Dichter, 1888-1965
Wahrheitsgehalt:  30 %
Fehler:  Es ist richtig, dass die meisten Menschen gerne viele Dinge anders hätten. Allerdings wäre eine Welt ohne Böses durchaus lebenswert.
Wir müssen uns fragen, welche Dinge wir gerne anders hätten und warum. Die Dinge die uns betreffen müssen wir in verschiedene Klassen einteilen.
•  Einige Dinge betreffen uns ganz direkt. Das sind reale Dinge die wir hautnah spüren. Das sind Personen und Gegenstände die wir benutzen.
•  Einige Dinge sind nicht reell. Dies sind Gefühle welche wir unabhängig von tatsachlichen Dingen haben. Diese Gefühle können uns zum Beispiel glücklich oder unglücklich machen.
•  Einige Dinge sind eine Zwischenform dieser beiden. Dies sind Dinge die sehr weit von uns entfernt sind, uns aber beeinflussen, da wir von ihnen durch die Mittel der Kommunikation wissen.
Eigentlich sind nur die Dinge die uns direkt betreffen für unser Befinden verantwortlich. Die beiden anderen Klassen existieren nur weil wir Emotionen und Wünsche haben.
Wollen wir uns eine Welt ohne Böses vorstellen, so müssen wir zuerst definieren was „Böse“ bedeutet. Das ist nicht einfach.
Stellen wir uns vor, wir lebten in einer perfekten virtuellen Welt. Das bedeutet jede Person lebt in seiner eigenen Welt. Es gibt keine anderen wirklichen Menschen in seiner Umwelt. Alles in seiner Umwelt sind Simulationen. Die Person ist in einem virtuellen Anzug und kann alles tun was sie will.
Die Person hat alles was sie zum Leben braucht. Das sind Dinge wie soziale Kontakte, Beruf, Sport, Liebe, Karriere und Reisen.
Die virtuelle Umwelt dieser Person ist so programmiert, dass sie sich nie Böse verhält. Die Frage ist nun, ob die Person beginnt sich böse zu verhalten. Wird die Person, die alles zum Leben notwendige besitzt, Boshaftigkeit entwickeln?
Ich kann diese Frage nicht beantworten. Meine Intuition sagt mir, dass jeder Mensch in seiner Entwicklung verschiedene Arten von Verhalten ausprobiert. Darunter ist dann oft auch bösartiges Verhalten.
Es ist anzunehmen, dass der Anteil von bösartigem Verhalten genetisch bestimmt ist. Durch die Umwelt wird dieser Anteil bösartigen Verhaltens leicht verändert.
Fazit: Das Zitat von Herrn Eliot verkennt die tatsächliche Situation, enthält Fehler und bringt uns nicht weiter.

Mit der wahren Liebe ist's wie mit den Geistererscheinungen: alle Welt spricht darüber, aber wenige haben etwas davon gesehen.
Francois Duc de la Rouchefoucauld, französischer Schriftsteller, 1613-1680
Wahrheitsgehalt:  70 %
Fehler:  Im Prinzip ist das Zitat richtig, aber die benutzten Begriffe sind zu wage um ein korrektes Bild der Zusammenhänge zu geben.
Das Zitat von Herrn Duc de la Rouchefoucauld ist sehr schwer zu kommentieren. Der Grund hierfür ist, dass im Zitat viele von Menschen definierte Konzepte benutzt werden. Diese Konzepte sind zu allem Überfluss auch noch sehr stark an Emotionen gebunden. Deshalb ist eine neutrale Analyse sehr schwierig und das Lesen der Analyse wird beim Leser immer Emotionen hervorrufen. Somit ist auch er in Schwierigkeiten wenn es um Neutralität bei der Interpretation des Gelesenen geht.
Bemerkung: Es wird hier aus Gründen der Vereinfachung nur „Liebe in eine Richtung“ betrachtet. Es liebt also Person A die Person B wobei nicht bekannt ist ob Person B die Person A liebt.
Was ist Liebe?
Liebe ist eine starke emotionale Zuneigung zu einer Person oder Sache. Liebe hat sich in der Evolution bei Mensch und Tier oft als sehr erfolgreiches Verhalten herausgestellt. Viele Tiere, wie zum Beispiel Stockenten, bleiben ein Leben lang zusammen. Größer kann die Liebe wohl nicht sein.
Störche hingegen paaren sich mit dem Partner welchen sie am Nest des Vorjahres treffen. Kommt der alte „Lover“ zu spät ans Nest schaut er in die Röhre. Bei Störchen fällt es somit schwer von „Liebe“ zu sprechen.
Der Verlauf der Liebe ist unterschiedlich bei unterschiedlichen Menschen. Statistisch gesehen ist er auch unterschiedlich bei Kindern, Frauen und Männern. Dies hängt mit der unterschiedlichen genetischen Programmierung zusammen.
Was ist wahre Liebe?
Als „wahre Liebe“ wird in der Regel eine selbstlose , langfristige und unerschütterliche Zuneigung zu einer Person gesehen. „Wahre Liebe“ wird traditionell nicht als etwas Emotionales angesehen, sondern als etwas von höherem geistigem Niveau. In Wirklichkeit ist „wahre Liebe“ allerdings die extremste Form von instinktiver und emotionaler Liebe. Unser Gehirn suggeriert uns allerdings, dass wir diese „wahre Liebe“ aus geistigen Gründen empfinden. Oft werden wir auch durch religiöse und kulturelle Regeln gezwungen zu glauben, dass wir unseren Partner unendlich lieben. Dies kann durchaus zu sehr gut funktionierenden Beziehungen führen.
Was sind Geistererscheinungen?
Bei der „Wahrnehmung“ von Geistererscheinungen, interpretiert das Gehirn normale Ereignisse in einer Form welche das Gehirn wünscht. Damit unterscheidet sich eine Geistererscheinung nicht stark von der normalen Funktionsweise eines Gehirns. Der Unterschied ist, dass der Wunsch des Gehirns sehr stark von der Realität differiert.
Wie unterscheiden sich Liebe und Geistererscheinungen?
Geistererscheinungen und Liebe sind nicht so stark verschieden voneinander. In beiden Fällen interpretiert unser Gehirn eine „Wahrnehmung“ unserer Umwelt in einer bestimmten Weise.
Einmal ist die Interpretation: „Da steckt etwas Übernatürliches dahinter“.
Ein anderes Mal ist die Interpretation: „Da ist eine Person die ich unbedingt immer wieder sehen und fühlen will“.
Der Unterschied zwischen den beiden Fällen ist sehr interessant.
Die Geistererscheinung resultiert zu einem großen Teil aus einer rationalen Überlegung, dass Dinge welche rätselhaft für das Gehirn sind von einem „unbekannten Ding“ gemacht werden. Die Existenz dieses „unbekannten Dings“ wird untermauert von der Notwendigkeit des ewigen Lebens . Somit ist die Existenz von übernatürlichen Dingen ein sehr geeignetes Mittel gegen die Angst.
Die Liebe ist viel direkter mit unseren Instinkten verknüpft als Geistererscheinungen . Wenn wir lieben, funktionieren unsere rationalen Überlegungen nicht mehr sehr logisch. Der Zustand der Liebe verändert praktisch alle unsere Handlungen. Das evolutionäre und damit für den Menschen schwer zu erkennende Ziel der Liebe ist die Sicherstellung, dass Nachwuchs entsteht und erfolgreich aufgezogen wird.
Es ist anzunehmen, dass je stärker ein Urmensch seinen Partner geliebt hat, desto länger er bei seinem Partner blieb. Die Nachkommen konnten deshalb viel mehr von den Eltern lernen. Deshalb könnte ein Zusammenhang zwischen „Liebe“ und „Intelligenz“ bestehen. Ob dies allerdings zu beweisen ist, ist fraglich.

Warum haben die Menschen gegen die Verbindung mit einem Mädchen, das ein anderer schon bis in die tiefste Seele hinein besaß, so wenig Abneigung und warum wird diese Abneigung gleich so groß, wenn der Körper mit ins Spiel gekommen ist?
Friedrich Hebbel, deutscher Dichter, 1813-1863
Wahrheitsgehalt:  - %
Fehler:  keiner. Das Zitat ist eine Frage, deshalb kann kein Wahrheitsgehalt angegeben werden.
Der Sachverhalt welcher im Zitat von Herrn Hebbel beschreiben wird ist nur zum Teil richtig. Denn er gibt sicher einige Männer welche ohne Probleme ein „gefallenes Mädchen“ zur Frau nähmen.
Die Gründe warum der beschriebene Sachverhalt oft zu beobachten ist sind vielfältig und tatsächlich vorhanden. Die ersten drei Gründe sind instinktive Gründe. Der letzte Grund ist ein kultureller Grund.
•  Frauen verhalten sich verbal meist sehr positiv gegenüber Männern. Deshalb ist es nicht bedeutend wenn sie einem oder mehreren Männern schon ihr Herz geöffnet haben.
•  Frauen lassen nur den Bewerber, welcher von ihnen als Vater der Kinder angesehen wird, körperlich an sich ran. Somit ist die Bindung der Frau an den Mann in diesem Fall sehr stark.
•  Wenn ein Mann eine Frau, auch mit Gewalt nimmt, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass sie sich emotional zu ihm hingezogen fühlt.
In vielen Kulturen und Religionen hat es sich durchgesetzt, dass eine Frau wenn sie eine körperliche Beziehung ohne offizielle Billigung hatte als schlecht oder unrein angesehen wird. Der Grund ist wahrscheinlich in der von Männern dominierten Gesellschaft zu suchen. Diese Männer hatten Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl oder sogar Angst, wenn Frauen eine zu aktive Rolle übernahmen.

Das Mitgefühl mit allen Geschöpfen ist es, was Menschen erst wirklich zum Menschen macht.
Albert Schweitzer, evangelischer Theologe, Arzt und Philosoph, 1875-1965
Wahrheitsgehalt:  30 %
Fehler:  Das Zitat stellt eine subjektive und emotionale Definition des Begriffs „Mensch“ dar.
Was ist Mitgefühl und was bringt es uns?
Mitgefühl entwickelt der Mensch mit Ideen, Sachen, Pflanzen, Tieren und anderen Menschen . Wenn immer der Mensch etwas „lieb gewinnt“, so möchte er es beschützen. Das ist eine instinktive Eigenschaft des Menschen. In der Evolution war Mitgefühl mit „lieb gewonnenen“ Dingen eine erfolgreiche Eigenschaft.
Wenn ein Mensch alle Geschöpfe lieb hat, so entwickelt er Mitgefühl für alle Geschöpfe. Ob dies tatsächlich praktisch möglich ist, muss bezweifelt werden. Wir müssen uns nur einmal vorstellen wie viele Tiere in jeder Sekunde gefressen werden.
Zum Glück hat der Mensch die „aus den Augen, aus dem Sinn“ Mentalität. Das ermöglicht ihm Mitgefühl nur um Geschöpfe in seiner Nähe zu entwickeln. Durch die modernen Medien und Kommunikationstechnologien sowie der vielen Freizeit, hat der moderne Mensch meist viel zu viele Geschöpfe zu denen er Mitgefühl aufbauen kann. Das kann für entsprechend sensible Menschen zu einem Problem führen.
11.  Kultur
Kultur ist "Verhalten um 3 Ecken". Das Tier verhält sich in einer bestimmten Weise, weil dieses Verhalten in seinen Genen ist und weil die Umwelt es in bestimmte Verhaltensrichtungen drängt.
Dies ist EXAKT dasselbe Verhalten, welches wir beim Menschen beobachten können. Allerdings ist der Einfluss der Umwelt weit größer als bei Tieren.
Die Kultur sagt dem Menschen, wie er sich zu verhalten hat. Die Kultur wird durch den Einfluss der Umgebung dem Menschen eingeimpft. Die Kultur kann das Verhalten eines Menschen in einem sehr hohen Maße beeinflussen. Der Mensch ist sehr stark von seiner Umwelt beeinflusst . Wenn zum Beispiel die Umwelt dem Menschen suggeriert, dass Kannibalismus gut und akzeptiert ist, dann wird ein großer Teil der Menschen Kannibalen werden.
Intuitiv wird der Leser einwenden, dass dies falsch ist, denn der Mensch hat das Bestreben von sich aus die Gleichberechtigung einzuführen.
Der Grund dafür, dass der Mensch Freiheit, Gleichheit, nettes Verhalten, Respekt gegenüber anderen Menschen entwickelt ist aber ein anderer.
Dieser Grund ist die Intelligenz. Wenn wir also einem Menschen eine hohe Bildung vermitteln, so ist die fast sichere logische Konsequenz, dass der Mensch ein Verhalten wie wir es von demokratischen Systemen kennen an den Tag legt. Dies hat nichts mit der göttlichen Hand, welche uns zum Frieden treibt, zu tun. Es ist ein automatischer Vorgang welcher durch Bildung und Intelligenz gestartet wird.
Die Kultur hat demzufolge zwei Feinde:
•  Abnahme der Bildung und Intelligenz
•  Verschlechterung der Lebenssituation (Hunger, Kälte, Schmerz, Angst, usw.)
In beiden Fällen nimmt der Einfluss des emotionalen Verhaltens zu und der Einfluss des rationalen Verhaltens ab.

Das Verhängnis unserer Kultur ist, dass sie sich materiell viel stärker entwickelt hat als geistig.
Albert Schweitzer, evangelischer Theologe, Arzt und Philosoph, 1875-1965
Wahrheitsgehalt:  0 %
Fehler:  In diesem Zitat sind praktisch alle Begriffe und Zusammenhänge falsch.
Das Zitat von Herr Schweitzer ist sicher aus einer emotionalen Enttäuschung über das Verhalten von Menschen in der Welt gemacht worden. Herr Schweitzer will, dass Menschen sich so verhalten wie er sich selbst verhält. Herr Schweitzer bekommt sehr große Glücksausschüttungen wenn er anderen Menschen hilft und wenn er Gutes tut. Die meisten Menschen haben damit auch Glücksausschüttungen verbunden, allerdings sehr viel weniger ausgeprägt.
Das ist der wahre Grund für diese durch verzerrte Wahrnehmung und falsche Vorstellung der Realität gemachte Feststellung.
Unsere Kultur basiert auf der Freiheit des Menschen. Wenn der Mensch freigelassen wird, so wählt er in der Regel ein Leben welches ihm die größtmögliche Erlangung von Glück ermöglicht. Diese Wahl ist eine individuelle Wahl. Nur die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und familiären Führer versuchen durch eine weitsichtige "Politik" das Gemeinwohl zu betrachten und zu optimieren. Dieses Gemeinwohl ist start korreliert mit dem Wohl des Einzelnen.
Eine Gesellschaft in der die Mittel zur Verfügung stehen um materielle Güter herzustellen, wird die materiellen Güter zur Glücksbefriedigung benutzen. Gesellschaften welche nicht die Möglichkeit haben materielle Güter zu produzieren, werden andere Arten der Glücksbefriedigung benutzen. Wie immer in der Natur oder im Universum, sind alle Zwischenstufen dieser zwei Extreme möglich.

Eine Frau wird erst an dem Tag dem Mann wirklich gleichberechtigt sein, an dem man auf einen bedeutenden Posten eine inkompetente Frau beruft.
Francoise Giroud, französische Schriftstellerin & Politikerin, 1916 - 2003
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Dieses Zitat trifft bei der Erklärung des folgenden Sachverhalts ins Schwarze.
In der Regel sieht der Mensch es als normal an, dass ein Mann die Führung übernimmt. Für die folgende Analyse ist es hierbei es unerheblich ob dieses Verhalten durch eine genetische Veranlagung oder durch Erziehung beeinflusst ist.
Die Charakteristika des menschlichen Gehirns ist es Dinge welche "so sein sollen" nicht kritisch zu betrachten. Diese Dinge stellen den Status quo dar und müssen nicht überdacht werden. Wenn das Gehirn allerdings Dinge bemerkt welche "nicht so sein sollen", dann ist es überkritisch in seiner Analyse.
Das Gehirn macht in diesen Fällen oft die folgenden gedanklichen Aussprüche:
•  warten wir mal ab
•  wenn das mal nur gut geht
In Wirklichkeit ist aber gemeint: Jetzt wache ich mit Argusaugen für eine unendlich lange Zeit, und wenn das kleinste bisschen schief geht, dann hatte ich Recht. Solange nichts schief geht, ist die Sache offen und hat keine Antwort. Dies entspricht einer extremen Vorverurteilung und gibt dem Opfer keine Chance. Es ist ähnlich wie während der Inquisition im Mittelalter. Das einzige was fehlt ist die Folter.
Geht dann etwas schief, so folgen sofort Kommentare wie:
•  Das habe ich doch gleich gewusst
•  Wäre man nach dem bekannten System vorgegangen, wäre das nicht passiert
Die Frau als Chef ist für das emotional urteilende Gehirn von Mann und Frau nicht vorgesehen. Solange Menschen vorwiegend emotionale Entscheidungen treffen, wird sich hieran auch nichts ändern.
Der einzige Weg für die Frau gleichberechtigt als Führungskraft akzeptiert zu werden ist die Verlagerung des menschlichen Denkens ins rationale.
Aus Erfahrung wissen wir allerdings, dass eine Verschiebung zum rationalen im menschlichen Denken in der Regel nicht erwünscht ist.
12.  Moral
Moral ist der Grundsatz, nach dem der Mensch handelt, menschliches Handeln wird von seiner Moral bestimmt.
Somit ist die Moral des Menschen eine Kombination aus Instinkt und Ratio.
Somit kann man auch von Moral sprechen, wenn wir von Tieren und Pflanzen sprechen. Das Eisbär Männchen welches einen jungen Eisbären tötet um ihn zu fressen handelt auch nach moralischen Grundsätzen. Allerdings ist der moralische Grundsatz des Eisbären das Überleben .
Die Pflanze hat auch moralische Grundsätze. Allerdings sind diese Grundsätze genetischer Natur. Die Pflanze wird nichts tun, was ihr Überleben gefährdet. Wenn eine Pflanze zum Beispiel andere Pflanzen verdrängt, aber diese als Dünger braucht, so wird sie diese "Düngerpflanzen" nicht völlig verdrängen. Dieses Verhalten basiert allerdings nur auf genetischer Veranlagung.

Moral ist eine Wichtigtuerei des Menschen vor der Natur.
Friedrich Nietzsche, deutscher Philosoph, 1844-1900
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  witzig und prinzipiell richtig
Jeder Mensch kann sich so verhalten wie er will. Es gibt nichts und niemanden, der einem Menschen zu einem bestimmten Verhalten zwingen kann. 
Allerdings hängt der Erfolg einer Gesellschaft sehr stark von den zwischenmenschlichen Interaktionen ab. Auch sehr kleine Modifikationen im Verhalten aller Menschen können völlig neue Gesellschaftsformen schaffen. Da die Moral einer Gesellschaft in der Regel, neben der Familie, durch Massenmedien, wie Schulen, Fernsehen, Radio, Presse, usw. verbreitet wird, kann jede kleinste Änderung des Verhaltens des Einzelnen eine Revolution hervorrufen .
Der Natur ist es sowieso völlig egal warum der Mensch sich in einer bestimmten Weise verhält.

In der moralischen Entrüstung schwingt auch immer die Besorgnis mit, vielleicht etwas verpasst zu haben.
Jean Genet, französischer Erzähler, 1910-1986
Wahrheitsgehalt:  60 %
Fehler:  Wenn wir Moral mit verbieten von "moralisch verwerflichen" Taten gleichsetzen, dann ist das Zitat richtig. Allerdings ist die Moral viel umfassender.
Moralisch ist es nicht erlaubt Menschen umzubringen. Moralisch ist es nicht erlaubt Menschen zu vergewaltigen. Moralisch ist es nicht erlaubt Inzucht zu treiben. Moralisch ist es nicht erlaubt Kinder sexuell zu belästigen.
Aber welcher normale Mensch würde denn, wenn er solche moralischen Verfehlungen eines Mitmenschen zur Anzeige brächte im Hinterkopf meinen er müsste so etwas auch mal ausprobieren?
Ich denke niemand hätte diesen Gedanken.
Wenn wir uns allerdings dem Gebiet des Sexes und der Erotik nähern, so sehen wir, dass viele Menschen gerne wollten, aber nicht dürfen. Warum wollten sie gerne Sex oder Erotik haben? 
Ganz einfach, weil dieses Verlangen ständig durch angeborene Instinkte ausgelöst wird.
Diese Instinkte werden nun durch moralisch geprägte Verhaltensregeln verboten.
In diesem Fall ist das Zitat von Herrn Genet völlig zutreffend.

Ich verlange nicht, dass der Kleinbürger seine Moral aufgibt, ich verlange nur, dass er mir meine lässt.
Jose Ortega y Gasset, spanischer Kulturphilosoph und Schriftsteller, 1883-1955
Wahrheitsgehalt:  ? %
Fehler:  Bei diesem Zitat handelt es sich um eine Forderung, nicht um eine Feststellung, deshalb hat dieses Zitat keinen Wahrheitsgehalt.
Es ist trotzdem sehr interessant diese Forderung des Herrn Gasset zu untersuchen.
Herr Gasset fordert, dass jeder das Recht auf eine eigene Moral haben sollte. Dies würde aber bedeuten, dass wir nur noch die Moral haben, welche von den Gesetzen des Staats, in dem wir leben, erzwungen werden.
Wahrscheinlich würden sich dann auch noch bestimmte Moralvorstellungen in bestimmten Gruppen bilden. Die Moral einer bestimmten Gang. Die Moral einer Familie. Die Moral von Fans einer bestimmten Musikrichtung.
Der große Effekt der Moral kommt fast ausschließlich aus dem Einfluss des Verhaltens jedes einzelnen auf seine Gruppe.
Einzelmoral oder Individualmoral, wenn sie nicht zentral gesteuert wird, hat wahrscheinlich keinen großen Einfluss auf das Massenverhalten. Allerdings ist das wie immer bei komplexen Systemen sehr schwer einzuschätzen. So könnte eine Gesellschaft wo jeder das tut was er gerne mag , sehr leicht ineffizient werden. Damit könnten nicht mehr alle Menschen mit genügend Gütern versorgt werden. Die Gesellschaft könnte somit instabil werden und vielleicht in einem Bürgerkrieg enden.
Falls hierbei keine Massenvernichtungswaffen eingesetzt würden, müsste dies nicht unbedingt als Desaster für die menschliche Rasse angesehen werden.
Selbst wenn Massenvernichtungswaffen eingesetzt würden, würde die Natur einfach ihren Lauf nehmen. Mit oder ohne Menschen, Tiere oder Pflanzen.

Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise.
Werner von Braun, deutsch-amerikanischer Physiker, 1912-1977
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Die modernen Gesellschaften sind basiert auf dem Gedanken der Freiheit des Einzelnen. Wenn der Einzelne frei ist, so hat er die Möglichkeit, die ihm zur Verfügung stehenden Mittel für seine, meist individuellen, Ziele einzusetzen.
Die modernen Gesellschaften nähern sich der Natur dahingehend an, dass jedes Individuum selbst entscheiden kann was es tut. Ein Unterschied zur Natur ist allerdings, dass die moderne Gesellschaft eine globale Kommunikation zwischen den Individuen ermöglicht. Ein weiterer Unterschied zur Natur ist, dass der Mensch in der Natur in der Regel als Bestandteil einer Gruppe gelebt hat. In dieser übersichtlichen Gruppe wurde viel kommuniziert. In den modernen Gesellschaften nimmt die Wichtigkeit dieser Gruppe stark ab.
Man kann also drei Hauptformen des Zusammenlebens angeben:
•  Jedes Individuum lebt alleine und kommuniziert nur in Ausnahmefällen (Vermehrung, Futter- und Revierstreitigkeiten, Aufzucht des Nachwuchses, usw.)
•  Alle Individuen leben zusammen und werden autoritär und zentral gesteuert.
•  Jedes Individuum hat praktisch völlige Freiheit zu entscheiden wie es leben möchte. Auf freiwilliger Basis kann das Individuum entscheiden wie stark es an der durch fortschrittliche Technik möglichen Kommunikation teilnehmen möchte.
Herr von Braun hat also Recht. Die Wissenschaft stellt einige Mittel zur Verfügung. Der Mensch, in einer Gesellschaft welche auf Freiheit basiert, entscheidet wie er diese Mittle benutzen will. Interessant hierbei ist, dass die verschiedenen Menschen so unterschiedlich denken, dass alle Verwendungszwecke gewählt und argumentativ verteidigt werden.
Es gibt natürlich viel mehr Mittel als die, welche durch die Wissenschaft zur Verfügung gestellt werden. Zum Beispiel verfügen die Presse und andere Medien über viel stärkere Mittel zur Beeinflussung der Massen. Damit haben sie eine weit größere Tragweite als so manche wissenschaftliche Erfindung.
13.  Ethik
Ethik stellt die Frage nach der Bedeutung, Geltung und Begründung moralischer Sätze. Ethik ist also die philosophische Untersuchung der Moral.
Wenn wir die Ethik anhand der GUToP definieren, so kommen wir auf eine sehr stark hedonistische klingende Antwort.
Die Ethik im Rahmen der GUToP dient der Optimierung des Glücks der Menschheit. Dies ist allerdings ein viel zu ungenau definiertes Ziel für ein solch komplexes Problem.
Die Lösung dieses Problems kann nur dadurch erfolgen, dass wir in unserer Ethik die Natur des Menschen sehr stark berücksichtigen. Eine der stärksten treibenden Kräfte des Menschen ist das Erfinden, das Finden und das Erreichen, neuer und besserer Lebensumstände. Das gibt dem Menschen in der Regel das größte langfristige Glücksgefühl.
Die Ethik muss demzufolge dem Menschen die Erreichung dieser Glücksgefühle erleichtern.
Andere Glücksgefühle erhalten wir durch:
•  Sieg über andere Personen (meist männlich)
•  Erlangung der Gunst einer Person durch Verdrängung anderer Personen (meist weiblich)
•  Zärtlichkeit (meist kurzfristig)
•  Sex (meist kurzfristig)
•  Hunger- und Durststillung (kurzfristig)
•  Sicherheit (meist mittelfristig)
•  Einname externer Drogen (meist kurzfristig)
•  usw.
Die neuen Technologien werden der Menschheit ermöglichen einen Großteil dieser Glücksgefühle künstlich zu erzeugen. Was dies für die Menschheit bedeutet ist nicht vorhersehbar.

Man hilft den Menschen nicht, wenn man für sie tut, was sie selbst tun können.
Abraham Lincoln, 16. Präsident der USA, 1809-1865
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Nur wenn wir selbst etwas geleistet haben, stellt sich ein langfristiges Glücksgefühl ein. Das passive Konsumieren gibt dem Menschen fast nichts. Die menschlichen Gene drängen den Menschen zur Suche nach Fortschrift. Die Belohnung durch Glücksdrogen ist die Antwort des Gehirns, dessen Charakteristika durch die Evolution entschieden wurde.


Etwas ist nicht recht, weil es Gesetz ist, sondern es muss Gesetz sein, weil es recht ist.
Charles de Montesquieu, französischer Schriftsteller, 1689-1755
Wahrheitsgehalt:  75 %
Fehler:  Das Zitat verkennt das Problem der komplexen Systeme.
In totalitären Gesellschaften soll dieses Zitat zum Erstellen "guter Gesetze" anregen. Dazu ist es sehr gut geeignet.
In den modernen Gesellschaften haben wir nun diese "guten Gesetze" implementiert. Allerdings haben wir immer noch die Meinung, dass ein Gesetz unbeugsam sein muss. Dies ist allerdings nicht richtig. Ein Gesetz muss sehr flexibel sein. Je schneller die Gesellschaft sich verändert, desto flexibler müssen die Kontrollmechanismen auf diese Veränderungen reagieren können.
Wir müssen demzufolge einen guten Kompromiss zwischen Konstanz und Flexibilität finden.

Mir imponieren nur die Ratschläge und Grundsätze, die der Ratgebende selbst beherzigt.
Rosa Luxemburg, deutsche Sozialistin, 1871-1919
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Dies ist ein emotionaler aber nicht pragmatischer Ansatz.
Frau Luxemburg übt mit diesem Zitat natürlich Kritik an Personen welche Ratschläge geben und diese selbst nicht beherzigen. Dies ist ein emotionaler Ansatz.
Der richtige Ansatz ist natürlich der, bei dem die Ratschläge und Grundsätze niedergeschrieben werden und dann anonym diskutiert werden. Dieser Trick erlaubt es tatsächlich die Idee zu diskutieren, anstatt die Idee in historischen und kontext-bedingten Emotionen unterzugehen zu lassen.
Gläubige Menschen wählen in der Regel einen emotionalen Ansatz. Es ist nur zweitrangig wichtig was die Auswirkungen unserer Aktionen sind. In erster Linie ist es wichtig ob der Grund der Aktion „gut“ war. Dieses Verhalten des Gläubigen ist in sich tatsächlich logisch, denn das Ziel des Gläubigen ist es Gott zu dienen. Wenn wir also Gutes tun wollen, so sind wir gute Menschen und werden von Gott dafür belohnt. Gott belohnt uns weniger für das Ergebnis als für die Absicht unserer Tat.
Nicht gläubige Menschen werden in der Regel den pragmatischen Ansatz wählen. Mehr nach dem Motto: "Der Zweck heiligt die Mittel". Es ist egal warum jemand etwas getan hat, wichtig ist das Resultat. Hierbei können wir an kurzfristigen oder langfristigen Resultaten interessiert sein.

Die Kirchen müssen Demut lernen, wie sie es lehren.
George Bernard Shaw, irischer Dramatiker, 1856-1950
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Alles ist erlaubt. Ich brauche mich nicht so zu verhalten wie ich es von anderen fordere.
Dieses Zitat resultiert sicher aus Herrn Shaws Kritik an der Kirche. Er möchte den hohen Herren des Klerus auf die Finger klopfen. Diese "Schäfer" profitieren von der Hörigkeit ihrer "Schäfchen" und lachen sich insgeheim bewusst oder unbewusst ins Fäustchen.
Prinzipiell ist das für einen Menschen mit einem "gesunden" Bewusstsein für Gerechtigkeit kein Verhalten welches sie akzeptieren werden.
Allerdings ist jede Form der Regierung, jede Gesellschaft und auch die Natur selbst nicht gerecht.
Der Chef bekommt in der Regel mehr als der Mitarbeiter. Dies ist auch gut so, und wird in einer gesunden Gesellschaft von allen Beteiligten akzeptiert. Das Problem der Kirche unterscheidet sich allerdings sehr stark von diesem Konzept.
Die Kirchen "verkaufen" zumeist nicht-materielle Güter. Deshalb hat das "Schäfchen" oft große Probleme zu akzeptieren, dass es materielle Güter abliefert, aber oft nur nicht-materielle Güter erhält. Die "Schäfer" erhalten allerdings die materiellen Güter. Das sieht das "Schäfchen" nicht gerne.

Der Mensch ist ein Abgrund: Es schwindelt einen, wenn man hinabsieht.
Ludwig Büchner, deutscher Philosoph, 1824-1899
Wahrheitsgehalt:  0 %
Fehler:  Herr Büchner hat leider gar nicht verstanden.
Herr Büchner glaubt, dass der Mensch sich anhand hoher ethischer Grundsätze verhalten muss. Diese ethischen Grundsätze sind die welche Herr Büchner definiert oder übernommen hat.
Leider ist das dem Menschen, der Natur und des Universums zugrunde liegende System völlig anders. Herr Büchner interpretiert die von außen leicht sichtbaren Resultate anstatt den wahren Gründen auf den Grund zu gehen. Herr Büchner versucht durch Mittel von außen Einfluss auf den Menschen zu nehmen ohne die wahren Beweggründe zu verstehen.
Der Mensch ist sehr einfach gestrickt. Sein Gehirn im wechselseitigen Zusammenspiel mit der Umwelt macht ihn allerdings praktisch undurchschaubar und seine Aktionen nicht vorhersagbar.
Nur ein kurzer Exkurs:
Wenn wir einem Kind zum Besuch ein Stückchen Schokolade schenken, so können wir sicher sein, dass das Kind dieses Geschenk annimmt und sich freut. Je älter das Kind wird, desto mehr "Gelerntes" wird zwischen "Erhalten eines Geschenks" und "Glücksausschüttung" geschoben. Dies kann soweit gehen, dass das aufgewachsene Kind das Geschenk hasst, weil es aus Erfahrung weiß, dass es sich dann zum Beispiel brav verhalten muss. 
Wir sehen also, dass das "noch an Erfahrungen leere" Gehirn des Kindes recht leicht zu durchschauen ist. Mit der Zeit wird es aber immer komplizierter. Noch viel komplizierter wird es, wenn wir das Zusammenspiel vieler Menschen untersuchen. Der Mob oder Volkszorn kann eine ganz eigene Dynamik entwickeln. Das Individuum wäre oft nicht in der Lage sich ohne die verstärkende Wirkung der Masse in der gleichen Wiese zu verhalten.

Es würde viel weniger Böses auf Erden geben, wenn das Böse niemals im Namen des Guten getan werden könnte.
Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, 1830-1916
Wahrheitsgehalt:  99 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Der Sachverhalt der in diesem Zitat von Frau von Ebner-Eschenbach beschrieben wird ist das Resultat der Art wie ein Gehirn arbeitet.
Ein Verbrecher der etwas Böses im Schilde führt, wird wissen, dass er vorsichtig sein muss. Er wird auch wissen, dass er etwas plant, das für seine Mitmenschen nicht richtig ist. Das heißt, dass sein Gehirn nur einige der Assoziationen zur Erlangung seines Ziels verändert. Die anderen bleiben "normal" oder "nicht böse".
Der Gläubige ist überzeugt, dass er Recht hat. Er ist überzeugt, dass er eingesetzt wurde um diese Tat umzusetzen. Gegenargumente oder Zweifel gibt es in seinem Gehirn kaum. Praktisch alle Assoziationen seines Gehirns werden auf die Erfüllung des Ziels hin verändert. Nach ein paar Monaten oder Jahren spielt es bei solch einem Gehirn gar keine Rolle mehr, ob der anfängliche Grund immer noch zutreffend ist. Das Gehirn hat sich intern zu einem Generator für Gründe zur "bösen Tat" entwickelt. Dieses Gehirn ist oft verloren für normales und logisches Denken. Dieser "Generator" kann oftmals nur durch den Tod zum Erliegen gebracht werden, da die "Programmierung" dieses Gehirns nicht mehr reversible ist.

Sei deines Willens Herr und deines Gewissens Knecht.
Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, 1830-1916
Wahrheitsgehalt:  50 %
Fehler:  Das Zitat fordert den Menschen auf seine Instinkte zu kontrollieren und der rationalen Vernunft zu folgen. Da es eine Aufforderung ist, hat es prinzipiell keinen Fehler. Allerdings lässt die Formulierung der Aufforderung dem Leser so viel Freiheit der Interpretation, dass jedes Resultat erreicht werden kann. Somit bringt die Aufforderung gar nichts.
Dieses Zitat von Frau von Ebner-Eschenbach ist zu vergleichen mit der Aufforderung: „Macht so weiter wie gehabt, aber bitte mit mehr Einsatz.“. Da verschiedene Menschen verschieden auf Aufforderungen reagieren, würde die Befolgung eines solchen Zitats eine Auswirkung auf die Gesellschaft haben. Welcher Einfluss dies sein würde ist schwer vorherzusehen. Wahrscheinlich ist, dass eine Radikalisierung der Gesellschaft eintreten würde .
Was steckt nun hinter diesem Zitat?
Das Zitat kann sehr gut in das moderne Bild der Funktionsweise des Gehirns übertragen werden. Der Willen entspricht dem Instinkt. Dieser soll laut Frau von Ebner-Eschenbach kontrolliert werden. Das Gewissen entspricht der rationalen Überlegung .
Die Befolgung des Zitats scheint einfach. Sie ist aber fast unmöglich. Interessant ist, dass die Befolgung des Zitats auch in Zeiten und Situationen in denen der Mensch seine emotionalen Grundbedürfnisse befriedigt hat unmöglich ist. Wenn allerdings starke Emotionen wie Angst vorhanden sind, so wird durch die elektro-chemische Veränderung des Gehirns die Fähigkeit zum Ansprechen von Assoziationen, und damit des rationalen Denkens, stark herabgesetzt. Damit ist die Tür offen für emotionale oder instinktive Handlungen. Dieser Mechanismus ist im Menschen vorhanden, da er in der Evolution vorteilhaft war. Das Motto hierbei war: „Wenn es um den Schutz deines Lebens oder die Produktion neuen Lebens geht, lass die Kultur und Moral aus dem Spiel.“

Keine Schneeflocke in der Lawine wird sich je verantwortlich fühlen.
Stanislaw Jerzy Lec, polnischer Satiriker, 1909-1966
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Traurig ist, dass kein Mensch, welcher eine „Schneeflocke“ ist bemerkt, dass er eine „Schneeflocke“ ist.

Lügen ist nur dann ein Laster, wenn es Böses stiftet, dagegen eine sehr große Tugend, wenn dadurch Gutes bewirkt wird.
Voltaire, französischer Schriftsteller und Philosoph, 1694-1778
Wahrheitsgehalt:  75 %
Fehler:  Ein vordergründig pragmatisch erscheinender Ansatz. Leider kommt es zu großen und gefährlichen Komplikationen im Zusammenleben kleiner und großer Gruppen.
In einem statischen System ist dieses Zitat von Herrn Voltaire sinnvoll. Wir lügen immer dann, wenn wir größere Probleme, als durch die Lüge selbst erzeugt werden, abwehren wollen. Die Summe ist positiv, denn wir bewirken mehr Gutes als Böses.
Leider leben wir nicht in einem "statischen System". Wir leben in einem "dynamischen System".
Wenden wir das Zitat von Herrn Voltaire an, so heißt das, dass alle Menschen kleine oder große Lügen benutzen um Gutes zu bewirken. Wir können uns somit nicht mehr auf das Wort unseres Kommunikationspartners verlassen. Denn höchstwahrscheinlich verändert er seine ursprünglich geplante Aussage, bevor er sie uns übermittelt. Wir sind uns dessen aber bewusst und interpretieren seine Aussage so wie wir meinen, dass er die Aussage gemeint hat.
Dieser geschilderte Zustand ist genau der Zustand welcher in der Kommunikation von Menschen überall zu beobachten ist. Hierbei ist es wichtig zu bemerken, dass meist die Information verändert wird, nicht die Emotion.

Krieg ist kein Gesellschaftsspiel bei dem sich die Planer brav an Regeln halten. Wenn es um Sein und Nichtsein geht, werden Regeln und Verpflichtungen machtlos. Nur die bedingungslose Abkehr vom Krieg überhaupt kann da helfen.
Albert Einstein, deutscher Physiker, 1879-1955
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Der moderne Mensch nimmt intuitiv an, dass es Regeln gibt. Wenn man den Gegner im Schwitzkasten hat, so denkt man, dass er aufgibt. Im Krieg gibt es aber praktisch keine andere Regel als: "Töten und getötet werden". Die Person die wir im Schwitzkasten haben, wird sich also nicht ergeben, sondern sie wird sein Messer in unseren Rücken stoßen.
Das Zitat von Herrn Einstein bezieht sich allerdings hauptsächlich auf die Regierenden. Diese können sehr wohl in den meisten Fällen, durch Weitblick und Besonnenheit, Kriege verhindern.
Allerdings muss man immer betonen, dass wir für einen Frieden das Einverständnis beider Parteien brauchen. Für einen Krieg benötigt man nur das Einverständnis einer der beiden Parteien.
Traurig aber wahr ist allerdings, dass Krieg für viele Berufs- und Gesellschaftsgruppen tatsächlich ein Gesellschaftsspiel ist. Dieser Fakt wird oft nicht genügend berücksichtigt. Die folgenden Gruppen haben gute Gründe Krieg als ein normales Mittel des Zusammenlebens zu betrachten:
•  Soldaten - Je höher der Dienstgrad und je niederer das Risiko zu sterben, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie dem Krieg positiv gegenüber stehen.
•  Angestellte der Rüstungsindustrie - Je mehr der Einzelne profitieren kann, desto wahrscheinlicher ist es, dass er dem Krieg positiv gegenüber steht.
•  Hasserfüllte Menschen
•  Hungernde
•  Menschen die mit ihrem Leben abgeschlossen haben und die sich eine Besserung ihrer jetzigen Situation versprechen
•  usw.
Es gibt demzufolge eine große Anzahl von Menschen welche dem Krieg nicht negativ gegenüber stehen.

Es gibt zwei Arten guter Menschen: Die Toten und die Ungeborenen.
Chinesisches Sprichwort
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Richtig. Das menschliche Verhalten scheint zu sein, dass die ungeborenen Vorschußlorbeeren bekommen, während man über die Toten nicht schlecht sprechen darf.

Für das Fernsehen ist der Zug, der entgleist, wichtiger als einer, der ankommt.
Gaston Lacour

Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Es liegt in der Natur der Dinge, dass die Normalität nicht interessant ist. Es muss auch so sein. Die Normalität braucht keine Verbesserung. Menschen müssen sich nur den Dingen widmen, welche nicht in Ordnung sind.
Dieses Verhalten des Menschen ist sicherlich genetisch bedingt.
Die Normalität ist der Grundzustand. Wenn nun außerordentliche Ereignisse auftreten, so besteht für den Menschen die Möglichkeit:
•  Unheil abzuwehren
•  Profit aus dem Ereignis zu schlagen
•  Etwas zu lernen
Alle diese Möglichkeiten erfordern natürlich, dass die Person aufmerksam ist. Aufmerksamkeit wird in der Regel durch die Ausschüttung körperinterner Drogen gesteuert. Deshalb wird der Mensch durch außerordentliche Ereignisse in einen Zustand versetzt, welcher seine Sinne erweckt.
Wir können dieses Verhalten nun gut oder schlecht bewerten. Unabhängig von unserer Bewertung ist der Fakt, dass es so ist. Wir können versuchen den Menschen so umzuerziehen, dass der „ankommende Zug“ sein Interesse weckt. Jedoch kann der Erfolg einer solchen Umerziehung als 0 % angesehen werden.
Die Gene des Menschen machen den Menschen aus. Ändern wir diese Gene, so werden Nebeneffekte nicht ausbleiben.
14.  Gesellschaft
Gesellschaften von Lebewesen sind komplexe Systeme. Wenn die Lebewesen einfache Verhaltensweisen in einer einfachen Umgebung zeigen, so wird es uns in der Regel gelingen die Entwicklung dieser Gesellschaft von Lebewesen in einer recht guten Weise vorauszusehen. So ist es bei Tieren in der Regel sehr einfach die Entwicklung ihrer Gruppe oder „Gesellschaft“ vorherzusagen.
Wenn diese Lebewesen allerdings komplizierte Verhaltensweisen in einer hochgradig vernetzten Welt zeigen, dann wird die Prognose sehr schwierig, wenn nicht unmöglich. Meist gelingt es für einige Jahre eine Gesellschaft im Gleichgewicht zu halten. In diesem Gleichgewicht sind Prognosen möglich. Doch dann treten unversehen Ereignisse ein, welche extreme Auswirkungen auf die Kontinuität haben. Damit sind dann alle Prognosen, welche in der Regel mit kleinen Ausschlägen arbeiten, hinfällig.

Viele Menschen, manchmal besonders kluge, meinen, dass Geld alles ist. Sie haben Recht.
Ephraim Kishon, israelischer Satiriker, 1924
Wahrheitsgehalt:  90 %
Fehler:  Geld ist natürlich nicht alles, aber es ist doch die beste Währung, wenn es um die Bewertung einer Lebenssituation geht. Denn Geld ist universell und emotionslos.
Dieses Zitat von Herrn Kishon muss natürlich in erster Linie in einer humorvollen Weise gesehen werden. Es ist aber auch sehr viel Wahrheit in diesem Zitat. Geld bedeutet Unabhängigkeit. Hierbei ist es nicht wichtig Millionen oder gar Milliarden von Dollars zu besitzen. Es ist nur wichtig genügend Geld zu besitzen um die Entscheidungen, welche man realisieren will, realisieren zu können.
Geld steht für Besitz von Sachwerten. Man kann also Geld in Gründstücke, Häuser, Firmen, Angestellte, Luxusdinge und viele andere Sachen „umtauschen“.
Interessant ist, dass man durch Geld in der Regel auch Macht und Ansehen erhält.
Mit Macht und Ansehen ist dann aber auch eine Position in der Gesellschaft verbunden, welche zu mehr Freunden und mehr oder besseren Partnern verhilft.
Es ist wichtig zu bemerken, dass Mann und Frau ein völlig verschiedenes Verhältnis zum Geld haben. Ganz vereinfach gesprochen, versucht der Mann Geld zu erarbeiten um dann besser um die Frau werben zu können. Dieses Verhalten passt wunderbar zum Verhalten der Frau welche den Mann bevorzugt welcher das größte Ansehen und die größte Macht besitzt.
14.1.  Regierungsform
Es ist sehr interessant wie sich Regierungsformen entwickelt haben. Verschiedene Selektionsmechanismen wie Religion, Freiheit, Gerechtigkeit, Unabhängigkeit, machten eine Gemeinschaft mehr oder weniger erfolgreich. Evolutionärer Erfolg ist immer messbar in der Anzahl der Nachkommen. Hierbei ist nie ein endgültiges Ergebnis abzusehen, so dass ein erfolgreicher Zweig durch äußere oder innere Ereignisse zu einem nicht erfolgreichen Zweig werden kann.
Dieser Prozess wird nie abgeschlossen sein. Ob es eine „beste oder optimale Regierungsform“ gibt, lässt sich nur sehr schwer beantworten. Wahrscheinlich gibt es diese optimale Regierungsform, aber die regierten Menschen werden immer versuchen sie zu verändern. Denn dieses Verhalten ist in den menschlichen Genen.

Die Gesellschaft möchte lieber unterhalten sein als unterrichtet.
Adolf Freiherr von Knigge, deutscher Schriftsteller, 1751-1796
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Das Gehirn folgt zwei prinzipiellen Regeln.
•  Es denkt und macht das was es möchte (Glücksdrogenausschüttung)
•  Es tut alles um zu überleben (Schmerzvermeidung)
„Unterhaltung“ gibt Glücksgefühle, deshalb ist das Gehirn süchtig nach Unterhaltung. Unterhaltung versetzt das Gehirn in der Regel in einen Zustand in welchem es gelobt wird. Die Person welche uns unterhält zeigt uns Dinge oder Personen welche uns unterlegen sind. Das entspannt uns.
„Unterrichtung“ bedeutet Anspannung. Wir erfahren von einer Person Dinge welche wir nicht wussten. Diese Person wusste aber diese Dinge. Deshalb fühlen wir uns in dieser Situation in der Regel nicht so wohl. Besonders gilt das für Personen, die ein geringes Selbstwertgefühl besitzen. Denn diese haben Probleme wenn andere Personen mehr wissen als sie selbst.

Eine Gesellschaft von Schafen muss mit der Zeit eine Regierung von Wölfen hervorbringen.
Bertrand de Jouvenel, französischer Wirtschaftswissenschaftler, 1903-1979
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Der Grund für diesen Sachverhalt liegt in der genetischen Programmierung des Menschen. Der Mensch strebt nach Macht. Das dieses Streben eine instinktive Aktion ist, kennt er kein Limit.


An die dumme Stirne gehört als Argument von Rechts wegen die geballte Faust.
Friedrich Nietzsche, deutscher Philosoph, 1844-1900
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Einfach gesprochen: Man muss mit der Person, dem Tier oder dem Gegenstand in der Form kommunizieren welche es versteht.
Es ist durchaus denkbar, dass ein Mensch in einer bestimmten Situation nur Gewalt versteht, während dieser Mensch in anderen Situationen tatsächlich nachdenken und rational entscheiden kann.
Man könnte versuchen „Dummheit“ als eine sehr direkte Koppelung von Ursache (Wahrnehmung) und Wirkung (Reaktion) zu sehen. Das ist aber nicht korrekt, da oftmals die direkte Reaktion ein sehr gutes Ergebnis liefert.
Oftmals führt langes Nachdenken zu einer falschen Lösung, weil das dem Nachdenken zugrunde liegende Modell für den erforderlichen Zweck nicht genügend genau der Wirklichkeit entspricht.
Die „Intuitive“ Reaktion wir allerdings bei unterschiedlichen Menschen unterschiedlich viele Assoziationen aktivieren. Je mehr Assoziationen zur Verfügung stehen, desto „weniger dumm“ kann eine Person werden. Allerdings nur wenn diese Assoziationen auch benutzt werden.

Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich sicher sein kann, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe.
Winston Churchill, britischer Staatsmann, 1874-1965
Wahrheitsgehalt:  30 %
Fehler:  Das Zitat ist lustig, kritisch, interessant und regt zum Denken an. Allerdings ist es praktisch immer falsch.
14.2.  Eigendynamik der Gesellschaft
Das komplexe System einer Gesellschaft ist extrem anfällig auch gegenüber kleinsten Veränderungen der einzelnen Personen. Wenn alle Personen sich nur um ein kleines Delta verändern, wird man die Gesellschaft nicht wieder erkennen.
Fragen wir zum Beispiel die Bevölkerung in verschiedenen Ländern was sie zu Familie, Arbeit, Liebe, Wohlstand sagt, so werden sich die Antworten nicht stark unterscheiden. Wenn wir allerdings die verschiedenen Länder betrachten, so merken wir, dass diese völlig verschiedene gesellschaftliche Verhaltensformen haben.


Mehr als das Gold hat das Blei die Welt verändert, und mehr als das Blei in der Flinte jenes im Setzkasten der Drucker.   
Georg Christoph Lichtenberg, deutscher Physiker und Schriftsteller, 1742-1799
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Der Mensch ist das Lebewesen, welches den Fortschritt innerhalb weniger Generationen in die Kultur einbaut. Da die Kultur den Menschen sehr stark prägt, verändert sich der moderne Mensch wahrscheinlich Tausende Male schneller als andere Lebewesen.
Wir wissen, dass die Veränderung jedes Menschen eine extreme Auswirkung auf die ganze Gesellschaft hat.
Das Blei in den Gewehren tötet Menschen, aber es verändert sie nicht. Das Blei aus dem Setzkasten verändert die Denkweise und damit das Verhalten der Menschen. Diese Änderung des Verhaltens von vielen Menschen resultiert in extremen gesellschaftlichen Veränderungen.

Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen.
Heiner Geissler, deutscher Politiker, 1930
Wahrheitsgehalt:  75 %
Fehler:  Was ist Blödheit?
Wenn wir Blödheit als intellektuelle Fähigkeit betrachten, so ist das Zitat durchaus sehr treffend.
Allerdings könnte man den Begriff der Blödheit auch evolutionär betrachten. Dann muss man zu dem Schluss kommen, wenn man intellektuell nicht blöd ist, dass der Mensch den Glück nachstreben soll. Die Glücksbefriedigung ist in der Regel das Hauptziel eines Menschen.
Wenn die Menschen einem Führer oder einer anderen Person Bewunderung schenken, so bietet das diesen Menschen durchaus Glücksgefühle. Deshalb sind diese Menschen nicht „blöde“ sondern sehr clever. Die wollen ihr Glück befriedigen. Und sie haben Erfolg.

Armut schändet nicht, ist ein Sprichwort, das alle Menschen im Munde führen und keiner im Herzen.
August von Kotzebue, deutscher Dichter, 1761-1819
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Wenn man allerdings den Menschen auf sein Verhalten anspricht, so wird er vehement verneinen, dass er arme Menschen nicht als „wichtig“ ansieht.

Die Wissenschaftsfeindlichkeit der Bevölkerung stammt von der Bevölkerungsfeindlichkeit der Wissenschaft.
Gerhard Kocher, schweizerischer Ökonom, 1939
Wahrheitsgehalt:  ? %
Fehler:  Der Sachverhalt ist viel zu kompliziert, als dass er in einem so kurzen Zitat korrekt wiedergegeben werden kann.
Sicher ist, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse oft viel zu kompliziert für einen „normalen“ Bürger ist. Der Bürger hat einige Minuten pro Tag hierfür zur Verfügung. In dieser Zeit kann er die meisten wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht verstehen. Er muss es allerdings auch gar nicht.
Sicher ist auch, dass sich viele Wissenschaftler, wie auch viele normale Bürger, hinter absichtlich vagen und komplizierten Erklärungen verstecken. Wenn ein Wissenschaftler kein herausragendes Ergebnis gefunden hat, so wird er doch eine Arbeit abliefern, welche auf den ersten oder zweiten Blick als herausragend angesehen wird.
Abgesehen von diesen beiden oben genannten Gründen, gibt es noch einen weiteren.
Die Bevölkerung ist in der Regel an emotionalen Dingen interessiert. Es ist wichtig mit Personen wie dem Partner, der Familie, den Kollegen, den Freunden und den Nachbarn gut auszukommen. Das gibt dann ein gutes Glücksgefühl.
Der Wissenschaftler als Mensch ist an den gleichen Dingen interessiert. Wenn er allerdings seinen „Forscherhut“ aufsetzt, so wird er zur „emotionslosen Maschine“ welche nur an der Entdeckung neuer Zusammenhänge interessiert ist.
Somit haben Bevölkerung und Wissenschaftler verschiedene Ziele.

Alle unsere Streitigkeiten entstehen daraus, dass einer dem anderen seine Meinung aufzwingen will.
Mahatma Gandhi, indischer Politiker, 1869-1948
Wahrheitsgehalt:  30 %
Fehler:  Wenn es nur die Meinung wäre, dann hätten wir weit weniger Probleme.
Leider geht es in der Regel nicht um Meinungen. Meinungen sind für Menschen nicht wichtig. Für Menschen sind nur emotionale Dinge wichtig. In manchen Fällen kann eine Meinung sehr direkt an Emotionen gekettet sein. Dann wird die Durchsetzung der Emotion und damit der Meinung sehr vehement durchgeführt.
In der Regel sind Menschen an der Befriedigung emotionaler Bedürfnisse wie Macht, Liebe, Durst, Hunger, Sex, Wärme, Freundschaft, Verbesserung, interessiert. Wenn Menschen diese Bedürfnisse befriedigen können, so sind sie in der Regel sehr friedliebend.
14.3.  Wirtschaft und Verwaltung
Prinzipiell ist der Mensch alleine. Er hat sein Gehirn für sich alleine und benutzt es auch. Die Umgebung des Menschen ist sehr wichtig für seine Entwicklung, denn sie bietet dem Menschen die Möglichkeit seiner genetischen Programmierung folgend glücklich zu werden.
Die Wirtschaft und Verwaltung muss dem Menschen eine „Kulisse“ schaffen in welcher er seiner genetischen Programmierung folgend das Optimum an Glück erreichen kann.

Wir sollten Teile von Behörden für ein Jahr schließen und hinterher fragen, ob es irgendjemand gemerkt hat.
Helmuth Frahm, deutscher Politiker, 1913-1992
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Eine altbekannte Tatsache ist, dass keine Kontrolle und kein Feedback dazu führen, dass Menschen den Bezug zur Wirklichkeit verlieren und sich in einer eigenen Welt bewegen.
Der einzelne Beamte, aber auch nicht sein Chef, wird in der Lage sein zu erkennen, dass sie nicht mehr effizient sind, denn sie erfahren während ihrer Arbeit nie was für einen Beitrag ihre Arbeit leistet.
Aber auch wenn sie wüssten wie viel oder wie wenig sie zum Wohl oder Reichtum des Landes beitragen, so hätten sie nur begrenzt Möglichkeiten dies zu ändern. Erstens müssten sie gegen das System in welches sie eingebettet sind ankämpfen. Zweitens müssten sie falls sie nicht effizient arbeiten, die Arbeitsstelle kündigen.
Das ist nicht zu erwarten.
Das Problem der Ineffizienz der Staatsverwaltung ist ein sehr altes Problem, welches schon die alten Römer kannten. Siehe hierzu auch das nächste Zitat von Marcus Tullius Cicero.

Der Staatsdienst muss zum Nutzen derer geführt werden, die ihm anvertraut sind, nicht zum Nutzen derer, denen er anvertraut ist.
Marcus Tullius Cicero, römischer Politiker, 196-43 vor Christus
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.

Es ist nicht der Unternehmer, der die Löhne zahlt - er übergibt nur das Geld. Es ist das Produkt, das die Löhne zahlt.
Henry Ford, amerikanischer Industrieller, 1863-1947
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.

Die Klage über die Stärke des Wettbewerbs ist in Wirklichkeit meist nur eine Klage über den Mangel an Einfällen.
Walter Rathenau, deutscher Staatsmann, 1867-1922
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
14.4.  Möglich oder Utopie
Es ist sehr wichtig unterscheiden zu können zwischen Dingen die wir ändern können und Dingen die nicht zu ändern sind. Wie immer gibt es keine klare Grenze zwischen diesen zwei Dingen.
Da unser Denken die erreichbare Wirkung beeinflusst ist die Sachlage noch ein wenig komplizierter.
In der Regel können wir die genetischen Eigenschaften des Menschen nicht ändern. Deshalb sollten wir in diesem Bereich nur nach Tricks suchen welche dem Menschen ermöglicht seinen instinktiven Zwängen nachzugehen ohne große Probleme zu erzeugen.
Was wir ändern können sind die Regeln des Zusammenlebens sowie die technischen Möglichkeiten die wir Menschen haben.
Ziel muss sein das Glück zu optimieren. Nach welchen Kriterien diese Optimierung zu erfolgen hat ist sehr schwierig, wenn nicht unmöglich.

Alle Revolutionen haben bisher nur eines bewiesen, nämlich, dass sich vieles ändern lässt, bloß nicht die Menschen.
Karl Marx, deutscher Philosoph und Sozialökonom, 1813-1883
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Wenn wir uns vor Augen halten, dass die Evolution in uns Verhaltensweisen hinterlassen hat welche Millionen von Jahre alt sind, so ist es doch sehr klar, dass der Mensch nicht geändert werden kann .

Ehe man anfängt, seine Feinde zu lieben, sollte man seine Freunde besser behandeln.
Mark Twain, amerikanischer Schriftsteller, 1835-1910
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Die Idee seine Feinde zu lieben wird sehr stark vom Glauben an eine höhere Macht beeinflusst. Der Mensch welcher in seiner Gruppe lebt und kein globales Konzept der Welt hat, wird in der Regel seine Freunde lieben. Denn seine Freunde sind das Zentrum seines Lebens. 

Entwicklungshilfe nimmt das Geld der Armen in den reichen Ländern und gibt es den Reichen in den armen Ländern.
Achmed Mohamed Saleh, Tansania, Journalist
Wahrheitsgehalt:  80 %
Fehler:  Es gibt zum Glück einige Ausnahmen von dieser Regel.
Dieser Ablauf ist ein Automatismus welcher aus der gesellschaftlichen und ökonomischen Situation heraus kommt.
Grob eingeteilt gibt es hier vier Typen von Menschen:
•  Reicher Bewohner eines Reichen Landes (RBeRL)
•  Armer Bewohner eines Reichen Landes (ABeRL)
•  Reicher Bewohner eines Entwicklungslandes (RBeEL)
•  Armer Bewohner eines Entwicklungslandes (ABeEL)
Der RBeRL wird sich in der Regel nicht gut die Situation eines ABeEL vorstellen können. Deshalb wird er recht selten etwas spenden.
Der ABeRL wird sich in der Regel sehr gut die Situation eines ABeEL vorstellen können. Deshalb wird er recht oft etwas spenden.
Der RBeEL hat in der Regel sehr viel Macht, denn in Entwicklungsländern funktioniert die Trennung der Wirtschaft und der Regierung noch viel schlechter als in den reichen Ländern. Der RBeRL hat deshalb die Möglichkeit die Gelder der Entwicklungshilfe zu seinen Gunsten einzusetzen.
Der ABeEL hat keine Macht und keine Lobby in der Regierung. Er geht somit in der Regel leer aus.

Die Reiche der Zukunft sind Reiche des Geistes.
Winston Churchill, britischer Staatsmann, 1874-1965
Wahrheitsgehalt:  20 %
Fehler:  Das wäre sehr schön, aber es muss bezweifelt werden, dass Menschen in der Lage sind ihre emotionalen Zwänge den geistigen Visionen und Konzepten unterzuordnen.
Es ist sehr sicher, dass die Instinkte weitaus stärker sind als die durch geistige Überlegungen gebildeten Ideen.

Wenn ich mit meiner Relativitätstheorie recht behalte, werden die Deutschen sagen, ich sei Deutscher, und die Franzosen, ich sei Weltbürger. Erweist sich meine Theorie als falsch, werden die Franzosen sagen, ich sei Deutscher und sie Deutschen, ich sei Jude.
Albert Einstein, deutscher Physiker, 1879-1955
Wahrheitsgehalt:  98 %
Fehler:  keiner
Genial.
Der mit diesem Zitat von Herrn Einstein beschriebene Sachverhalt ist die Auswirkung der Funktionsweise unseres Gehirns in einer sehr komplexen Umwelt.
Das Gehirn versucht immer sich selbst sein „Ziel“ zu beweisen. Die Komplexität der Umwelt lässt für die meisten Gehirne jede auch noch so irrsinnige Idee wahr erscheinen.
15.  Humor
Humor wird von den meisten Menschen in seiner Bedeutung für die Entwicklung der menschlichen Intelligenz stark unterschätzt.
Erst das Vorhandensein von Humor, spornt das Gehirn an neue und ungewohnte Dinge zu tun. Hierbei funktioniert der Humor auch im eigenen Gehirn. Das Gehirn kann Gedanken produzieren, welche für das Gehirn selbst lustig sind.
Die anderen Menschen müssen diesen neuen und oft komischen Gedanken positiv gegenüber stehen. Das tun sie durch lachen. Die Person welche andere Menschen zum Lachen bringt ist begehrt und wird sich stärker vermehren.
Nur dann wird das Erzeugen von neuen Ideen in der Art der Verschaltung des Gehirns verankert. Somit sind lustige Menschen in der Evolution erfolgreicher. In der Regel sind sie auch in der Gruppe beliebter.
Das Gehirn eines Genies muss am laufenden Band neue Gedanken hervorbringen. Diese neuen Gedanken basieren auf neuen Kombinationen von schon bestehenden Assoziationen.

Ein Scherz, ein lachendes Wort entscheidet über größte Dinge oft treffender und besser als Ernst und Schärfe.
Horaz, römischer Dichter, 65-8 vor Christus
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt
Ein Scherz ist im Gehirn stets willkommen. Der Scherz macht dem Gehirn Spaß. Der gibt dem Gehirn ein Glücksgefühl.
Aber der Scherz ist wie ein trojanisches Pferd. Ist er einmal im Gehirn, so beginnt er zu arbeiten. Der Scherz kann nicht verändert werden. Denn würde er verändert, so wäre er kein Scherz mehr. Deshalb muss das Gehirn andere Assoziationen, welche im Widerspruch zu diesem Scherz stehen, verändern.
Das führt dann innerhalb von vielen Tagen, meist unbewusst zu einer Veränderung unserer Ansichten.

Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Kurt Tucholsky, deutscher Schriftsteller, 1890-1935
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt.
Leider passiert in der Regel etwas anderes. Der Kluge wird normalerweise sehr kritisch gegenüber sich selbst sein. Deshalb wird er oft mit seinen Entscheidungen oder Kommentaren warten oder sie sogar zurückhalten.
Der Dumme entscheidet, spricht und ist glücklich. Dem Dummen fehlt in der Regel die Kritikfähigkeit.

Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben, und der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist.
James Branch Cabell, amerikanischer Dichter, 1879-1958
Wahrheitsgehalt:  ? %
Fehler:  Das Zitat ist in erster Linie lustig. Einen tieferen Sinn hat es allerdings nicht.
Der Optimist ist derjenige, welcher in der Evolution die Entwicklung nach vorne gebracht hat.
Der Pessimist hat in der Evolution versucht Bestehendes zu bewahren.
Beide Charaktere, sowie viele weitere, haben ihre Berechtigung in der Evolution, denn alle in ihrer Vielfalt trugen zum Erfolg der menschlichen Rasse bei.

Auch wenn das Brett vor dem Kopf aus Teakholz ist, wird sein Träger dadurch nicht edeler.
Edmund Kreuzner, Journalist, 1949 - 
Wahrheitsgehalt:  ? %
Fehler:  Das Zitat ist lustig, hat aber nicht viel Tiefgang.

I do not know if God exists, but it would be better for His reputation if he did not.
Jules Renard, französischer Schriftsteller, 1864-1910
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Für eine Person die an die Existenz Gottes glaubt, aber mit offenen Augen und wachem Verstand die Welt beobachtet, gibt es nur eine Möglichkeit die Existenz Gottes zu erklären:
Gott existiert, beobachtet uns oder auch nicht und kümmert sich nicht um die Erde.
Der Zynismus der Zyniker besteht nicht darin, dass sie sagen, was sie denken, sondern darin, dass sie denken.
Gabriel Laub, tschechischer Schriftsteller und Satiriker, 1928
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Perfekt
16.  Zitate des Autors
Es ist sehr schwer Zitate zu schreiben. Sie müssen kurz und prägnant sein und eine wahre Aussage machen.
Ich habe deshalb nur die folgenden drei Zitate aufgeschrieben.

Wahrheit
Wenn wir bei unserer Suche nach der Wahrheit bestimmte Antworten nicht zulassen wird unser Gehirn dafür sorgen, dass wir die Schritte die zum Erreichen dieser Antwort nötig sind niemals denken werden.
Arndt-Michael Meyer, 1963
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Wenn wir das Ziel haben die Wahrheit zu finden, so müssen wir zuerst akzeptieren, dass es möglich sein könnte, dass die Wahrheit existiert. Weiterhin müssen wir unserem Gehirn „verbieten“ 100 % sichere Annahmen zu machen.
Wenn uns das gelingt sind wir in den Startlöchern für einen „geistigen Spurt“ der solange anhält wie wir leben.

Zukunft
Das Ziel einer jeden hochwertigen Aussage muss sein, dass die „Weisen“ der Zukunft nie sagen werden, dass die Aussage eine Dummheit war.
Arndt-Michael Meyer, 1963
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Wenn man Zitate oder Aussagen aus früheren Epochen liest, so wird man oft schmunzeln über die Unkenntnis der Menschen die diese Aussage gemacht haben. Das Ziel einer jeden hochwertigen Aussage muss deshalb sein, dass niemand in der Zukunft über die Unlogik der Gedanken dieser „Unwissenden“ schmunzeln kann.
Wichtig ist zu bemerken, dass uns meist nicht die wissenschaftlichen Grundlagen fehlen um korrekte Aussagen zu machen. Es fehlen uns die notwendige geistige Phantasie und Freiheit um die Dinge zu sehen wie sie sind und nicht wie wir gewohnt sind sie zu sehen.
Viele Gelehrte erkannten schon Hunderte von Jahren vor der wissenschaftlichen Entdeckung der Gesetze bestimmte Sachverhalte. Diese Sachverhalte wurden aber oft fehlerhaft interpretiert, da ein falsches Model der „Welt“ zugrunde gelegt wurde.
Die Erkenntnis, dass Beobachtung und Interpretation der Beobachtung völlig vom menschlichen Gehirn abhängt, könnte der Menschheit erlauben, nach der GUT (Great Unified Theory) zu forschen ohne dafür riesige Teilchenbeschleuniger zu konstruieren. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass wir alle erforderlichen Beobachtungen schon gemacht haben. Wir haben diese Beobachtungen nur noch nicht richtig interpretiert.

Zeit
Ogni cosa ha la sua tempistica / Alles hat seine Zeit.
Arndt-Michael Meyer, 1963
Wahrheitsgehalt:  95 %
Fehler:  keiner
Man kann nichts erzwingen. Jede Entwicklung braucht eine gewisse Zeit. Ein System braucht in der Regel länger als eine einzelne Person.
Allerdings ist es wichtig zu verstehen, dass unser Gehirn ein System ist, welches nur sehr langsam zu verändern ist. Selbst wenn wir aktiv und bewusst in unserem eigenen Gehirn etwas verändern wollen, so braucht unser Gehirn eine angemessene Zeit um diesen „Umbau“ durchzuführen.
Viele Gehirne sind nicht in der Lage oder nicht bereit einen Umbau der Denkstrukturen durchzuführen.
17.  Verzeichnis der Autoren

A
Addison · 95
Adenauer · 56, 72
Adorno · 69, 74
Albrecht · 55
Aristoteles · 14, 131
Atteslander · 45
Auerbach · 25
Augustin · 76
Autor unbekannt · 16, 23, 40, 46, 72, 86, 89, 100, 107, 116, 123, 131
B
Bacon · 95
Bamm · 27, 37
Baruch · 73
Ben-Gavriel · 111
Berthiaume · 91
Beutelrock · 105
Bloch · 53
Braun · 145
Brecht · 16, 17, 54, 123
Breton · 128
Brudzinski · 33
Bruno · 52
Bruyére · 34
Büchner · 148
Bunuel · 102
Burke · 126
Busch · 124
Butler · 19
C
Cabell · 163
Caesar · 45
Cervantes · 2
Chamfort · 35
Chanel · 22
Chesterfield · 69, 97
Chesterton · 31
Chinesisches Sprichwort · 72, 152
Churchill · 34, 45, 61, 99, 155, 160
Cicero · 35, 115, 117, 158
Clair · 98
Claudel · 57
Cocteau · 42, 43
Coleridge · 30, 92
Curie · 79
D
Daiber · 78
Dalai-Lama · 71
Descartes · 109
Deschner · 38, 86, 134
Disraeli · 67
E
Ebner-Eschenbach · 60, 61, 67, 76, 94, 108, 115, 149, 150
Einstein · 11, 14, 15, 50, 116, 127, 151, 161
Eliot · 135
Elliot · 117
F
Feuchtersleben · 59
Feuerbach · 87
Fontane · 24
Ford · 158
Frahm · 158
France · 28, 29
Freud · 119
Frisch · 48, 102
G
Galiani · 95
Gandhi · 157
Garbe · 130
Gasset · 20, 71, 144
Gauß · 97
Geissler · 156
Genet · 143
Giroud · 141
Goethe · 44, 58, 59, 96, 107, 134
Goncourt · 121
Gotthelf · 109
Graff · 30, 31, 44
Grünberg · 37
Guareschi · 133
Guitry · 19
Gurlitt · 94
H
Hassencamp · 49, 63
Hauschka · 9
Hebbel · 138
Hecht · 111
Heraklit · 70
Heuß · 32
Horaz · 162
Humboldt · 38, 39
Huxley · 120
I
Ionesco · 125
J
Jouvenel · 154
K
Kästner · 118
Kessel · 12
Kesten · 60
King · 88
Kishon · 153
Knigge · 154
Kocher · 157
Kolb · 74
Konfuzius · 17, 36, 64, 67
Kotzebue · 60, 156
Krailslaimer · 74
Kraus · 77, 98, 120
Kreuzner · 163
L
Lacour · 152
Lagarde · 68
Laub · 51, 62, 99, 104, 163
Lec · 9, 81, 102, 150
Lem · 71
Lenin · 68
Lessing · 110
Lichtenberg · 94, 115, 156
Lincoln · 146
Lukian · 100, 122
Luther · 56, 111
Luxemburg · 147
M
Mann · 50
Marx · 159
Maugham · 13, 101
Mauriac · 92
Meyer · 164, 165
Miller · 47, 127
Mitsch · 78, 91
Montesquieu · 88, 147
Moreau · 17
N
Nahr · 120
Naisbitt · 55
Napoleon · 22
Nestroy · 18, 19, 64
Nietzsche · 38, 76, 77, 106, 128, 143, 155
O
Orwell · 42
Osborne · 43
Östliche Weisheit · 35
P
Perles · 114
Plutarch · 93
Pollock · 33
Popper · 82
R
Rathenau · 159
Renard · 163
Rochefoucauld · 98
Rogers · 29
Rosegger · 99
Rouchefoucauld · 52, 97, 104, 136
Rousseau · 47
Russell · 50, 79, 80, 84, 86, 88, 89
S
Sachs · 112
Sagan · 25
Saint-Exupery · 30
Saleh · 160
Sales · 108
Sartre · 119
Schiff · 125
Schneyder · 86
Schnitzler · 34, 51
Schopenhauer · 6, 26, 65, 66, 99, 105
Schweitzer · 139
Schweizer · 40, 41, 140, 141
Seneca · 12, 73
Shakespeare · 57
Shaw · 84, 89, 93, 103, 110, 118, 147
Simmel · 63
Simon · 113
Sokrates · 13
Sophokles · 135
Spaak · 61
Spinoza · 73
Steinbeck · 36, 53, 54
Steiner · 128
Swift · 98
Swope · 125
Szent-Györgi · 66
T
Tacitus · 49
Trudeau · 57
Tschopp · 21, 47, 101, 105
Tucholsky · 51, 52, 162
Tuwim · 48
Twain · 37, 97, 101, 121, 160
V
Valery · 92
Vinci · 8, 67, 132
Voltaire · 11, 12, 98, 124, 150, 151
W
Wallers · 92
Weizsäcker · 129
Whitehead · 80
Wiesel · 24
Wilde · 53, 110
Z
Ziegler · 121





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